Die Erfahrung mit Pflege verändert unsere Prioritäten

Im Gespräch Der Rechtswissenschaftler Thomas Klie über die Reform der Pflegekasse, eine ultimative Familienpolitik und die Notwendigkeit, eine "Zivilisation zweiter Ordnung" zu schaffen
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FREITAG: Derzeit wird in Deutschland wieder lebhaft über Patientenverfügungen diskutiert, während die Debatte um die anstehende Reform der Pflegeversicherung nur schleppend in Gang kommt. Sehen Sie Bezugspunkte und glauben Sie, dass über Patientenverfügungen diskutiert wird, weil man über die Pflege nicht sprechen will?
THOMAS KLIE: Die beiden Gesetzesinitiativen haben zwar eine thematische Verbindung, werden aber doch in sehr unterschiedlichen Kontexten diskutiert. Während es im einen Fall darum geht, wie wir den sozialstaatlichen Beitrag zur Pflege ausgestalten können, geht es im anderen um die Selbstbestimmung und Autonomie des Patienten angesichts von dramatisiert kommunizierten Lebensende-Konstellationen - etwa bei Wachkoma-Patienten.

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