Die Freiheit: gesponsert

Konzeptkunst Seit 30 Jahren konfrontiert Hans Haacke Betrachter im öffentlichen Raum mit großen Buchstaben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2020
Haackes Werk hing in Gent, Chemnitz, New York, Brüssel, Bratislava und Ramallah
Haackes Werk hing in Gent, Chemnitz, New York, Brüssel, Bratislava und Ramallah

Foto: Justin Tallis/AFP/Getty Images

Es war ein Abend unter Freunden, im Jahr 1986. Heiner Müller saß mit den Künstlern Rebecca Horn und Jannis Kounellis in der Paris Bar in West-Berlin. Noch teilte die Mauer die Stadt. Eine Wiedervereinigung hielt Müller zu diesem Zeitpunkt – in seiner Lebenszeit – für realitätsfern. Bei Zigarre und Whiskey hatten die drei eine Idee: Kunst, zeitgleich ausgestellt in Ost und West, sollte die Mauer perforieren, um Gemeinsames zu finden, Verschiedenheiten, aber auch Verbindungen herzustellen zwischen den verschiedenen Teilen, nicht nur Berlins. Die politische Situation sollte an der Nahtstelle der Systeme reflektiert werden.

Doch erste Initiativen zur Realisierung wurden in Ost-Berlin gleich abgeblockt. Erst nach dem politischen Umbruch im November 1989