Eine leere Stadt

Berlinale Filme über das Fremdsein und Fremdwerden erzählen davon, was Migration bedeutet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2020

Ein alter Mann fällt vom Apfelbaum. Danach will er nur von denen besucht werden, die auch vom Apfelbaum gefallen sind.“ Damit beschreibt Xhafer (Mišel Matičević), die Hauptfigur in Visar Morinas Film Exil, seine Isolation. Nur wer es selbst erlebt hat, versteht, was es heißt, keine Heimat zu haben, in die man zurück kann – aus welchen Gründen auch immer. Dieses Gefühl der Unbehaustheit, das sich so schwer erklären lässt, zieht sich wie Spinnweben durch das Programm der diesjährigen Berlinale.

Oft findet es einen Ausdruck in den Räumen, in denen die Protagonisten keine Heimat finden. Das Leben von Xhafer findet zwischen Büro und Einfamilienhaus statt. Darin ist er mustergültig integriert, doch als eines Tages e