Es rollen die Köpfe

Geschichte Weiterhin Sklavenhalter mit Denkmälern würdigen? Die Black-Lives-Matter-Aktivisten haben dazu eine klare Meinung – und schaffen direkt Fakten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2020
König Leopold II. von Belgien in Brüssel
König Leopold II. von Belgien in Brüssel

Foto: Dursun Aydemir/Anadolu Agency/Getty Images

In Deutschland stünden so viele Bismarck-Statuen herum, „als wollten sie einen Verein gründen“, spottete einst Robert Musil. Radelt man durch unsere Parks und Städte, fällt einem die Parade von Sockelhelden heute eigentlich kaum mehr auf. Doch nun erfahren die steinernen Kerle mit ihren tollkühnen Triumphgesten – es handelt sich fast durchgehend um Männer – plötzlich neue Brisanz. An ihnen und um sie herum entbrennt noch einmal ein Kampf. Im Zuge der antirassistischen Proteste nach der Ermordung George Floyds durch Polizeibeamte in Minneapolis werden nun weltweit Statuen geköpft, mit Farbe bespritzt, ganz heruntergerissen, versenkt oder lieber vorsorglich von den Behörden entfernt.

Der Sklavenhändler Edward Colston i