Es geht oft alles durcheinander

Im Gespräch Michael Weiss, Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin, über Nazis und Kultur, Rechtsrock und Bildungsmisere in Ost und West und die feinen Unterschiede zwischen rechts, rechtsextrem und neonazistisch
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FREITAG: Rechtsextreme Bands und ihre Musik seien nur sporadisch in der Jugendkultur verankert, kein Massenphänomen, sagen manche Beobachter der Szene. Die meisten Jugendlichen störten sich an der Primitivität der Texte, teils auch der primitiven Musik, und würden sich abwenden. Stimmt das?
MICHAEL WEISS: Wir haben eine steigende oder anhaltende Popularität von Rechtsrock, gerade auch von den harten Nazirockern. Es ist nicht erkennbar, dass sich das in irgendeiner Weise entschärft hätte.

Aber manches hat sich verändert.
Die Infrastruktur hat sich verändert. Das heißt, jede Clique in der Region organisiert heute ihr kleines Konzertchen in der Scheune mit 80 oder 120 Leuten, manchmal weniger. Jede Region hat mittlerweile ihre eigene Infrastru