Um der Transparenz willen vorweg: Ich bin eine Deutsche mit Nazihintergrund. Mein Coming-out als Enkelin eines als Naziverbrecher hingerichteten Großvaters hatte ich 2007 mit meinem Buch Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte. Ich habe mich freiwillig zur Aufklärung entschieden, weil ich es für richtig hielt; niemand hat mich von außen dazu gedrängt, ganz im Gegenteil. In meinem Buch schildere ich die transgenerationellen, emotionalen Folgen von NS-Täterschaft, beschreibe aber auch die Seilschaften, die nach dem Zweiten Weltkrieg nahtlos weiter funktionierten.
Die Karrieren der einstigen Täter, vor allem aus großbürgerlichen Kreisen, waren durch den Nazihintergrund selten behindert, oft war dieser geradezu förderlich. Ich nenne in meinem Buch einige namhafte Familien im unmittelbaren Umfeld meiner Verwandten, deren Beteiligung am NS-System ihnen nicht zum materiellen oder beruflichen Schaden gedieh. Deren Nachkommen standen oder stehen einflussreich in der Öffentlichkeit, ohne jemals die Schuld ihrer Angehörigen erkennbar thematisiert zu haben, darunter die ehemalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin oder der Publizist und Politiker Jürgen Todenhöfer (der sehr kurz Mitherausgeber dieser Zeitung war). Dessen Onkel Kreuzwendedich Todenhöfer war stellvertretender Leiter der Abteilung DIII für „Judenangelegenheiten“ im Auswärtigen Amt. 1950 fuhr er meine jugendliche Mutter in seinem Mercedes zu einem ehemaligen „Kameraden“ ihres Vaters zur Ausbildung.
Die bildende Künstlerin Moshtari Hilal und der Schriftsteller Sinthujan Varatharajah liegen also durchaus richtig, wenn sie neulich in einem zweistündigen, viel diskutierten Instagram-Talk über „Nazi-Erbe – Kapital und Rassismus bei Menschen mit Nazihintergrund“ auf NS-Kontinuitäten in der BRD aufmerksam machen. Diese Kontinuitäten bestehen allerdings nicht nur in den materiellen Nachlässen der NS-Generation und der damit einhergehenden gesellschaftlichen Macht, auf die die beiden sich in ihrem Gespräch konzentrieren, sondern auch in der Weitergabe von Denk-, Gefühls- und Handlungsmustern über die Generationen hinweg.
Jahrzehnte hat es gedauert, bis die Rolle von Unternehmen, Institutionen oder Behörden, von Justiz, Publizistik, Medizin oder Lehre, um nur einige Bereiche zu nennen, im NS-System beleuchtet wurde. Erst 2010 kam die volle Beteiligung des Auswärtigen Amts im „Dritten Reich“ ans Licht und zerstörte den Widerstandsmythos von Staatssekretär Ernst von Weizsäcker, an den sich dessen Sohn Richard von Weizsäcker zeit seines Lebens klammerte.
Vertuschen und Lügen waren in der Nachkriegszeit allgegenwärtig, schweigend glitt Nazideutschland in Wirtschaftswunder und Wohlstand der BRD. Das löst bei vielen Verfolgten und deren Nachfahren Bitterkeit aus, allzumal – darauf weisen die Künstler hin – die gezahlten Entschädigungen in keinem Verhältnis zum Profit stehen, der durch die Verbrechen erwirtschaftet wurde. Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer scheiterte 1963–65, als er mit dem Auschwitzprozess erreichen wollte, dass jeder, der am Gesamtablauf des NS-Verbrechens auch nur indirekt mitgewirkt hatte, der Beihilfe zum Mord angeklagt werde. Erst seit dem Prozess gegen den KZ-Aufseher John Demjanjuk 2011 ist es so weit, dass die noch lebenden Mittäter nach und nach für ihre Beihilfe juristisch zur Verantwortung gezogen werden.
Zu viel Kontinuität
Mitten in der fortlaufenden, historischen Aufklärung der Geflechte im Nationalsozialismus betreiben Rechtsextremisten im Gutsherrenlook im Bundestag schamlos Geschichtsrevision. AfDler bezeichnen die NS-Ära als „Vogelschiss“ und Erinnerungsorte als „Mahnmal der Schande“, wofür sie gar noch Zulauf erfahren. Die Kontinuitäten der NS-Zeit offenbaren sich nicht zuletzt in den Morden des NSU, in Terroranschlägen wie von Halle oder Hanau und in virulenten Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Opfer dieser Kontinuitäten sind vorrangig Juden und Menschen mit Migrationshintergrund, also Menschen wie Hilal und Varatharajah, die Urheber des umstrittenen Videos. Im Rahmen der Debatten über Rechtsextremismus, Antisemitismus, Islamismus und Muslimfeindlichkeit, über Identität und #MeToo ist es kein Zufall, dass die Künstler ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit getreten sind. Man sollte in dem teils aggressiv geführten Diskurs, den sie durch falsch platzierte Vorwürfe ausgelöst haben, nicht übersehen, dass gerade sie potenzielle Opfer rechtsradikalen Gedankenguts und Terrors sind.
Die beiden haben unterschätzt, welches Maß an emotionaler Abwehr das Thema noch heute aktiviert, verschärft natürlich durch ihren provozierenden, meiner Meinung nach aber zutreffenden Begriff „Menschen mit Nazihintergrund“. Zur konkreten Unterlegung ihrer Kritik haben sie sich aber leider auf NS-Nachfahren fixiert, die sich als Beispiel wenig eignen, und somit ihren eigenen Ansatz torpediert. Es geht hier insbesondere um Emilia von Senger, die jüngst in Neukölln einen queerfeministischen Buchladen eröffnete. Ihre Vorväter waren als Generäle in der Wehrmacht und später auch in der BRD erfolgreich, was die Kulturschaffenden zum Anlass nehmen, ihr zu unterstellen, sie habe ihr Geschäft mit dem Nazi-Erbe finanziert. Auch wenn es schwer vorstellbar ist, dass Wehrmachtsangehörige unschuldig geblieben sein könnten, so ist es doch ungerecht, die Buchhändlerin öffentlich anzuprangern.
Es ist falsch, weil von Senger anders als einst von Weizsäcker oder Däubler-Gmelin nicht besonders einflussreich ist und nicht im selben Maße gesellschaftspolitische Verantwortung trägt; auch ist das angebliche Blutgeld unbewiesen und bestritten.
Politische und kulturell herausragende Persönlichkeiten haben die Pflicht zur Vorbildfunktion. Günter Grass verspielte viel Respekt, weil er zu lange verschwiegen hatte, dass er als Jugendlicher bei der Waffen-SS dienen musste. Wenn Personen des öffentlichen Lebens nicht mit gutem Beispiel vorangehen und Schuld benennen, ist das auch von normalen Bürgern nicht zu erwarten. Hilal und Varatharajah betonen, dass es ihnen um Transparenz und politische Integrität gehe. Transparenz war auch im Fall von Senger wünschenswert, allzumal der Zusammenhang zwischen ihrer Familiengeschichte und heutigen Tätigkeit naheliegt: Die Autorinnen, die sie vertreibt, hätten unter den Nazis schwerlich überlebt. So könnte man ihre Buchhandlung auch als Antwort auf die Destruktivität ihrer Vorfahren begreifen. Jedenfalls reagierte sie souverän, als sie sagte, „einen queerfeministischen Buchladen zu eröffnen und gleichzeitig nicht über seine Nazi-Familiengeschichte zu sprechen, geht nicht.“
Es ist es ein schmaler Grat, der zwischen politischer, juristischer und moralischer Verantwortung unterscheidet. Sich für oder gegen Aufklärung in der eigenen Familie zu entscheiden, muss jedem selbst überlassen bleiben. Die unbequeme Wahrheit ist, dass die Mehrheit der Deutschen diesen Nazihintergrund hat, aus dem simplen Grund, dass mit Ausnahme einer kleinen Minderheit fast alle Deutschen begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus waren. Nur wenige sind frei von biografischen Spuren der NS-Zeit. Allerdings gibt es sehr verschiedene Schweregrade von Täterschaft und Schuld – ein einfacher Wehrmachtssoldat ist normalerweise weniger schuldig als sein Vorgesetzter, und ein Zugführer, der die Deportierten in die KZs transportierte, in der Regel weniger belastet als der SS-Scherge, die KZ-Aufseherin oder der Euthanasie-Arzt.
Die Nachkommen der Nazis tragen keinerlei Schuld für die Mittäterschaft und Verbrechen ihrer Vorfahren. Sie sind auch nicht zur Rechenschaft zu ziehen, weil ihre Vorfahren weggeschaut haben und opportunistisch handelten. Es bleibt allerdings die Frage, ob und inwiefern wir Nachkommen uns angesichts der familiären NS-Tradition, in der wir stehen, auf der kollektiven oder individuellen Ebene moralisch und politisch für verantwortlich halten. Viele NS-Beteiligte hatten niemals Schuld- oder Schamgefühle und gaben ihre ideologische Prägung verbal und nonverbal an ihre Kinder und Enkel weiter. Es gibt aber auch viele NS-Nachkommen, die unter Schuldgefühlen leiden und mit der emotionalen Last der Vergangenheit schlecht fertigwerden. Sie schämen sich für ihre Vorfahren und haben Angst, von ihrer Umwelt beschämt zu werden – folglich schweigen sie. Andere öffnen sich und beginnen zu recherchieren, zu sprechen, die Unterstützung von Gleichgesinnten zu suchen.
Emotional weiter verstrickt
In der Psychologie gibt es wie in der Gerichtsbarkeit den Terminus der Komplizenschaft – zum Beispiel, wenn man seine Verwandten schützt, obwohl man weiß, dass diese an Unrecht beteiligt waren. Komplizenschaft bedeutet, emotional verstrickt zu bleiben. Schweigen kann zur zweiten Schuld werden, vor allem, wenn die Überlebenden und ihre Nachkommen mit ihrem Schicksal nicht wahrgenommen werden. Es ist zugleich eine Pflicht, sich mit dem materiellen Erbe – Möbel, Häuser, Silber, Aktien, Immobilien etc. – auseinanderzusetzen, so wie die Künstler es fordern. Die Wahrheit tut oft weh, doch sie ist individuell und kollektiv sehr viel besser als falsche Familienloyalitäten, die auf Lügen fußen.
Wären es nicht zwei Migranten, die sich jetzt aufs Neue des Themas angenommen haben, hätte das vermutlich weniger Aufmerksamkeit erregt. Wegen der Angriffe und falschen Anschuldigungen durch Ultrarechte und Feuilletonisten, die das Video offenbar nicht gesehen hatten, entfernten die Künstler ihr Video zeitweilig aus dem Netz. Der Blick von außen, von Menschen ohne Nazihintergrund, wie Hilal und Varatharajah, ist naturgemäß weniger emotional, er kommt leichtfüßiger und pointierter daher, als wenn die Täter-Nachfahren sich mit der Schuld eigener Angehöriger auseinandersetzen. Das irritiert und reizt die Abwehr. Die Künstler konfrontieren uns an manchen Stellen mit der Perspektive der Überlebenden, und das ist besonders für jene mit unbewussten Schuldgefühlen schwer erträglich. Auf ihre sensiblen und klugen Töne gingen die meisten Kommentatoren gar nicht erst ein. Doch es gab auch viel Zuspruch: Rasch bildete sich auf Twitter die Gruppe #meinNazihintergrund, denn viele Urenkel entwickeln derzeit das Bedürfnis, sich mit den Hinterlassenschaften der NS-Zeit zu befassen.
Kommentare 82
Grundsätzlich ist das eine längst überfällige Diskussion, die da angestossen wird.
Allerdings bedeutet das auch, daß man Gefahr läuft, Menschen abzuurteilen, die möglicherweise keine Wahl unter dem faschistischem Regime hatten! Schliesslich konnte Widerstand leisten oder sich der Einberufung entziehen den Kopf kosten!
Soweit ich unterrichtet wurde, standen auch nicht die Mehrzahl der Deutschen hinter den Nazis, sondern ca. 1 Drittel waren fanatische Nazis, 1 Drittel waren mehr oder weniger ambivalente Mitläufer und ca. 1 Drittel hasste die Nazis leidenschaftlich.
Man sollte deswegen sehr vorsichtig sein, über Menschen, die sich nicht mehr wehren können, den Stab zu brechen.
Ich wäre auch vorsichtig, Menschen zu unterstellen, daß ihre Handlungsmuster denen der Vorväter ähneln, sonst sind wir bald an einem Punkt, daß allen Arabern unterstetlt wird Sklavenhalterblut zu haben oder alle fanatischen Moslems aus Syrien eine IS-Denkart verinnerlicht haben.
Diese Debatte kann man dann auch immer weiter ausweiten: die Kinder der Ossis haben ihre Art zu fühlen von ihren sozialistischen Eltern gelernt, Russen müssen sich endlich mit den stalinistischen Erbe ihrer Eltern auseinandersetzen, Türken vererben ihren Kindern den Traum vom Groß-Osmanischen Reich usw.
Da ist man ganz schnell gar nicht mehr soweit von Thilo Sarrazin entfernt, obwohl man sich doch nur als Nazijäger verdient machen wollte!
Ja, und "einigen" passt das nicht, weil die mühsam aus Wikipedia zusammen geschnipselten Vorwürfe nicht nur altbekanntes im Gestus rückwärtsgewandter Autorität perpetuiert. Im Fall von Julia Stoscheck ist die Aufarbeitung und Offenlegung richtig weil ein Milliardenkonzern dahintersteht und die Sammlung auch ansonsten einiges an Renommee auf sich zieht. In wiefern das "outcallen" im Falle einer eher öffentlichkeitsfernen Buchhändlerin irgendeinen aufklärerischen Zweck erfüllt darf getrost bezweifelt werden. Vielmehr geht es doch um die in diesen Kreisen übliche Zusammenrottung des Klientels in Form der hier ebenfalls üblichen hysterischen Selbstvergewisserung. Gedanklich sind diese Leute längst angekommen, von wo ihre deutschen Vorbilder einst losgingen.
Klarstellungen:
Es gab Opfer und es gab Täter. Zu den Opfern gehörten die Völker der Sowjetunion. Deren tapferen Soldatinnen und Soldaten gebührt Dank für ihren Kampf für die Befreiung Deutschlands vom Faschismus.
Bis zum Schluß stand die große Mehrheit der Deutschen hinter Hilter. Auch das "moral bombing" der Briten brachte keine Einsicht.
Nach dem Sieg einfand die Masse der Deutschen die Befreiung als Niederlage. In Ostdeutschland wurden Nazis strenger verfolgt als in der BRD, es landeten aber doch noch einige in der SED.
Im Westen gelangten zahlreiche Nazis in hohe Staatsämter wie z.B der KZ-Baumeister Lübke, der Bundespräsident wurde.
Hohe Nazis, wie der Chef des Schlächters von Auschwitz Mengele, ein gewisser Dr. Wirths, wird noch heute im fränkischen Geroldshausen auf einen Kriegerdenkmal geehrt. Ersuchen von Opfern, seinen Namen sofort zu entfernen, lehnte die Gemeinde ab.
Wie ich aus zahlreichen Berichten weiß, sterben heute noch Deutsche, die in der Stunde ihres Todes sich noch positiv auf die Nazizeit beziehen, diese Zeit hat sie lebenslang geprägt
Zahlreichen Opfern wurde Entschädigung verwehrt. Eine wirkliche Aufarbeitung des Faschismus findet noch immer nicht statt.
Ergebnis dieser nicht aufgearbeiteten deutschen Schuld ist die immer noch präsente deutsche Großmannssucht und Besserwisserei, die Griechenland zweimal zerstörte. Jetzt in der Pandemie werden diese "deutschen Tugenden" wieder sichtbar,
Niemals mehr darf am deutschen Wesen die Welt genesen. Es gibt keine akzeptable Entschuldigung für diese industriellen Menschheitsmorde.
Ja, aber wenn dem so ist, warum zieht es dann soviele Menschen in dieses Land?
Ich meine, niemand will in die ehemalige Sowjetunion, trotz der Tapferkeit, eher hauen die Leute von dort ab.
Der Artikel ist spannend und tiefgehend aufklärend.
Um das Thema komplett zu verstehen, sollte auch an die Urenkel der Opfer gedacht werden, im Kontext der Gesellschaftsschichten. Bereits die Sprachbegriffe verraten mehr, als man auf die Schnelle sortiert: Großbürgertum, Bürgertum und "Unterschicht"! Helden der Unterschicht in KZs und Kriegsfront?
Herzlichen Dank, für Ihren wertvollen Beitrag
Als Enkel eines Nationalisozialisten sowie auch Sozialdemokraten (väterlicherseits) bin ich Nachfahre des Täters wie auch Opfers. Die Geschichten darüber sind in meiner Familie frei und offen am Küchentisch erzählt worden.
Wie die Amis in den Rheinauen 45 zehntausende NS Angehörige (Tätowierung) verhungern liessen. Und Opa, als Nazi und Täter, eben dann doch auch zum Opfer wurde! Oder mein Vater als (8 Jahre) Kind die brennende Stadt Würzburg erlebte und uns Kinder davon erzählte. Meine (13) Mutter von Soldaten mißhandelt wurde.
Meine Eltern sind beide tot, doch die Geschichten leben in mir weiter. Was macht das mit Menschen? Und von daher es ist gut, wenn Migranten (von aussen) die richtigen Fragen stellen, darüber reden und die Gesellschaft bewegen, weil es sonst niemals gelingen wird, die Schande - sein Trauma zu überwinden.
Denn nur so können wir es schaffen, unsere Kinder von der Last des Schreckens zu befreien.
Das muss man als naive Frage verstehen?
Die Menschen sterben im Überfluss oder verhungernd im Elend. Wer etwas von sozialer Gerechtigkeit erwartet, ist ein Träumer oder böser Sozialist. Da hilft dann nur der fantastische religiöse Trost auf das paradiesische Himmelreich!
"Und von daher es ist gut, wenn Migranten (von aussen) die richtigen Fragen stellen, darüber reden und die Gesellschaft bewegen, weil es sonst niemals gelingen wird, die Schande - sein Trauma zu überwinden."
Welche Fragen stellen denn die Migranten? Sind es nicht eher Anklagen?
Was ich nicht verstehe ist: warum wollen all die Migranten in die Tätergesellschaft einwandern und nicht in die Opfergesellschaft wie zB. die ehemaligen Sowjetischen Länder? Ist es so, daß sich die Migranten eher mit den Tätern identifizieren anstatt mit den Opfern?
“Die Kontinuitäten der NS-Zeit offenbaren sich nicht zuletzt in den Morden des NSU, in Terroranschlägen wie von Halle oder Hanau und in virulenten Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (...) Vertuschen und Lügen waren in der Nachkriegszeit allgegenwärtig, schweigend glitt Nazideutschland in Wirtschaftswunder und Wohlstand der BRD.”
Ist Rassismus institutionell?
Die Behörden (z.B. Verfassungsschutz und wohl einige Politiker) waren darin (NSU) verwickelt/haben gewusst und geschwiegen…
Und Lügen und das Vertuschen, wie die Behauptung, dass eine Sekretärin (wohl aus Berlin), der dann gekündigt wurde (es gab keine öffentliche Stellungnahme von ihr), eine Akte geschrödert haben soll… sind immer noch an der Tagesordnung. Eine Sekretärin kann das doch nur auf eine Anweisung des Vorgesetzten machen...
“AfDler bezeichnen die NS-Ära als „Vogelschiss...“(in der Geschichte der Menschheit, Anm. d. Verf.)
Das ist u.a. die Unkenntnis der Geschichte der Menschheit. Sowohl als Einzelereignis vs. ein anderes Krieg als auch in Relation zu allen Ereignissen Kriegen ist die Zahl bzw. ggf. der Anteil der Todesopfer durch “NS-Ära” viel zu hoch. In dem Zweiten Weltkrieg sind am meisten Menschen gestorben als je durch einen Krieg.
Höchstwahrscheinlich starb im Zweiten Weltkrieg mehr Menschen als in 20 bis 100*x (hier könnte man genauer prüfen) größten Kriege in der Geschichte der Menschheit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen
Somit ist Rassimus und Faschismus das Schlimmste in der Geschichte der Menschheit.
"Sind es nicht eher Anklagen?"
Empfinde ich nicht so. Anklagen sind für mich was anderes. War schon mal angeklagt. Migranten haben nicht die Position anzuklagen, aber als Neubürger schon das Recht kritisch zu hinterfragen. Zumal viele Migranten das Thema Krieg, Verbrechen und Vertreibung selbst am eigenen Leib erleben mussten. Ausserdem sind Migranten Bürger dieser offenen Gesellschaft und sollen schon wissen dürfen, wo unsere Wertegemeinschaft historisch herkommt.
Kennen wir alle Tiefen und Breiten des heutigen mutierten Rassismus und Faschismus?
Es muss auch diskutiert werden:
wo Rassismus/Faschismus beginnt und endet?was ist verdeckter und was institutioneller Rassismus?Worte vs. Taten?die Rolle des Grundgesetzes (Grund der Einführung vs. Verstöße durch Behörden).
Wenn über Rassismus heutiger Zeit gesprochen wird, dann kommen in diese Schublade meistens lediglich nur NPD, AfD, Pegida…
Sind derartige Familientrennungen (z.B. Abschiebung von Eltern und Kinder bleiben zurück; zahlreiche solche Fälle) durch Behörden in Einvernehmen mit den Politikern der CDU/CSU und SPD nicht menschenfeindlich, rassistisch oder faschistisch? Es ist nach Ansicht des Verfassers Verletzung der Menschenrechte im Grundgesetz, welches eingeführt wurde, damit Deutschland seine Souveränität wieder bekommt und der Faschismuss nicht wieder die Welt befallen kann.
https://taz.de/Illegale-Abschiebung-aus-Cottbus/!5600599/
https://taz.de/Fluechtlinge-aus-Berlin-abgeschoben/!5048121/
Einige Zeitungen verglichen immer wieder z.B. den Umgang mit arbeitslosen Menschen (insb. wegen Androhung und/oder Durchführung von Sanktionen) mit dem in der NS-Zeit. Haben die Behörden und Politiker der Agenda 2010 (SPD, CDU/CSU) aus der Vergangenheit nichts gelernt?
"Zumal viele Migranten das Thema Krieg, Verbrechen und Vertreibung selbst am eigenen Leib erleben mussten" Ist es da nicht erstaunlich, daß sie nicht die Tätergesellschaft in ihrer Heimat hinterfragen, denn schliesslich mußten sie durch eben diese ja migrieren?
@Saloonleft
Zitat: "Allerdings bedeutet das auch, daß man Gefahr läuft, Menschen abzuurteilen, die möglicherweise keine Wahl unter dem faschistischem Regime hatten! Schliesslich konnte Widerstand leisten oder sich der Einberufung entziehen den Kopf kosten!"
Das ist die typische und billige Ausrede von Duckmäusern, Feiglingen und Opportunisten, um die eigene Verantwortung auf andere abzuschieben. Nach unten treten und nach oben buckeln und arschkriechen. Aber wenn man die Verantwortung für dieses Verhalten übernehmen soll, dann hat man "nur" Befehle ausgeführt und seine "Pflicht" erfüllt.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges gab es ein Gerichtsverfahren, bei dem es um die Verantwortung von Krankenpflegern bei den Krankenmorden im Dritten Reich ging (Stichwort: Euthanasie), die ebenfalls mit dieser billigen Ausrede vor ihrer Verantwortung drücken wollten: Wenn man sich geweigert hätte, bei den Krankenmorden mitzumachen, dann wäre man selbst ins KZ gekommen.
Das Gericht kam damals zu dem Ergebnis, dass dies in keinem Fall nachgewiesen werden konnte und daher eine reine Schutzbehauptung gewesen ist. Das "Schlimmste", das einem Pfleger tatsächlich passieren konnte, war, dass er nicht zum Oberpfleger befördert wurde.
Zitat: "Soweit ich unterrichtet wurde, standen auch nicht die Mehrzahl der Deutschen hinter den Nazis, sondern ca. 1 Drittel waren fanatische Nazis, 1 Drittel waren mehr oder weniger ambivalente Mitläufer und ca. 1 Drittel hasste die Nazis leidenschaftlich."
Kann es sein, dass Ihr Lehrer, der Sie unterrichtet hat, selbst ein Nazi ist oder war? Das würde vieles erklären. Tatsache ist jedenfalls, dass die Deutschen ihren eigenen Diktator gewählt haben. Nach der sogenannten "Machtergreifung" Adolf Hitlers 1933 gab es bekanntlich noch einmal freie Reichstagswahlen, bei der die NSDAP zwar keine absolute Mehrheit, aber rund 43 Prozent der Wählerstimmen bekam und das obwohl es warnende Stimmen gab "Wer Hitler wählt, wählt den Krieg." Wer lesen konnte, hätte vor der Wahl auch das Wahlprogramm des größten deutschen Führers aller Zeiten mit dem Titel "Mein Kampf" lesen können.
Zitat: "Man sollte deswegen sehr vorsichtig sein, über Menschen, die sich nicht mehr wehren können, den Stab zu brechen."
Auch das ist wieder eine typische rechtskonservative Argumentation, nämlich die eigentlichen Täter zu Opfern zu machen und eine Beleidigung all derjenigen Widerstandskämpfer, auch wenn es zahlenmäßig nicht allzu viele waren, die sich tatsächlich den "anständigen" und "ordentlichen" Deutschen entgegenstellten und das mit ihrem Leben oder mit ihrer Gesundheit bezahlen mussten.
Nur am Rande: Der Widerstandskämpfer Georg Elser, der sein Attentat auf den großen Führer mit dem Leben bezahlt hat, wurde noch jahrzehntelang nach dem Ende des Dritten Reiches von den "aufrechten" und "gehorsamen" Deutschen verleugnet und diffamiert.
"Gedanklich sind diese Leute längst angekommen, von wo ihre deutschen Vorbilder einst losgingen"
meinen sie damit Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah?
"Ist es da nicht erstaunlich, daß sie nicht die Tätergesellschaft in ihrer Heimat hinterfragen, denn schliesslich mußten sie durch eben diese ja migrieren?"
Ist nicht erstaunlich, werter Herr Saloonleft, weil diese Menschen erstmal ihr neues Leben ordnen, quasi mit den Eindrücken und Herausforderungen in dieser für Migranten fremden Gesellschaft sich erst einfinden müssen.
Das kann seine Zeit dauern. Die BRD hat bis (Verdrängung durchs Wirtschaftswunder) in die 70iger gebraucht, um die vom Westen oktroyierte Demokratie einigermassen zu leben. Osteuropa sowie die ehemalige DDR ist seit der Wende immer noch am Üben wie man ehrlicherweise zugeben muss!
Ausserdem ist nach dem Schrecken von Nazideutschland erstmal die Phase der Verdrängung eingetreten. Die menschliche Eigenart der Verdrängung ist quasi ein psychisches Schutzschild. Ausgelöst vom Unterbewusstsein, bietet es geistige Resilienz und verhilft Traumatisierten zu körperlicher Gesundheit in ihrem Lebenskampf des Wiederaufbaus, der Orientiertung in einem fremden Land. Dieses Unterbewusstsein verhilt uns Menschen Energie zu bündeln und ist wesentlicher Bestandteil des Selbsterhaltungstriebes.
Hinsichtlich der Tätergesellschaft ist die Aufarbeitung der multiplen Konflikte sehr schwierig. Denn Türken, Syrer, Jesiden, Kurden, Tadschiken, Uiguren, Iraker, Iraner, Jordanier, Saudis und mehr, alle waren mehr oder weniger Täter und Opfer zugleich, wie ich finde!
Doch mit den Nachwirkungen ist zu rechnen und jeder wird persönlich seine Vergangenheit aufzuarbeiten haben. Für unsere neuen Mitbürger ist es von daher schon wichtig zu wissen, aus welcher schweren Zeit Deutschland und Europa kommt. Die leidvolle Geschichte unseres Landes, kann auch beispielsweise unseren syrisch stämmigen Bürgern auch Mut bereiten.
Deshalb, lasst uns miteinander reden...
sehr guter artikel über ein tiefgründiges thema.
meine großeltern waren überzeugte faschist*innen&rassist*innen.
immer wieder fällt mir auf, wie teile ihrer denkmuster, in deutlich verringerter konzentration, in mir wirken.da hilft nur reflektion und auseunadersetzung.
ein problem, dass nicht nur deutschland hat, auch die europäischen großkolonisten oder spanien als land mit jüngerer faschistenvergangenheit (siehe artikel über die möglichen rücktrittsgründe von iglesias im freitag).
das thema reparationen für gefolterte, zwangsarbeiter*innen und nachkommen ermordeter ist ein thema für sich. die summen, die die stiftung "erinnerung/ verantwortung/zukunft" bezahlt hat, sind unglaublich niedrig (2500-7700eu).
Nachfahren der Täter!
Ihr habt zugesehen, wie das neue Grobdeutschland durch seine Sparpolitik Griechenland ein zweites Mal zerstörte. Großzügig hat die Weltgemeinschaft euch Tätervolk die Kriegsschulden erlassen und so einen Neustart ermöglicht. Aber die Kriegsschulden, die ihr Griechenland aufgezwungen habt, deren Rückzahlung habt ihr gnadenlos eingefordert. Gegen Italien und Spanien habt ihr euch nicht getraut, diesen Wirtdchaftskrieg zu Ende zu führen, aber ihr habt auch diese Länder schwer geschädigt.
Als Italien Masken in der Coronakrise brauchte, habt ihr ein Exportverbot erlassen. China und das kleine Kuba haben geholfen.
Wenn ihr wieder in Italien Urlaub macht, wird man euch mit der gewohnten südländischen Freundlichkeit bedienen, denn Eurer Geld wird gebraucht.
Das ist aber auch schon alles, was man noch von euch will.
Die hier benutzte AfD-Argumentation weise ich in aller Schärfe zurück
Schämt euch einfach, denn auch den rechten Auge seit ihr noch immer blind!!!
Wer einen deutschen Pass bekommt, tritt ein Erbe an, Wuming. Auch wenn die Versuchung zum Rosinenpicken offenbar groß ist: Sie sind Deutscher.
tja, es gibt deutsche mit migrations- und solche mit nazi-
hintergrund(mit welcher stärke der befleckung auch immer).
alle sollten ein identität für eine bessere zukunft ausbilden,
die mangel und irr-wege und eng-herzigkeit vermeidet.
(puh!)
"...Nach der sogenannten 'Machtergreifung' Adolf Hitlers 1933 gab es bekanntlich noch einmal freie Reichstagswahlen..."
Zuvor brannte der Reichstag, und sofort danach begann das große Verhaften, Ermorden, Einkerkern von Hitler-Gegnern und anderen Oppositionellen. Polizei und SA arbeiteten zusammen im Aufspüren der Antifaschisten. Es war mitnichten so, dass "mit Ausnahme einer kleinen Minderheit fast alle Deutschen begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus waren" (Zitat Artikel). Nicht einmal eine Mehrheit stimmte trotz des Terrors auf den Straßen, vor und in den Wahllokalen für die Nazis. Viele Antifaschisten waren zudem emigriert und noch mehr gingen in die innere Opposition - wer will es ihnen verdenken? Aber neben Sozialdemokraten, Gewerkschaftern, Kommunisten, ev. Christen und Katholiken waren die Gegner des Systems zahlreich.
Und es waren gerade diese überzeugten Menschen des Widerstandes, die mit der Errichtung der BRD erneut vielfach in die Mühlen der Ämter und der Justiz gerieten, weil sie Sozialisten und Kommunisten waren.
Bisschen bedenklich, wie Ost- und Westdeutschland so ein einen Topf gehauen werden. Da gabs schon sehr erhebliche Unterschiede. Wahr ist allerdings, geredet wurde im Osten nicht eben viel darüber und unvermeidlich schon gar nicht im Stil der heutigen spät geborenen, meinungsstarken Rechthaberei. Das verschwand alles im großen durchaus ziemlich einvernehmlichem Schweigen über diese Zeit und die Taten und Untaten.
Einer meiner Lieblingslinks zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Volksgerichtshof#Der_Volksgerichtshof_und_die_Nachkriegsjustiz
"Bis auf Oberreichsanwalt Ernst Lautz, der 1947 im Nürnberger Juristenprozess von einem amerikanischen Militärgericht zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, wurde keiner der etwa 570 Richter und Staatsanwälte von der bundesdeutschen Nachkriegsjustiz strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen. Viele blieben während der Nachkriegsjahre in Westdeutschland im Richterdienst: Hans-Dietrich Arndt: Senatspräsident beim Oberlandesgericht Koblenz Robert Bandel: Oberamtsrichter in Kehl Karl-Hermann Bellwinkel: Erster Staatsanwalt in Bielefeld Erich Carmine: Amtsgerichtsrat in Nürnberg Christian Dede: Landgerichtsdirektor in Hannover Johannes Frankenberg: Oberamtsrichter in Münnerstadt...."
Und das ist ganz gewiss nur die vielzitierte Spitze des Eisberges.
Bin mal gespannt, ob am Ende Polen (und andere) nicht doch noch die geforderten 900 Milliarden € als Reparation bekommt.
das wird oft "vergessen"/ignoriert.
Mercedes Kierpacz wurde im letzten Jahr von einen Rechtsterroristen ermordet. Ihr Urgroßvater wurde in Auschwitz ermordet.....deutsche Kontinuität.....
Die Juden, die man in Auschwitz vergaste, waren größtenteils deutsche Staatsbürger. Einige davon haben auf deutscher Seite im WK 1 gekämpft. Es half nichts, sie wurden industriell ermordet
Bei den Deportationen zeigten die Deutschen ihr sprichwörtliches Organisationstalent, alles war bis ins kleinste organisiert. Bei der Rettung von Leben, bei der Impfkampagne, versagte dieses Organisationstalent
Sie meinen unter Hitler hätte das Impfen geklappt?
"Die Juden, die man in Auschwitz vergaste, waren größtenteils deutsche Staatsbürger."
Das stimmt nachweislich nicht.
"Was ich nicht verstehe ist: warum wollen all die Migranten in die Tätergesellschaft einwandern und nicht in die Opfergesellschaft wie zB. die ehemaligen Sowjetischen Länder? Ist es so, daß sich die Migranten eher mit den Tätern identifizieren anstatt mit den Opfern?"
meinen sie diese frage wirklich ernst?
falls ja: die postsowjetischen länder sind ärmer und i.d. regel ziemlich rassistisch. warum soll da irgendein mensch hinwollen? hier gibt es tendenziell arbeit (der wichtigste grund) und relativ weniger (offenen) rassismus als in litauen, russland, ukraine oder ungarn. viele dieser länder werden von ihrer bevölkerung eher verlassen.
zudem: die meisten migranten wandern ja eh nicht nach europa oder nordamerika, sondern in nachbarregionen. nur ein bruchteil landet im westen.
Was soll das, wollen sie die deutsche Schuld kleinreden, so wie sie das Virus verharmlosen?
Zahlreiche deutsche Jüdinnen und Juden wurden zwangsausgebürgert
Bisschen bedenklich, wie Ost- und Westdeutschland so ein einen Topf gehauen werden. Da gabs schon sehr erhebliche Unterschiede. Wahr ist allerdings, geredet wurde im Osten nicht eben viel darüber und unvermeidlich schon gar nicht im Stil der heutigen spät geborenen, meinungsstarken Rechthaberei. Das verschwand alles im großen durchaus ziemlich einvernehmlichem Schweigen über diese Zeit und die Taten und Untaten.
Einer meiner Lieblingslinks zum Thema:
https://de.wikipedia.org/wiki/Volksgerichtshof#Der_Volksgerichtshof_und_die_Nachkriegsjustiz
"Bis auf Oberreichsanwalt Ernst Lautz, der 1947 im Nürnberger Juristenprozess von einem amerikanischen Militärgericht zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, wurde keiner der etwa 570 Richter und Staatsanwälte von der bundesdeutschen Nachkriegsjustiz strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen. Viele blieben während der Nachkriegsjahre in Westdeutschland im Richterdienst: Hans-Dietrich Arndt: Senatspräsident beim Oberlandesgericht Koblenz Robert Bandel: Oberamtsrichter in Kehl Karl-Hermann Bellwinkel: Erster Staatsanwalt in Bielefeld Erich Carmine: Amtsgerichtsrat in Nürnberg Christian Dede: Landgerichtsdirektor in Hannover Johannes Frankenberg: Oberamtsrichter in Münnerstadt...."
Und das ist ganz gewiss nur die vielzitierte Spitze des Eisberges.
Bin mal gespannt, ob am Ende Polen (und andere) nicht doch noch die geforderten 900 Milliarden € als Reparation bekommt.
"Bisschen bedenklich, wie Ost- und Westdeutschland so ein einen Topf gehauen werden. Da gabs schon sehr erhebliche Unterschied"
Das ist richtig!
Ich hatte die mehrmals Möglichkeit das ehemalige KZ Buchenwald auf den Ettersberg bei Weimar - Stadt der deutschen Klassik - vor und nach der Wende zu besuchen. Ich war sehr beeindruckt wie sich die DDR bemühte, den Faschismus aufzuarbeiten. Unter BRD-Führung hat man die Verstrickungen der deutschen Industrie verharmlost und die Rolle des internationalen kommunistischen Widerstandes, darunter viele deutsche Kommunisten, kleingeredet.
Die DDR war ein im Grunde antifaschistischer Staat, auch wenn ein paar Nazis bei der SED Unterschlupf fanden. Für die alte BRD gibt es unzählige Beispiele angeblich geläuteter Nazis,,die im Staatsapparat gute Üosten fanden. Die Naziopfer hat die alte BRD auf Strich und Faden betrogen, Entschädigungen verweigert und man sträubt sich Nazis aus der deutschen Gedenkultur zu entfernen
verneigen-vor-einem-massenmoerder-ueber-den-kz-arzt-von-auschwitz-und-das-denkmal-von-geroldshausen/
Warum fehlt hier der Protest gegen die Naziberharmloser aus den scheinbar harmlosen Franken? Das internationale Auschwitz-Komitee hat heftig aber erfolglos protestiert....
Also wenn Sie sich nicht in der deutschen Geschichte auskennen, und das mit Schaum vor dem Mund kompensieren, sind sie kein Gesprächspartner auf Augenhöhe.
"Denn Türken, Syrer, Jesiden, Kurden, Tadschiken, Uiguren, Iraker, Iraner, Jordanier, Saudis und mehr, alle waren mehr oder weniger Täter und Opfer zugleich, wie ich finde!"
Warum gelten für diese Menschen mildernde Umstände und für Deutsche nicht?
Christian Brecht hat recht aber sie scheinen ein Nazi zu sein, der wie zu viele vergessen wurde zu richten
schweigen sie einfach, sie haben nicht zu sagen!
Also wollen die Migranten in erster Linie hier hin, weil sie von dem Wohlstand und der relativen Abwesenheit von Rassismus partizipieren wollen?
"wollen sie die deutsche Schuld kleinreden"
Never.
Nur Ihre Behauptung:
"Die Juden, die man in Auschwitz vergaste, waren größtenteils deutsche Staatsbürger."
ist falsch.
http://www.auschwitz.org/gfx/auschwitz/userfiles/auschwitz/historia_terazniejszosc/auschwitz_historia_i_terazniejszosc_wer_niemiecka_2010.pdf
Und sie holen das hier und jetzt bei der Freitag nach, was?
Ich sag ja, Schaum vor dem Mund.
Dann lassen sie ihre elende deutsche Rechthaberei
Hmm, Instagram habe ich mir als Debattenforum noch nicht erschlossen. Zwischen schnieken, softwaregetunten Körpern am Pool geht es dort nun also auch um Politik ... (jaja, ich weiß, auch unsere Politiker hampeln sogar mittlerweile oberpeinlich auf TikTok herum).
Dass die Aufarbeitung der NS-Geschichte und -verwicklungen von nahezu allen Institutionen, Körperschaften aber auch Fachcommunities, die es auch vor 1945 schon gab, in (West) Deutschland eine Katastrophe war, ist nicht zu leugnen. Bis heute gibt es Leute, die sich da querstellen.
Warum sich allerdings Enkel oder Urenkel von Naziverbrechern pauschal rechtfertigen oder als Nachfahren von Naziverbrechern erklären sollten, wenn sie irgendetwas Eigenständiges anfangen, erschließt sich mir nicht wirklich. Was bitte soll es bringen, wenn sich eine Frau, die einen "queerfeministischen" Buchhandel eröffnet, zu einem Zugeständnis a la „einen queerfeministischen Buchladen zu eröffnen und gleichzeitig nicht über seine Nazi-Familiengeschichte zu sprechen, geht nicht.“ gezwungen fühlt? Diese Entscheidung sollte jedem überlassen bleiben. Wenn er oder sie von dieser hingegen nicht Gebrauch macht, so muss man sich doch auch einmal die Frage hinstellen, ob dann wirklich eine pauschale In-Haftung-Nahme für das Tun der, oder eines Teils der, Vorfahren angezeigt ist? Ist dann wirklich der Verdacht angebracht, die Enkel stünden diesem Treiben der Vorfahren unkritisch gegenüber oder machten sich gar damit gemein?
Ich kann da auch nur spekulieren. Ich nehme an, es handelt sich hierbei um eine Erweiterung der Identitätspolitik zu einer radikalen Bekenntniskultur.
Mir wäre es zum Beispiel unangenehm, wenn ich ständig ungefragt mit familiären oder kulturellen Hintergründen meiner Mitmenschen konfrontiert würde.
Mich hat der Artikel von Frau Senfft angeregt, etwas über die hier vorgestellten Personen nachzulesen, insbesondere die Biografien der fraglichen Grüßväter. Leider finde ich das Video und den Instagram Account von Moshtari Hilal und der Schriftsteller Sinthujan Varatharajah nicht. Hat jemand einen passenden Link? Ansonsten macht eigentlich eine Diskussion über deren Ansichten wenig Sinn, kennt man sie nur aus Sekundärquellen der Feuilletonistinnen.
DDR = antifaschistischer staat.
ja sie bediente sich des anti-faschismus als legitimations-
grundlage(plus dem friedlichen völker-verständigungs-willen,
insbesondere in form der freundschafts-pflege
zum volk des großen bruders).
ja. sie hat andere (nicht-faschisten) "auf strich und faden betrogen,
entschädigungen verweigert" aber es gibt noch ne menge leute,
die ihrer in ehren gedenken("war ja nicht alles schlecht!")
auch wenn der aufsitzenden tyrannei weniger (stalin-)opfer
angelastet werden, gibt es keine guten gründe,
sie wegen ihrer weißen weste der braun-gefleckten des westens
vorzuziehen.
"entschädigungen verweigert"
Sie übersehen die Demontagen, Reparationen in der sowjetischen Besatzungszone: In den Westzonen wurden insgesamt 668 Werke abgebaut, was zu Kapazitätsverlusten von etwa fünf Prozent führte. In der SBZ wurden dagegen zwischen 2000 und 3000 Betriebe demontiert und mindestens 30 Prozent der industriellen Kapazitäten von 1944 zerstört. Die Demontagen wirkten damit viel einschneidender als die unmittelbaren Kriegszerstörungen. Die verbleibenden Anlagen waren oft überaltert. Darüber hinaus wurden auf fast allen Reichsbahnhauptstrecken die zweiten Gleise abgebaut. Hinzu kamen Produktentnahmen aus der laufenden Fertigung und finanzielle Reparationsleistungen. https://www.adenauercampus.de/ddrtutorium/mythos-und-wirklichkeit/ddr-war-von-anfang-an-wirtschaftlich-benachteiligt
Sich an historische Wahrheiten zu erinnern, heisst ja nicht, ein Staat dem anderen vorzuziehen.
Die Sowjetunion hat sich durch die völkerrechtlich geregelten Reparationen und Demontagen nur teilweise für die ungeheuren Schäden, die die Nazibarbaren in diesen Land angerichtet haben, entschädigt.
Es ist tragisch, das unter diesen vollkommen berechtigten Entschädigungen besonders die DDR leiden mußte, einen Staat, der aus der Nazivergangenheit lernen wollte.
Westdeutschland war in jeder Hinsicht der Profiteur: Schulden- und Reparazionserlaß und Unterschlupf für alte Nazis. Deren Nachkommen treibe noch immer ihr Unwesen und ermorden die Enkel der Auschwitz-Opfer, siehe Hanau.
Und wenn wir hier noch kurz eine weitere historische Wahrheit anfügen?
Die DDR unterlag zeit ihrer Existenz dem westlichen oft sehr weitgehenden Embargo, das heute Sanktionen heißt, und als Erpressungsmittel genutzt wird.
Dieses Land wurde nicht nur durch die Reparationen weit überdurchschnittlich im Vergleich mit Westdeutschland getroffen. Zum Teil ja auch völlig zu Recht. Vielleicht wäre die SU besser gefahren, wenn sie die Ergebnisse der wieder aufgebauten Wirtschaft abgeschöpft hätte? Hat sie allerdings dann später auch noch gemacht. Da bedankt man sich dann nochmal extre für Gorbatschows Spruch.
Das Land war u.a. dann auch noch Billiglohnland für den Westen. Gern wurde auch die Arbeit von politischen Häftlingen zu Niedrigstpreisen abgenommen.
Wenn wir hier wirklich mal mit historischen Wahrheiten anfangen würden....
Wenn Polen tatsächlich heute noch 900 Mrd. als Reparation zustehen sollten, dann würde ich gern mal die Zahlen zu Russland und natürlich noch anderen Ländern sehen. Oder die für Vietnam, Irak, Chile,....
ich hatte eher an "die diktatur des proletariats" exekutierenden
(kalten oder heißen)enteignungen von bauern, betreibern
kleinerer geschäfte, haus- eigentümer gedacht.
In dieser Allgemeinheit (entschädigungslos enteignet) so formuliert, transportiert es leider einfach bl0ß ahistorische Vorurteile.
Man muss jede einzelne Gruppe differenziert betrachten. Z.B. gab es in der Zeit von Ulbricht ca. 11000 private, kleine Betriebe, die einen sehr wichtigen Beitrag in der Wirtschaft der DDR leisteten. Erst Honecker´s ZK zwang diese Betriebe dann zum Verkauf an den Staat gegen geringe Entschädigungen, was sich als großer Fehler herausstellte. Die Großunternehmen hingegen wurden demontiert als Reparation an Russland oder wegen Nazikollaboration, Zwangsarbeit etc. enteignet.
Und bei den Bauern wurden in der Bodenreform nach 1945, die es auch in den Westsektoren gab, allein die Großgrundbesitzer über 100ha (die Juncker) und die NSDAP-Mitglieder kleinerer Betriebe entschädigungslos enteignet und das Land unter anderem an Flüchtlinge verteilt. Die Betriebe waren aber oft nicht produktiv genug für den Lebensunterhalt der Besitzer im Unterschied zu den späteren gegründeten LPG´s (Genossenschaft), in denen die Bauern formal Landbesitzer geblieben sind. Heute haben zahlreiche ehemalige LPG-Mitglieder nach der Wiedervereinigung und Rückübertragung ihr Land an Agrarinvestmentfirmen verkauft, sich mit dem Erlös ihre Häuser saniert und die Landwirte bewirten auf Pachtland.
Das Enteignungsthema beschäftigt übrigens in einem speziellen, gut zu dem Artikel von Frau Senfft passenden Fall das Land Brandenburg und Berlin sowie die Justiz extensiv, weil Georg Friedrich Prinz von Preußen Besitzansprüche erhebt auf den früheren Besitz der Hohenzollern (Schlösser und Tausende Kunstschätze aus Museen), den das Land Brandenburg als Denkmäler erhält und in Museen präsentiert. Abgesehen davon, dass der Herr das Meiste in Aktionen geben würde, stellt sich juristisch die Frage, inwiefern sein Urgroßvater und der Kronprinz von Wilhelm II die Nationionalsozialisten und Hitler aktiv unterstützte. Deswegen erfolgte die Enteignung 1945 und Brandenburg und Berlin verweigern heute mit dieser Begründung (Unterstützung der Nationalsozialisten) die Entschädigung. Der gute Prinz lässt wenig Einsicht in die Zusammenarbeit seiner Vorfahren mit den Nazis erkennen und geht gerichtlich gegen Historiker und Gutachter vor, die genau das nachweisen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/kaiser-wilhelms-erben-und-die-nazi-diktatur-die-hohenzollern-haben-hitler-aktiv-unterstuetzt/24988360.html
https://www.tagesspiegel.de/berlin/kampf-der-hohenzollern-gegen-einen-historiker-wenn-er-versoehnung-will-soll-er-die-klagen-fallen-lassen/27037738.html
Informierte wissen, die LPGˋs waren die Erfolgsstory der DDR- Ökonomie. Geregelte Arbeitszeiten und gutes Auskommen für die Beschäftigten.....was sich nach der Wende verschlechtert hat.
Und die Enteignung der Nazis geht völlig ok, so muß es sein.....
Wenn die DDR ein antifaschisticher Staat war, wie ist dann Rostock-Lichtenhagen zu erklären?
Richtig, einmal kann ich Ihnen zustimmen. Mich wundert auch immer, dass das zusammengeraffte Vermögen so unbedarft die Zeit überdauert. Die Nachkommen werden meist auf Druck erst aktiv. Wer sich die Behindertenpolitik, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik der neuen Großmacht BRD anschaut, findet in den Taten beachtliche Parallelen garniert von Schönschwätz, wie sozial und teilhabend doch alle seien. Die deutschen "Leistungsträger*innen" haben kognitive Dissonanz.
Für die gelten auch keine mildernden Umstände. Wir arbeiten hier aber die deutsche Geschichte auf.
danke für die präzisierung.
Die DDR hat die vietnamesischen Näherinnen geholt, welche zusammen mit den von der BRD aufgenommenen Asylbewerbern dann im wiedervereinigten Deutschland schutzlos dem dortigen Mob ausgeliefert wurde.
"Trotz der angekündigten Krawalle und der aufgeheizten Stimmung fuhr fast das gesamte politisch und polizeilich leitende Personal, das nach der Wende nahezu vollständig mit westdeutschen Beamten aus den Partnerländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen besetzt worden war, wie üblich am Freitag zu ihren Familien nach Westdeutschland.", kommt Wikipedia nicht umhin festzustellen.
Das Aufkommen der jungen Neonazi-Banden nach der Wende in den östlichen Bundesländern hat die DDR-Sozialisation und der staatliche Antifaschismus nicht verhindert, das ist sicher richtig. Die Gründe sind vielfältig und liegen neben der DDR auch am Verlauf der Wiedereingliederung.
@Saloonleft
Das vorige ist eine kurze Antwort auf Ihr Statement. Leider den falschen Knopf erwischt.
Grundsätzlich - geht es in dem Artikel eben gerade nicht darum, irgendjemanden zu verurteilen, geschweige denn, jemanden "abzuurteilen".
Grundsätzlich - geht es hier um den materiellen Profit, der aus den Verbrechen gezogen wurde, UND darum, wie die folgenden Generationen damit umgehe sollten. Es ist ein Märchen, also eine Falschheit, dass die Mehrheit nicht hinter dem NS gestanden hätte.
In Ihrer eigenen Berechnung wären bereits zwei Drittel auf Seiten des NS gestanden. Dass allerdings ein Drittel den NS gehasst hätten?
Das wären dann ca 27 Millionen erklärte Gegner gewesen - so war das nicht.
Ihre Mahnung zur Vorsicht ehrt Sie. Allerdings hat niemand das ausgesagt, vor dem Sie vorsichtig zu sein anmahnen.
Wovon die Rede war ist, dass Sie selber - und ich, und alle Nachfahren - sich eine Antwort geben sollten.
Auf die Frage, inwieweit Sie selbst, heute, von irgendwelchen Verbrechen profitieren.
Ist die Antwort "nein", in jeder Hinsicht?
Nein. Sie scheinen hier verstanden zu haben, dass Schuld vererbt würde, und dass Gedanjen vererbt würden.
Nichts davon sagen die beiden Künstler, nichts davon sagt die Autorin des Artikels.
Danke für Ihre Worte
Was hat die Frage ob es Menschen heute nach Russland zieht, mit dem hier diskutierten Thema zu tun?
Genau: Gar nichts.
Und wenn es Anklagwn wären? Was dann?
Das wird jetzt langsam absurd. Sie möchten hier die Attraktion dieses Landes ausspielen gegen eine - im Übrigen nur unterstellte - mangelnde Artraktion anderer Lönder.
Dann nennen Sie diese Gesellschaft "Tätergesellschaft", die anderen dagegen "Opfergesellschhaften".
Weiter oben bemühen Sie sich, darzustellen, dass aber nicht die Mehrheit Täter war.
Weiter unten kanzeln Sie jemanden ab, weil er, in Ihren Augen, nicht genug mit der Geschichte vertraut sei.
Ihren Decknamen haben Sie sich selbst gegeben, mit "Links" hat das alles nichts zu tun.
Den Artikel scheinen Sie nicht gelesen zu haben, falls aber doch, werfen Ihre Kommentare hier erhebliche Zweifel auf.
Erläutern Sie, inwiefern Lichtenhagen repräsentativ war oder ist, für die DDR.
Wenn Ihnen das gelingt, können Sie eine Antwort auf Ihre Frage verlangen.
Bis dahin müssen Sie auf sich sitzen lassen, dass Sie hier in schönster Populistenmanier ein ganzes Land in den Dreck ziehen, während Sie weiter oben Nazideutschland ein glattes Drittel "leidenschaftlicher Hasser" andichten.
Das ist ziemlich unterstes Niveau, was Sie hier ablassen, "Saloonleft" - oder sollte ich lieber sagen "AfD-Right"?
Zustimmung. Es ist sogar so, dass Migranten in die Geschichte ihrer neuen Heimat eintreten.
Wäre dies nicht so, wären sie keine Bürger des neuen Landes, wäre es eben nicht Heimat, sondern Exil.
Genau deswegen haben Bürger jederzeit die Pflicht, sich mit der Vergangenheit des Landes auseinanderzusetzen, das Recht, auch darüber Anklage zu erheben und Diskussion einzufordern.
Und das hat natürlich nichts mit der Frage zu tun, ob die eigenen Eltern oder Verwandten die Töter waren oder nicht.
Andernfalls müsste es Schuld durch Vererbung geben - genau das wäre aber Rassismus, auch wenn einige hier das nicht durchschauen.
Bravo.
Einiges von dem was Sie sagen, hat Hand und Fuß.
Allerdings werfen Sie alle Deutschen in eine Topf - das ist falsch und Unsinn.
Sie werfen den Nachfahren die Verantwortung für das - verfehlte - Verhalten ggü. Griechenland vor.
Auch das ist falsch und Unsinn - Sie verwechseln Regierungshandeln mit individueller Überzeugung. Ich selber und sehr viele, die ich kenne, haben die damaligen Handlungen bekämpft.
Sie haben wirklich in ein paar Punkten recht - aber alle Menschen eines Landes n einen Topf zu werfen, ist was?
Exakt!
Herr Büchner, sie bringen mich zum lachen mit Ihren Anschuldigungen und Schubladen. Und dann proklamieren sie hier noch eine Erbschuld des Einzelnen!
Ichd denke nicht, daß man so weiterkommt.
Dass es überall in Deutschland Widerstand gegen die Nazis gab,ist historisch belegt. Sogar in München gab es Untergrundbewegungen gegen die Nazis, wenn auch nicht alle so bekannt wurden, wie die weisse Rose.
Und natürlich geht es darum andere zu verurteilen, daß sagen die Initiatoren der Initiative ja sogar selbst!
Sie wollen Menschen mit Nazihintergrund markieren!
Sollen dann auchMenschen mit Stasihintergrund makiert werden?
Oder Menschen, die in der KPD waren?
Also reden sie sich nicht raus, was sie herbeischreiben wollen sind Tribunale!
"Bis dahin müssen Sie auf sich sitzen lassen, dass Sie hier in schönster Populistenmanier ein ganzes Land in den Dreck ziehen, während Sie weiter oben Nazideutschland ein glattes Drittel "leidenschaftlicher Hasser" andichten."
Ach? Sie wollen also behaupten, die Sozialdemokraten, Kommunisten, Christen, Juden, viele Deutsche osteuropäischer Abstammung, Homosexuelle, angebliche Asoziale, Eltern von Zwangssterilisierten oder Behinderten, Mütter, die ihre Kinder in den Krieg ziehen sahen, haben die Nazis nicht verachtet?
Wirklich?
Dann sind sie es, die in Nazimanier menschliches Leid leugnet!
Welche Frage stellen Sie???
Ich verstehe Ihre Fragen als hinterlistige, verräterische Unterstellungen.
Ihre Frage ist eine Anklage und wer sie stellt, hat sie sich selbst zu stellen!
Eichmann Prozess vor dem Bezirksgericht in Jerusalem 1961
Zitat aus Eichmanns Gnadengesuch:
..... "Der Einzelne kann nicht büssen für politisches Gesamtgeschehen, dessen Grund das ganze Deutsche Volk durch eigene große Opfer und Leiden bereits sühnen musste.
Der Schlüssel zu den heute unbegreiflichen Geschehnissen ist die Überspannung des Bürokratismus, der unter Mißbrauch des Gehorsams seinen Höhepunkt erreicht hatte.
... Der Verurteilte hat nicht aus antisemitischer Haltung oder Einstellung gehandelt sondern eingekettet in bürokratischem Zwang."
"Sie haben wirklich in ein paar Punkten recht - aber alle Menschen eines Landes n einen Topf zu werfen, ist was?"
Es gibt soetwas wie eine Kollektivschuld, die das deutsche Volk auf sich geladen hat. Ein alter Jude sagte mir einmal, diese Schuld wird das bis in die 3. Generation nach dem Völkermord hineinreichen. Glauben sie, daß jüdische Menschen, deren gesamte Familie die Nazis ausgerottet haben, dies jemals verzeihen können?
Der erste, der dem deutschen Volke Verzeihung anbot, war übrigens ein gewissen Josef W. Stalin. Er meinte, die Hitlers kommen und gehen, das deutsche Volk bleibt bestehen. Ich teile diese Meinung Stalins nicht. Es wäre vielleicht besser gewesen, die Westalliierten hätten den Morgenthauplan umgesetzt.
Können sie nachvollziehen, daß man nach allen Untaten die Deutschen im Ausland nicht mehr besonders mag, wohl aber freundlich ist, weil man ihr Geld braucht?
Das griechische Volk wird die zweimalige Zerstörung seines Landes durch die deutsche Großmannssucht nicht verzeihen, auch wenn man die Regeln der Gastfreundschaft hoch achtet.
Epilog:
Aus der Sicht des von Ihnen zitierten alten Juden ist die Behauptung einer Kollektivschuld des deutschen Volkes durchaus nachvollziehbar.
Das bedeutet jedoch, dass man die Dinge so sehen KANN - aber nicht muss.
Es soll Menschen geben, die - wie ich - von VERANTWORTUNG statt von Schuld sprechen. Und auch Sippenhaftung oder Kollektivverantwortung ist und bleibt umstritten.
Ich halte es mit dem Satz: Für die Tat ist ALLEIN der Täter verantwortlich. Wie die heute lebenden Deutschen die Taten der NS-Zeit hätten verhindern können, dürfte nicht darstellbar sein.
Hätten die Deutschen aus dem Faschismus gelernt, hätten sie Griechenland nicht ein zweites Mal durch die deutsche Sparpolitik zerstört.
Die deutsche Großmannssucht scheint in den Genen dieses Landes zu stecken, wie auch Corona wieder zeigt.
Die besten Menschen auf den Planeten sind die Deutschen, auch wenn sie nichts Zustandebringen.
Wu Ming, Sie wissen aber schon, dass Sie selbst Deutscher sind? Dass Sie für die zweite Zerstörung Griechenlands mitverantwortlich sind? Die Großmannssucht liegt keineswegs in den Genen.
Wäre ja schön, wenn Sie aus dem Faschismus gelernt hätten. Zu sehen ist davon nichts.
Schön, dass meine Botschaft bei Ihnen angekommen ist.
Ich kenne übrigens nur PERSONEN.
Weder DIE Deutschen, noch DIE Griechen, noch DIE Auftragsschreiber - noch DIE Trottel.
"Großmannssucht" ist im Übrigen etwas Anderes als kalter Funktionalismus.
Beste Grüße nach Reykjavik!!! Und nicht zu viele giftige Dämpfe einatmen! Ihre Beiträge würden hier fehlen.
^.^
die gründe sind vielfältig.
dass sie problematischen gesellschaftlichen konstellationen entfliehen wollen (politisch, ökonomisch), klar, was soll sonst der grund sein zu flüchten? machen auch europäer*innen bis heute (italien, spanien, portugal, osteuropa), bis vor 80jahren auch deutsche. normal.
von (relativer) abwesenheit von rassismus kann mensch in schland nun wirklich nicht reden, eher weniger ausagiert im alltag, zumindest in westdeutschland, als z.b. in polen oder ungarn oder teilen spaniens (franco ist ja noch nicht allzu lange her).
Die Reichstagswahlen nach dem Reichstagsbrand gelten wegen der Verfolgung der KPD und zahlreicher weiterer Einschränkungen landläufig als unfrei.
In freien und demokratischen Wahlen hatte dieNSDAP nie eine Mehrheit. Erst die Intrigen und Machtgeilheit rechtskonservativer Politiker aus Vorläuferparteien der CDU sowie die Feigheit des Zentrums (ebenfalls Vorläufer der CDU) ebneten der NSDAP und Hitler den Weg.
ja , die politik der zentrums-partei hat einen hot-spot verdient !
ohne--->"ludwig kaas"(wikip.)
hätte es keine nazi-diktatur gegeben .
aber nicht aus feigheit, sondern aus kaltem kälkül war der
autoritäts-hörige politische katholizismus zur kollaboration bereit.
um erhoffter(und später frustrierter) kirchlicher profite(konkordat) wegen:
gab es den pakt mit den nazis.
ein paar jahre später stürzte dann der papst spanien ins verderben.
wie demütig sich das papst-tum auch inszeniert
und als sich hoffnungs-träger anbietet
(fassade beinharter amts-kirche): es versucht,
berge ungezählter leichen vergessen zu machen....
Ich finde es sehr mutig, wenn sich Urenkel mit ihrer Familiengeschichte befassen, obwohl sie aufgrund der bekannten deutschen Geschichte eventuell auf Schreckliches stoßen könnten. Das ist nicht selbstverständlich und meines Erachtens ist dies auch ein Prozess, der tatsächlich mehrere Generationen benötigt. In Lateinamerika wurde oft der Hass an die nächste Generation weitergegeben und Mord, Folter wurden vertuscht bzw. als historisch notwendig dargestellt, weil sonst ein angebliches wirtschaftliches "Chaos" eingetreten wäre. So denken noch heute viele Enkel von Mitläufern, dass gewisse Diktaturen oder Diktatoren eine gute Sache waren. Erst jetzt, wo sich eine breite Masse von unschludigen jungen Menschen, die zuvor nie einer Partei angehört hatten, erneut der Gewalt aussetzen mussten, ist vielen klar geworden, dass die alten (faschistischen) Stukturen niemals der Vergangenheit angehört haben, sondern aktueller, dominierender Bestandteil des Landes sind.
"denn viele Urenkel entwickeln derzeit das Bedürfnis, sich mit den Hinterlassenschaften der NS-Zeit zu befassen."Was heisst Urenkel? Es gibt sogar noch lebende Söhne und Töchter.
Ansonsten enthält derArtikel viel Richtges und auch viel Falsches. Das zu kommentieren, braucht viel Zeit. Vielleicht später.