Deutschlands Rolle in Ecuadors Albtraum

Gastbeitrag Ecuador wurde von Covid-19 hart getroffen. Der Überlastung des Gesundheitssystems gingen IWF-Sparprogramme voran, schreiben Jasper Ziegler und Andrej Hunko von der Linken
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Wegen der zahlreichen Covid-bedingten Todesfälle in Ecuador wurden im Frühjahr zeitweise die Särge knapp. Hier lehnt eine Frau in der ecuadorianischen Stadt Guayaquil an zwei Kartonboxen, die als Ersatz dienten
Wegen der zahlreichen Covid-bedingten Todesfälle in Ecuador wurden im Frühjahr zeitweise die Särge knapp. Hier lehnt eine Frau in der ecuadorianischen Stadt Guayaquil an zwei Kartonboxen, die als Ersatz dienten

Foto: Jose Sanchez/AFP/Getty Images

Die Bilder von Leichen auf den Straßen der ecuadorianischen Küstenstadt Guayaquil gingen zu Beginn der Covid-19-Pandemie im Frühjahr 2020 um die Welt. Hunderte Tote wurden von Sondereinheiten geborgen und begraben. Das Gesundheitssystem war offenbar mit dem großen Ausbruch von Sars-CoV2 überfordert. Dass dies so kam, war nicht allein dem traditionell prekären Zustand der gesundheitlichen Versorgung vieler lateinamerikanischer Staaten geschuldet. Just vor Ausbruch der Pandemie setzte die Regierung von Präsident Lenín Moreno massive Kürzungen im Gesundheitssystem durch, zu denen er sich als Bedingung für Kredite des Internationalen Währungsfonds verpflichtet hatte. 4,5 Prozent aller durch das staatliche Gesundheitsministerium finanzierte