Die globale Bildermaschine

Der Papst, der Karneval und der Terror Der Einsatz von Handyfotografie bei Medienereignissen nährt die problematische Utopie einer "demokratischen Berichterstattung"
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Das Warten auf die Ankunft des Rheindampfers mit dem obersten Hirten kann lang werden. Besonders für diejenigen, die eine Live-Sendung moderieren. Und so werden die Fernsehkommentatoren während des Weltjugendtags oder der Papstwahl bei ihrem zunehmend redundanten Verkünden von Pseudoexpertenwissen sicherlich das eine oder andere Mal erklärt haben, was "katholisch" eigentlich bedeutet. Nämlich "allgemein", "die ganze Erde umfassend". Und ganz sicher wurden dann die Bilder der Menschenmassen auf dem Petersplatz gezeigt, um sinnfällig ausrufen zu können, dass die Kirche mit Johannes Paul II. und Benedikt XVI. wieder einmal alle Menschen betrifft. Die von den Fernsehkameras eingefangene Menschenmenge wurde zur Verkörperung der unsichtbaren Millionen vor