Durchmarsch vertagt

Österreich Der Aufstieg der FPÖ ist weder gestoppt noch unterbrochen. Er kann sich auf kompakten Zuspruch in der Gesellschaft stützen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2016
Alexander Van der Bellen konnte die Wahl denkbar knapp für sich entscheiden
Alexander Van der Bellen konnte die Wahl denkbar knapp für sich entscheiden

Foto: Dieter Nagl/AFP/Getty Images

„Jeden, der mich nicht leiden kann, aber Hofer vielleicht noch weniger leiden kann, den bitte ich, zur Wahl zu gehen und am 22. Mai ein Auge zuzudrücken.“ Diesem Aufruf Alexander Van der Bellens sind wohl viele gefolgt. Mehr als die Hälfte seiner Wähler wollte nur eins: Norbert Hofer, den Kandidaten der FPÖ, der Freiheitlichen, verhindern. Das ist gelungen, äußerst knapp, aber doch. Wenn man bedenkt, dass da ein absolut außergewöhnlicher Kraftakt des gesamten antifreiheitlichen Österreichs notwendig gewesen ist, um Hofer schlagen zu können, dann zeigt dies an, wie schwach vor allem die etablierten Kräfte sind. Die traditionellen politischen Formationen der Zweiten Republik sind von Schwindsucht befallen.

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