Fein säuberlich zerlegt

NEUVERHANDLUNG DES LOMÉ-VERTRAGES Die AKP-Staaten werden künftig in regionale Interessengruppen aufgeteilt. Jene Stolpersteine, die 1999 Verhandlungen um eine Novellierung des Lomé-Vertrages zwischen der EU und der 71 Mitglieder zählenden Staatengruppe aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik (AKP/*) blockiert hatten, sollten spätestens am 10. Dezember nach einem Ministertreffen beider Seiten aus dem Weg geräumt sein. Statt dessen wurden es mehr, so dass ab 10. Januar erneut verhandelt werden muss, bis zu einem Finish - so hofft man - noch vor dem 1. März. Doch verstärkt sich der Eindruck, dass die Europäer ihre AKP-Partner nicht nur in die Ecke, sondern über die Kante drücken wollen.
Exklusiv für Abonnent:innen

Die Europäische Union hat nie einen Zweifel daran gelassen - sie will ein völlig novelliertes Vertragsverhältnis. Künftig soll ein "politischer Rahmenvertrag" die bislang im Fünf-Jahres-Rhythmus in den Details neu verhandelte, im wesentlichen aber fortgeschriebene "Konvention von Lomé" ersetzen. Dem nachgeordnet würden dann Freihandels-Verträge mit regionalen Staatengruppen der AKP-Länder geschlossen - im Unterschied zu den bisher üblichen einheitlichen Regelungen.

Durch den langfristig angepeilten Verzicht auf eine Vorzugsbehandlung der AKP im beiderseitigen Handel soll sich auch der Charakter einer künftigen Kooperation ändern. Die Entwicklungs-Zusammenarbeit (EZ) wird sich noch mehr auf eine unterstützende, steuernde Rolle