Das richtige Leben im falschen

"Second Life" Im virtuellen Raum der US-Betreiberfirma "Linden Lab" tummeln sich fiktive Figuren und reale Konzerne. Es wird viel gehandelt, manchmal auch etwas verdient
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Hier sieht jeder 15 Jahre jünger aus als in Wirklichkeit. Die Frauen haben Kugelbrüste und lange Haare, die Männer muskulöse Brustkästen, schwere Kiefer und manchmal einen Penis. Die meisten sind leicht bekleidet, einige tragen Flügel, Tiergesichter, Tangas. Wer eine besonders feine Haut zeigt, der hat dafür extra bezahlt.

In der virtuellen Online-Welt Second Life bewegen sich die Spielfiguren, so genannte Avatare, als gingen sie auf Eis. Sie wandern mechanisch durch Städte, durch Landschaften mit fließendem Wasser und Wälder, sie fliegen oder teleportieren sich in Sekunden an einen anderen Ort, auf einen anderen Kontinent. Der Begriff Avatar kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet das Herabsteigen einer Gottheit auf die Erde. Und der Gott hin