Französisches Fantasy-Drama „Animalia“: Vorstöße in die Wildnis

Film In dem französischen Fantasy-Drama „Animalia“ fürchtet sich der Mensch vor seiner Verwandlung in etwas Tierisches. Regisseur Thomas Cailley ergründet mit dem vielschichtigen Film einen gesellschaftlichen Kippzustand
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2024
Mix aus Horror, Fantasy und Jugenddrama: Émile (Paul Kircher) und Francois (Romain Duris) auf der Suche nach Mutter und Ehefrau Lana
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Foto: I. Mathie/Studiokanal

Wo das Kino der Gegenwart über die Natur nachdenkt, positioniert sich Animalia mit beachtlicher Ambivalenz. Inmitten all der apokalyptischen Endzeitfantasien, der kunterbunt fluoreszierenden Kitschbilder aus den Avatar-Filmen oder auch der zahlreichen Superhelden, die sich gern tierische Eigenschaften als Waffen und Fähigkeiten aneignen, um ihre eigene Form der Politik zu betreiben, geht es in diesem französischen Genrefilm an ganz essenzielle, offene Fragestellungen und Begriffspaare. Wildnis oder Zivilisation? Kultur oder Natur? Mensch oder Tier? Dass es in deren Zwiespältigkeit oder behaupteter Polarität weder mit reiner Verklärung und Fetischisierung des Natürlichen noch mit Beherrschungs- und Angstfantasien so einfach getan ist, erkundet Animalia in