Der Skiläufer

Alexander Lukaschenko Für Weißrusslands Präsidenten ist die Wahl längst entschieden
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Minsk, im Juli: Eine ältere Dame bittet mit schüchterner Stimme um Unterschriften für die Liste, mit der jeder Präsidentschaftskandidat 100.000 Unterstützer sammeln muss, um zur Wahl zugelassen zu werden. Viele weigern sich, für Amtsinhaber Alexander Lukaschenko zu unterschreiben. Wenn die Ablehnung zumindest höflich ausfällt, ist sie erleichtert: »Danke, dass Sie mich nicht beschimpfen!« Sie ist Lehrerin, erklärt sie, und der Schuldirektor habe sie und ihre Kollegen verpflichtet, je 100 Unterschriften für den Präsidenten zu sammeln. Seitdem muss sie aus Sorge um ihren Job von Tür zu Tür gehen und sich beleidigen lassen - für einen Kandidaten, den sie nicht wählen wird. Noch schwieriger ist die Arbeit aber