Feilschen um die Henkersmahlzeit

Kommentar Ein letzter Kampf der Nürnberger AEG-Beschäftigten
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Nach 80 Jahren kommt das Aus: 2007 wird das Nürnberger AEG-Werk geschlossen und die komplette Belegschaft "freigesetzt". 1.750 Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Die AEG, einst ein führender Weltkonzern, ist ohnehin nur noch ein leerer Firmenmantel und längst von der Globalisierung geschluckt. Die Entscheidung hat das Europa-Management des transnationalen Konzerns Electrolux mit Sitz in Schweden gefällt; die Produktion von Wasch- und Spülmaschinen wird nach Polen und Italien verlagert. Das restliche AEG-Management wurde gar nicht erst gefragt. "Brüssel hat sich eingemischt", mutmaßt der lokale IG-Metall-Bevollmächtigte Jürgen Wechsler. Hilflos bleibt sein Verweis, das Werk habe doch schwarze Zahlen geschrieben. Doch darauf kommt es bei der