Farmer im Slum

Südafrika Immer mehr Menschen drängen in die Metropolen. Agrocitys wie in der Region Kapstadt sollen die ländliche Kultur erhalten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2017

Stolz ist der schlaksige Mittdreißiger mit dem breitkrempigen Hut, sehr stolz sogar. Hier in Green Point, einem der ärmsten Quartiere in der Township Khayelitsha („Neue Heimat“), hat Sweet Boy Mdani etwas erreicht, um das ihn viele beneiden. Er steht vor seiner Hütte, um ihn herum nur Blech- und Holzbuden, dazwischen staubige Wege und hohe Zäune, alle hundert Meter eine Wasserstelle.

Grau ist das Viertel und staubig. Nur bei Mdani vor den beiden Zimmern mit dem uralten Fernseher und dem zerschlissenen Sessel ist alles grün. „Hier habe ich Spinat gepflanzt“, erklärt der Tagelöhner, „dort drüben wächst der Brokkoli, die Rote Bete gedeiht, die Ackerbohnen versprechen eine gute Ernte. Und den Sellerie kann ich sicher bal