Die eigene Stimme finden

Im Kino Michael Mann konzentriert sich in seiner "Ali"-Biografie auf die "politische" Phase 1964-74
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Vor seinen Auftritten ist oft ein Sekundenbruchteil des Zögerns zu entdecken, man glaubt, ein tiefes Atemholen zu vernehmen, bevor er sich in die Arena der Öffentlichkeit begibt. Es scheint, als müsse er sich rüsten für die Rolle, die er sich selbst auferlegt hat. Aber sein Mandat ist unwiderruflich: großsprecherisch ein neu erwachtes schwarzes Selbstbewusstsein zu verkörpern. Wie man seine eigene Stimme findet, ist eingangs ein insgeheimes, gleichwohl zentrales Motiv von Michael Manns filmischer Muhammad-Ali-Biografie. Es dauert fast zehn Minuten, bis wir ihn selbst zum ersten Mal sprechen hören.
Die Exposition ist abschweifig, als wolle der Regisseur lauter Hürden aufbauen, um den Zugang zu seinem Protagonisten zu erschweren. Er montiert Momen