Den Menschen helfen, nicht den Besatzern

Glatteis Hans von Sponeck, ehemaliger UN-Koordinator für die humanitäre Hilfe im Irak, über die Sackgassen der Amerikaner, den Stolz der Iraker und die Gratwanderung Europas
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FREITAG: Wenn man sich die Lage im Irak vor Augen hält, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Amerikaner sich als Eroberer eignen, aber kaum als Kolonisatoren. Teilen Sie diesen Eindruck?
HANS von SPONECK: Wenn man sich das vor Augen hält, was im Irak passiert ist, kann man nur zu einer Feststellung kommen: Die Amerikaner waren gut, um einen asymmetrischen Krieg zu gewinnen, und sie sind schlecht in all dem, was man von einer Besatzungsmacht für den Frieden erwarten würde.

Wie charakterisieren Sie die Reaktionen der Iraker? Widerstand eines alten Regimes oder Volkszorn gegen die Besatzung?
Es ist falsch zu behaupten, dass nur Überreste der Baath-Partei und Anhänger Saddams für das verantwortlich sind, was man jetzt auf den Straßen des Irak