„Frieden ohne Krieg“ von Yevgeniy Breyger: Wie eine lyrische Rückeroberung

Gedichte Wie schreiben im Angesicht des Krieges? Mit seinem Gedichtband „Frieden ohne Krieg“ ringt der ukrainische Schriftsteller Yevgeniy Breyger um seine Sprache, um bloß nicht zu verstummen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Mit seiner Lyrik gibt Yevgeniy Breyger all denen eine Sprache (zurück), denen im Krieg Unvorstellbares geschehen ist
Mit seiner Lyrik gibt Yevgeniy Breyger all denen eine Sprache (zurück), denen im Krieg Unvorstellbares geschehen ist

Foto: Dimitar Dilkoff/AFP via Getty Images

Eigentlich wollte Yevgeniy Breyger, der aus dem ukrainischen Charkiw stammt, einen anderen Gedichtband schreiben. Das war im Februar 2022. Doch dann kam der Krieg, und der geplante Band und seine „barocke sprache, fern von alltag“ erschienen dem 34-jährigen Schriftsteller, der in Hildesheim Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus studiert hat, nicht mehr angemessen. Der Band wurde umgeschrieben. Es entstand das dreiteilige Langgedicht frieden ohne krieg, der Versuch des Autors, eine Sprache zu finden für den Krieg, der nicht nur in der Ukraine, sondern auch in ihm selbst tobt.

Die Frage, welche Wirkkraft Literatur in einer vom Krieg gezeichneten Welt noch hat, stand vergangene Woche auch im Mittelpunkt der viel beachteten Eröffnungsrede von Tanja Maljartschuk z