Die Revolte der Krüppel

Tribunal Vor 25 Jahren begann der Protest von Menschen mit Behinderung gegen Ausgrenzung und für ein selbstbestimmtes Leben
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Sommer 1981. Die Stadt hat keinen Raum bewilligt. Kirchen und Verbände haben bisher abgelehnt. Doch die etwa 30 Aktiven und ihre Freunde geben nicht auf. Mit Entschlossenheit suchen sie weiter. Schließlich die Zusage: Das evangelische "Schalomgemeindehaus" in Dortmund-Scharnhorst wird das "Krüppeltribunal" beherbergen.

Am 12. Dezember strömen an die 400 Menschen in den Saal. Sie haben alle Mühen der Anfahrt, teils in eigens organisierten Bussen, auf sich genommen. Zwei Tage lang hören und verlesen sie auf dem Podium Anklagen und Forderungen zu "Menschenrechtsverletzungen im Sozialstaat". Typische Erlebnisse werden in Kabarettszenen nachgespielt. Es herrscht Aufbruchstimmung. "Die Repressionen überall wurden ungemein deutlich", sagt eine Teilnehmerin von da