Der Neoliberalismus hat längst abgewirtschaftet

Im Gespräch Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit, über die Finanzhilfen der Industrieländer und die Initiative afrikanischer Staaten "Nepad"
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FREITAG: Frau Ministerin, die Entwicklungshilfe hat sich in den vergangenen vier Jahren rot-grüner Regierung um 0,01 Prozent des Bruttosozialprodukts erhöht. Kann man da, wie Sie es getan haben, wirklich von einer Trendwende sprechen?
Sie konzentrieren sich auf die Frage, was finanziell zur Verfügung gestellt wird. Aber Entwicklungszusammenarbeit ist mehr. Es ist ein wichtiges Instrument nicht-militärischer Sicherheitspolitik, das wichtigste eigentlich, das es heute gibt; Entwicklungszusammenarbeit ist Prävention, Friedenspolitik, ein Beitrag zur Gestaltung von Globalisierung und zur Armutsbekämpfung. Es gibt hier ein neues Denken. Man muss mit möglichst vielen Akteuren zusammenarbeiten: mit Nichtregierungsorganisationen, mit dem privaten Sektor, mit den