Diese Franzosen

A–Z Am 14. Juli feiert sich Frankreich wieder einmal selbst. Zurecht, denn Franzosen sind wahnsinnig eitel, sentimental und Meister im Meckern – genau dafür lieben wir sie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2015

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Amour Meine erste große Liebe hieß Jean-Pierre Lemaire, wir verloren uns aus den Augen, sogar Facebook ist machtlos. Also wenn Sie was wissen: J.-P. stammte aus Lille, Nordfrankreich, und war stationiert in meiner Heimatstadt Wittlich. Man traf ihn in der Stadtkneipe, wo er für gewöhnlich Zigarillo rauchte und dazu einen Martini bianco trank. Passend dazu: die tiefgründigen Tränensäcke unter den schönen blauen Augen (➝ Fabulös). Ich war unsterblich verliebt. Schrieb ihm ein Gedicht auf Schulfranzösisch (mit Martini und Zigarillorauch). J.-P. aber wollte mich nicht. Denn: was für ein Klischee! Die Deutsche und der Soldat. Das Label Kasernenflittchen war ja in der Provinz noch durchaus gebräuchlich. Einmal klingelte doch das