Jetzt melden sie sich wieder, die lieben, die besorgten, ängstlichen und philosemitischen Bekannten. Nun also Halle. Sie erinnern mich daran, dass ich ihre – oft einzige – „jüdische“ Freundin bin, und ich stelle wieder einmal fest, dass so ein Anschlag mit einer aus dem 3-D-Drucker gebastelten Waffe, gefilmt mit Stirnkamera, als jüdisches Problem wahrgenommen wird. In offiziellen Statements wird allerdings auch betont, dass es „die Deutschen“ trifft. Wer aber diese Deutschen und die bemitleideten Juden sind, weiß ich noch immer nicht. Juden, sage ich, weil ich ja etwas sagen muss, sind der Seismograf. Sie kommen als Erste dran, wenn gerade keine Moslems oder Schwulen zur Hand sind. Wenn jemand vor Wut platzt und nicht weiß, wer schuld daran ist, dass er nicht genug beachtet wird, dass sich kein Erfolg einstellt, dass er alleine mit Ballerspielen in seinem Zimmer hockt, nichts zu sagen hat.
Ich würde lieber über diese Wut sprechen und die Möglichkeit, sich Waffen zu basteln. Ich würde lieber über die Geräte reden, die es so leicht machen, wüste Beschimpfungen und Verschwörungstheorien in die Welt zu schleudern. Und über die Frage, wie viele Sympathisanten es innerhalb des Verfassungsschutzes und der Polizei gibt, ob es Folgen hat, dass die allgemeine Wehrpflicht aufgehoben wurde. Und ob „Volkes Stimme“ nicht vielleicht doch kontrolliert werden müsste. Und dann überlege ich, ob ich so einen Artikel unter meinem Namen schreiben soll, oder befürchten muss, in den Fokus dieser – ja was denn? Irren? Rechtsradikalen? Verschwörungstheoretiker? – zu geraten.
Die aktuellen Demonstrationen zeigen, dass viele nichtjüdische Deutsche betroffen reagieren. Es ist eines dieser seltenen Wunder, dass in diesem „ihrem“ Land der Antisemitismus weitgehend verfemt ist und viele Menschen wirklich erschrocken sind und etwas tun. Und wie geht es den differenzierten, gebildeten Türken, Syrern, Iranern, wenn sie eine solche Meldung hören? Diskutieren sie das untereinander? Darüber habe ich noch nichts erfahren.
Im Unterschied zu Politikern oder Funktionären, deren Beruf es ist, Antworten zu geben, weiß ich nicht, was man tun soll. Wen meint so ein Mensch, wenn er Juden erschießt? Ich erzähle gerne die Geschichte von dem kleinen Mädchen, das, als es alt genug wurde, um den Judenstern zu tragen, seinen Onkel gefragt hat, was das ist, ein Jude. Und er antwortete: Es gibt viele Arten, jüdisch zu sein, die Einzigen, die wissen, was das ist, sind die Nazis.
Aber das stimmt nicht mehr ganz. Es gibt Funktionäre und Berufsjuden, Wichtigtuer und Neurotiker, die in einem Fall wie in Halle im Namen „der Juden“ sprechen. Es werden ja auch immer Funktionäre und „Menschen jüdischer Abstammung“ gefragt, ob sie Stellung nehmen könnten, weil Sendungen, Zeitungen und Presseerklärungen gefüllt werden müssen. Auch das gehört zur normal gewordenen Einteilung von Menschen nach Herkunft und, um dieses grassierende Unwort zu verwenden, „Identitäten“. Wir kennen dies aus den Klagen dunkelhäutiger oder schwarz gelockter Bürger, die genervt sind, wenn sie auf ihre ethnische Herkunft reduziert werden.
Aber wie der Fall Halle zeigt, lässt sie sich nicht negieren. Man wird so eine Herkunft nicht los, angeblich dauert es drei bis vier Generationen, und wir befinden uns nicht in den USA, wo Mischungen zur Normalität gehören. Oder gehörten, denn auch da ist das Identitätsgerede wichtiger geworden als die Idee der Gleichheit.
Was also sage ich zu Halle? Auch ich weiß, dass multikulturelle Plädoyers primär die Sache abgesicherter Mittelstands-Intellektueller sind (obwohl sich auch in diesen Kreisen gewisse Neigungen zu „deutscher Identität“ beobachten lassen). Die „versiffte linke Hegemonie“ war nie ein Mehrheitsgefühl, und Antisemitismus, Rassismus, Wut oder von Tweets und elektronischen Wirbelstürmen verklebte Hirne gibt es auch anderswo. Bekanntlich sind in England und den USA, sogar in Skandinavien und Frankreich und all den einst so schönen Projektionsflächen für Freiheit und Gleichheit, Toleranz und Demokratie Rechtsradikale und Identitäre derzeit laut zu hören. Es ist eben nicht mehr so einfach wie im vorigen Jahrhundert, als wir noch wussten, was falsch und richtig ist.
Die Technik, die Waffenlobby, die EU-Politik, die Gier, unfähige Politiker oder Spekulanten sind nicht alleine dafür verantwortlich, auch wenn es nicht falsch ist, darüber nachzudenken. Es ist schwierig geworden, Verantwortliche zu benennen. Ist es Herr Trump, oder sind es die Herren Orbán-Erdoğan-Johnson? Der ganze Kapitalismus, der die Spaltung der Gesellschaft forciert? Oder Amazon und der von Kaufanreizen und auch von Kunst und Literatur beförderte Gestus der Überbietung? Alles muss lauter, greller, geiler und noch auffallender werden. Die Liste ist lang, aber längst nicht vollständig.
Und ich weiß noch immer nicht, was ich tun könnte, freue mich aber immer, wenn ich von Projekten und Menschen höre, die sich gegen diese Entwicklung stemmen. Es gibt sie. Hier und da und dort. Bitte keine Panikmache, auch sie reduziert die Wahrnehmung und damit die Energie, um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen.
Kommentare 26
Guten Morgen Hazel Rosenstrauch,
danke für Ihren feinen kleinen Artikel aus dem ideologischen Waschhaus deutscher Politik, die sich aus meiner Sicht auf den ersten Blick zumindestens, nur unwesentlich von der Politik der anderen Mitgliedsländer der Europäischen Union unterscheidet.
Es fehlen doch wirkliche und wahrhaftige von Heuchelei befreite geistige humanistische Ziele der Empathie und der ehrliche entschlossene politische Wille der deutschen Regierungen zum gemeinsamen Aufbau ethisch humanistischer Gesellschaften, denen die Unantastbarkeit der Würde des anders Denkenden und anders Lebenden in seiner Kultur in Wort und Tat "Heilig" ist.
Aus meiner Sicht ist das heutige verlegene herungestammel und unverbindliche intelektuelle herumgestottere der deutschen Politik zum Thema des deutschen Antisemitismus eine Folge des im 20. Jahrhundert also vor 90 Jahren begonnenen Exodus der humanistischen Empathie aus der deutschen Gesellschaft.
Von ihrem Wesen her, denke ich dass es sich dabei um eine abgewandelte Form des Rassismus, des europäischen kolonialen Denken und Handeln der gnadenlosen Ausbeutung sowie der erbarmungslosen Unterdrückung ethnischer Minderheiten handelt.
Mit dem Ziel sich zu bereichern, eine demokratisch legitimierte Weltwirtschaftsmacht zu werden und sich Mittels perfider Methoden der Manipulation als Staat und somit auch als deutsche Gesellschaft durch die Erniedrigung der Armen und Schwachen selber zu überhöhen.
Ein unethisches Verhalten was immer noch bis heute auch der gegenwärtigen europäischen und besonders der deutschen demokratischen Außen- und Wirtschaftpolitik entspricht.
Sonst wäre die Welt in der wir leben eine andere und ebenso die Bilder der Nachrichten, die wir aus aller Welt und aus dem demokratischen Deutschland sehen auch.
Shabbat Shalom, Teffje
Ruft da mal wieder einer "Haltet den Dieb" ? Antisemitismus, Rassismus ..... sind schlichtweg abzulehnen. Das Geeiere wenn Juden betroffen sind findet sich dann in so Stilblüten wie Frau Merkel sie von sich gab, als sie sich bei Herrn Natanjahu für den Anschlag auf die Synagoge in Halle entschuldigte. Meines Wissens befanden sich in der Synagoge aber keine israelischen Staatbürger sondern Juden (und das ist nun mal eine Religionsgemeinschaft und das Ansinnen der Herrn N. für alle Juden zu sprechen ist infam).
Ich habe im Netz bei BBC gesucht, und das Gegenteil Ihrer Angaben dort gefunden:
Es sind nachweislich deutsche Rechtsextreme, auf die die Übergriffe auf Juden maßgeblich und mehrheitlich zurückgehen.
Die Polizei stellte 2017 insgesamt 1453 antisemitische Delikte fest, darunter 32 Gewalttaten sowie 160 Sachbeschädigungen - sie werden von der Polizei nicht als Gewalt eingestuft - und 898 Fälle von Volksverhetzung. Die Zahlen werden vermutlich noch steigen, da nicht alle Angaben der Länder bereits endgültig sind und es erfahrungsgemäß Nachmeldungen geben dürfte.
Bei 1377 Delikten geht die Polizei von rechts motivierten Tätern aus. 33 Straftaten werden ausländischen Judenfeinden - ohne Islamisten - zugeschrieben, weitere 25 Delikte „religiös motivierten“ Antisemiten, also meist muslimischen Fanatikern ausländischer sowie deutscher Herkunft. Bei 17 Taten war es der Polizei trotz erkennbarem Judenhass nicht möglich, ein politisches Milieu zu ermitteln. Nur ein einziges Delikt, eine Volksverhetzung, war nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert.
Das widerspricht so ziemlich allen Ihren Zahlen, deren Herkunft Sie ohne Link unter bedeutsamen Hinweisen auf angebliche Anfragen und Fundstellen verschweigen.
Ich habe Sie schon einmal gebeten, Ihre Behauptung gegen eine muslimische Bevölkerung mit dem Fundort bei BBC zu belegen. Leider ohne Erfolg, denn auch ihre vielen Links hier enthalten gerade DAS nicht.
NOCH EINMAL:
Verlinken Sie die Originalquelle zu dieser Aussage.
So lange das nicht geschieht, denke ich, dass Sie hier selbst antisemitische und rechtsgerichtete Hetze betreiben und es eine Frage der Zeit ist, wann statt der Muslime Juden oder andere, die Ihnen gerade ins Visier geraten, darunter zu leiden haben.
Meine Meinung dazu ist, der Angriff auf die Synagoge in Halle - sollten als Angriff auf uns alle verstanden werden! Und es sind für mich auch die mitverantwortlich, die in der Politik, Sicherheitsorganen usw. - den Rechtsextremismus falsch eingeschätzt haben ( oder mussten, sollten ) … ! 190 getötete Menschen ( in Halle nochmal zwei unschuldige ) - kann man nicht übersehen haben und solche Sprüche wie:
Kurt Biedenkopf „Die Sachsen sind immun gegen Rechtsextremismus.“
... machen mich heute noch sprachlos. “Rechtsextremer Terror existiert seit den 60er Jahren in Deutschland. Einige Behördenvertreter haben die Gefahr in den vergangenen Jahren allerdings teilweise anders eingeschätzt und leider heruntergespielt. Seit einigen Monaten sind wir da aber auf gleicher Höhe in der Bewertung.“ ( Stephan Kramer, Präsident des Amtes für Verfassungsschutz von Thüringen.) Ob das alle so sehen in der Groko und bei den Staatsschutzbehörden, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt oder der Glaube in den Rechtsstaat!
"Bei 1377 Delikten geht die Polizei von rechts motivierten Tätern aus."
Dazu heißt es allerdings auch einschränkend:"Zwar brachte die Polizei nur 25 Delikte aus dem Jahr 2017 eindeutig mit "religiös motiviertem" Antisemitismus in Verbindung. Allerdings fließen die meisten Fälle als rechtsextreme Taten in die Statistik ein, auch wenn die Täter unbekannt sind. Experten kritisieren das bereits seit Längerem."
Also schlussfolgere ich mal, dass die Statistik einfach sehr ungenau ist, und deshalb dazu verführt, die Zahlen jeweils so zu interpretieren wie es am besten zur eigenen Ideologie passt. Was natürlich unterm Strich nichts an dem eigentlichen Fakt ändert, dass die Bedrohungslage für Juden in Deutschland hoch ist.
Die Statistiken sind ungenau und unterschiedlicher Herkunft. Aber egal, ob Sie die PMK nehmen, die Anfrage der AfD Ende Dezember 2017 oder die Befragungen von Juden: die obige Tatsachenbehauptung (!) über kriminelle Gewalt (!) ist nirgendwo zu finden und damit gelogen.
Der Belastungseifer der Dame und die Verniedlichung rechtsextremer Übergriffe geht also deutlich über eine unzweifelhaft in jeder Hinsicht problematische Faktenlage hinaus!
meiner Meinung nach ist Gewaltätigkeit ein grundlegendes Menschheitsphänomen und -problem. Jegliche Einschränkung auf Gruppen spezifischer Personen und Gründe ignoriert diese fundamentale Befähigung unserer Spezies zur Gewalt. Ich habe das gelegentlich immer mal wieder thematisiert: Mitgefühl, Empathie, das funktioniert tatsächlich nur innerhalb eines kleinen Bezugsrahmens, 30 maximal 40 Personen, aber schon bei mehr als 10 wird es mühsam. Darüber hinaus sind Mitgefühl und Empathie intellektuell erarbeitete Einsichten in die Notwendigkeit sozialkompatiblen Verhaltens. Geliebt vom Bauchgefühl wird diese Einsicht nicht, Endlösungen liegen uns deutlich näher. Der Rest ist die Suche nach Sündenböcken, Können und Gelegentheit.
Und somit: Es gibt keinen spezifischen Grund, warum jüdische Bürger und Bürgerinnen geschmäht, angegriffen oder getötet werden, genausowenig wie bei muslimischen oder sonstigen Angegriffenen. Es ist eine Frage der Gelegenheit und der Wahrnehmung als mögliche, weil hilflose Opfer.
Der Mord sitzt schon lange vorher in den Köpfen.
"Es gibt keinen spezifischen Grund, warum jüdische Bürger und Bürgerinnen geschmäht, angegriffen oder getötet werde"
Wie lässt sich diese - erstmal plausibel anhörende Aussage - mit Folgendem zusammenbringen:
"Demnach stiegen die antisemitischen Angriffe, die einen politischen Hintergrund hatten, von 1.691 Fällen im Jahr 2001 auf 1.799 im Jahr 2018 – das waren im Schnitt gut fünf Attacken pro Tag"
https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-10/antisemitismus-anschlag-halle-rechtsextremismus-rechte-gewalt-kriminalitaet
Wirklich nur hiermit:
"Es ist eine Frage der Gelegenheit und der Wahrnehmung als mögliche, weil hilflose Opfer"
Halten Sie die Steigerung von 1691 auf 1799 Fälle über einen Zeitaum von 17 Jahren für signifikant? In welchem Maße haben sich sonstige Angriffe von Menschen auf Menschen erhöht oder gesenkt?
Selbstverständlich ist jeder dieser Fälle einer zuviel. "Jeder" bezieht sich dabei auf alle Angriffe, nicht nur die gegen jüdische Bürger. Und wenn ich Hazel Rosenstrauch auch nur einigermaßen richtig verstehe, ist das genau ihre Sichtweise. Die Betonung des Aspekts "jüdische Opfer" wäre dann eine Diskriminierung.
"In welchem Maße haben sich sonstige Angriffe von Menschen auf Menschen erhöht oder gesenkt?"
Soll also heissen, dass, wenn die Anzahl von Gewalttaten gesammtgesellschaftlich ansteigt (was im Übrigen erstmal nachzuweisen wäre) sich "natürlich"(?) (und auch NUR deshalb?) auch die jener gegen jüdische Mitbürger (deren prozentualer Anteil an der Gesammtbevölkerung sich im Promillebereich bewegt) erhöht?
"Die Betonung des Aspekts "jüdische Opfer" wäre dann eine Diskriminierung".
Hallo? Jüdische Opfer sind doch in der Regel keine zufällig ausgewählten Ziele. Beim nächsten Anschlag auf eine Synagoge soll dann also (bei eventuellen Opfern) der Begriff "jüdisch" weggelassen werden? Etwas weltfremd (und in unserem Land zusätzlich noch geschichtsvergessen), oder?
||| sich ... auch die jener gegen jüdische Mitbürger ... erhöht? |||
nicht zwingend; es ist auch möglich, dass alle Statistikprofessoren und -lehrbücher lügen
"es ist auch möglich, dass alle Statistikprofessoren und -lehrbücher lügen"
Den Professor oder das Lehrbuch nennen Sie mir mal, wo eine 1:1 Umrechnungs-Betroffenheits-Relation behauptet werden kann, wenn eine der zu untersuchten/beobachteten Kohorten nur 0,2 % (der Gesammtbevölkerung) ausmacht.
nur um das noch mal zu rekapitulieren, meine Aussage war "Es gibt keinen spezifischen Grund, warum jüdische Bürger und Bürgerinnen geschmäht, angegriffen oder getötet werde"
Darauf reagierten Sie mit der Frage, wie sich meine Aussage mit "Demnach stiegen die antisemitischen Angriffe, die einen politischen Hintergrund hatten, von 1.691 Fällen im Jahr 2001 auf 1.799 im Jahr 2018 – das waren im Schnitt gut fünf Attacken pro Tag" zusammenbringen lässt.
Danach zeigten Sie sich unzufrieden mit meinem Hinweis auf die Geringfügigkeit der Zunahme, und wollten nicht akzeptieren, dass diese Steigerung in einer allgemeinen Steigerung der Zahl von Gewalttaten begründet sein kann.
Danach sind wir auf einen Nebenkriegsschauplatz geraten. Vielleicht können wir wieder zum Hauptstrang zurück: Sie scheinen zu wollen, dass die Straftaten an jüdischen Bürgern als etwas Außergewöhnliches, als "besonders schlimm" zu gelten haben. Warum?
"Sie scheinen zu wollen, dass die Straftaten an jüdischen Bürgern als etwas Außergewöhnliches, als "besonders schlimm" zu gelten haben."
Sie polemisieren. Ich "rekapituliere" auch mal:
Sie waren es, der meinte, das man Opfer in der Berichterstattung nicht auf Grund ihres Jüdisch-Seins hervorzuheben habe, schliesslich seien Sie Opfer wie alle anderen auch.
Sie verstiegen sich sogar dazu, dies als "diskriminierend" zu bezeichnen.
Sie behaupten, dass Juden nicht deswegen Opfer waren/sind, weil Sie Juden, sondern gerade zufällig verfügbar/ins Schussfeld geraten (sind).
Nach Ihren Aussagen existiert sowas wie Antisemitismus also gar nicht?"wollten nicht akzeptieren, dass diese Steigerung in einer allgemeinen Steigerung der Zahl von Gewalttaten begründet sein kann"
Ich habe auch zweimal begründet, warum gerade diese Milchmädchen-Rechnung nicht ins Gewicht fallen kann und deshalb ein unzulässiges Konstrukt ist. Ich bin ein leidenschaftlicher Kritiker (z.B.) der israelischen Palästinenser-Politik und stehe solchen Argumentationen wie (z.B.) dieser hier:
http://bds-kampagne.de/2017/12/20/sechs-gruende-warum-niemand-die-sogenannte-eumc-oder-ihra-arbeitsdefinition-von-antisemitismus-uebernehmen-sollte/
...bis jetzt aufgeschlossen gegenüber.
Bei Ihren provokanten Äusserungen zur Negierung eines "vermeintlich" besonderen "Opferstatus' von Juden - gerade hier in Deutschland = geht mir jedoch die Hutschnur hoch.
Es waren einmal fünf weise Gelehrte. Sie alle waren blind. Diese Gelehrten wurden von ihrem König auf eine Reise geschickt und sollten herausfinden, was ein Elefant ist. Und so machten sich die Blinden auf die Reise nach Indien. Dort wurden sie von Helfern zu einem Elefanten geführt.
Die fünf Gelehrten standen nun um das Tier herum und versuchten, sich durch Ertasten ein Bild von dem Elefanten zu machen.Als sie zurück zu ihrem König kamen, sollten sie ihm nun über den Elefanten berichten.
Der erste Weise hatte am Kopf des Tieres gestanden und den Rüssel des Elefanten betastet. Er sprach: "Ein Elefant ist wie ein langer Arm."
Der zweite Gelehrte hatte das Ohr des Elefanten ertastet und sprach: "Nein, ein Elefant ist vielmehr wie ein großer Fächer."
Der dritte Gelehrte sprach: "Aber nein, ein Elefant ist wie eine dicke Säule." Er hatte ein Bein des Elefanten berührt.
Der vierte Weise sagte: "Also ich finde, ein Elefant ist wie eine kleine Strippe mit ein paar Haaren am Ende", denn er hatte nur den Schwanz des Elefanten ertastet.
Und der fünfte Weise berichtete seinem König: " Also ich sage, ein Elefant ist wie ein riesige Masse, mit Rundungen und ein paar Borsten darauf." Dieser Gelehrte hatte den Rumpf des Tieres berührt.
Nach diesen widersprüchlichen Äußerungen fürchteten die Gelehrten den Zorn des Königs, konnten sie sich doch nicht darauf einigen, was ein Elefant wirklich ist.
Doch der König lächelte weise: "Ich danke Euch, denn ich weiß nun, was ein Elefant ist: Ein Elefant ist ein Tier mit einem Rüssel, der wie ein langer Arm ist, mit Ohren, die wie Fächer sind, mit Beinen, die wie starke Säulen sind, mit einem Schwanz, der einer kleinen Strippe mit ein paar Haaren daran gleicht und mit einem Rumpf, der wie eine große Masse mit Rundungen und ein paar Borsten ist."
Die Gelehrten senkten beschämt ihren Kopf, nachdem sie erkannten, daß jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufriedengegeben hatten.
Verfasser unbekannt
Guten Morgen Freitag 20,
ein feines sinnbildliches Gleichnis, dass Sie wieder aufgestöbert haben danke dafür.
Ich wünschte es gelänge den Teilnehmern in diesem Forum, die Kultur des Respekts in der Debatte den notwendigen Raum zu eröffnen, dann könnten sich daraus gleich einer Quelle der Inspiration ethische Einsichten entwickeln, die uns wirklich und wahrhaftig dabei weiter helfen uns selber in unserer eigenen Verantwortung unseres denken und handeln als humanistische Lebewesen auf dem Blauen Planeten Erde wieder zu erkennen.
So, nun will ich es nochmal versuchen. Es ist leider so, wenn Prominente, wie der getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke ( CDU ) oder der Anschlag auf die Synagoge in Halle - da ist irgendwie eine andere politische bzw. öffentliche, besonders mediale Reaktion da. ( besonders die Großen Verlage, TV Anstalten usw. ) Ich frage mich zu oft, warum geht oder besser ging das nicht ( der Aufschrei ) bei immerhin mindestens 198 Todesopfer rechter Gewalt seit dem Wendejahr 1990? Da wird herumgeeiert, abstrus differenziert eben alles so halbherzig! Und manchmal entlarven sich die Herrn Journalisten selber: “ Wenn rechte Terroristen zuschlagen, empfinden große Teile der linken und linksliberalen Szene eine klammheimliche Freude. Liefern ihnen solche Anschläge ja Munition gegen ihre Lieblingsfeinde, vor allem die AfD, aber auch gegen konservative Parteien oder die „Springer-Presse“, die angeblich die reaktionäre Renationalisierung Europas betreiben und eine Atmosphäre schaffen, die den Terror fördere. “ Quelle ; Terror: Gegen die Ausweitung der Kampfzone - WELT
https://www.welt.de › Debatte › Kommentare
Da fühle ich mich als Linksliberaler aber voll mit Gülle zugeschüttet, dass ist genau so schlimm wie Hasskommentare, egal von wem! … in meinen Augen!
Und ja, es stimmt, meine Enkel brachten unabhängig von einander “Schimpfbegriffe “ mit ... aus der Schule ( Jude ) usw.- wir reden da darüber, wer das sagt und mitbringt und ja, dass gab es leider schon immer, dieses dumme Zeug aber die neuen Kinder aus den- tut mir leid, aus einigen arabischen Staaten, sind da keine positive Bereicherung. Nochmal, meine Erfahrung - und beides macht mich extrem traurig! Da hilft nur reden, reden, erklären … Schlimm, oft weiß ich da auch nicht weiter!
Lesen Sie einfach noch mal den Blogtext.
Sämtliche Kleine Anfragen an eine deutsche Bundesregierung sind im Netz abrufbar, Sie lügen also erneut.
Wo
ist
der
Link
zu
Ihrer
Behauptung?
Sie können ihn nicht liefern, weil Ihre Behauptung FREI ERFUNDEN ist, stimmt's?
Weil das so schön ins Bild passt, gell?
Ein Problem ist, daß Juden ihre Idendität nicht aus einem Gebietsverbund ziehen sondern aus ihrer Religion. Ein Staat der Juden ist also ein Staat mit einer Bevölkerung die einen bestimmten Glauben haben sollte. Landläufig ein "Gottesstaat". Ein Jude ist ein Mitglied des Staates Israel,obwohl er nie dort war oder seine Vorfahren dort lebten. Juden fühlen sich bedroht, wenn in einem anderen Land, 5000km entfernt ein Übergriff auf Juden stattfindet. Bei Christen oder anderen ist dies nicht in diesem Ausmaß der Fall. Es interessiert einen jüdischen Staat auch nicht, ob das gleiche gegen Schwarze und andere stattfindet.
Jedoch sehen es Israelis und auserhalb lebende als Recht, Palästinenser zu diskriminieren. Diese Doppelmoral sollte deutlicher angesprochen werden.
"Ein Problem ist, daß Juden ihre Idendität nicht aus einem Gebietsverbund ziehen sondern aus ihrer Religion"
Es gibt (ausser für Antisemiten) nicht DEN oder DIE Juden.
Ca.ein Viertel (vermutlich mehr) allein der Israelis sind säkulare Juden.
"Ein Jude ist ein Mitglied des Staates Israel"
Sagt wer?"Jedoch sehen es Israelis und auserhalb lebende als Recht, Palästinenser zu diskriminieren"
Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Auch oder falls diese Aussage für die Mehrheit der Israelis zutreffen sollte:
Es gibt auch hier eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Menschen, die das nicht so sehen.
Guten Morgen Montaine Duvall I,
vielleicht ist es ja hilfreich, wenn Sie ernsthaft und gewissenhaft, wirklich und wahrhaftig das Wissen Ihrer Ansichten vertiefen wollen, was Juden sind oder nicht sind, wie sie denken oder worüber sie nicht nachdenken, oder wovor sie Angst haben oder keine Angst haben oder sich nach Ihrer Meinung bedroht fühlen, empfehle ich Ihnen freundlicher Weise doch ein wenig bei "Israel Heute" oder "chabbad.org" im Netz zu stöbern.
Mit etwas Glück und bei klarem Verstand, werden Sie vielleicht zu der humanistischen Einsicht gelangen, dass Juden, Christen, Moslems, Hinduisten oder Buddhisten einfach Menschen wie Sie und ich sind und das es sich nicht lohnt sich über diesen oder jenen unnötig aufzuregen.
Viel Freude und viel Erfolg bei Ihrer inneren Entdeckungsreise.
Shalom, Teffje.
Ich verstehe, was Sie meinen, auch wenn Sie es umständlich ausdrücken.
Ein Jude ist (ähnlich wie bei den Jesiden) ein Jude durch Geburt von einer jüdischen Mutter. Er kann Atheist, Buddhist sein, wirklich alles glauben oder nicht glauben: für seine Angehörigen bleibt er Jude, selbst dann, wenn er sich von der gleichnamigen Religion abgewandt hat - die aber die Wurzel dieser Identiifkation bleibt die Religion.
Ein Nichtjude kann auch alles mögliche sein, sogar jüdischen Glaubens, aber das Verfahren, Jude zu werden, ist "eigentlich" nicht vorgesehen, denn das ist man ganz überwiegend durch Geburt (auch wenn es sogar in der jüdischen Überlieferung Ausnahmen gibt, aber es sind Ausnahmen).
Entsprechend gilt Ihr Argwohn wohl der Identifikation als Ethnie, früher hätte man "Rasse" gesagt. Und tatsächlich es es abseits jeder nicht oder doch stattfindenen Diskriminierung so, dass Israel als Land des jüdischen Volkes definiert ist. Es gibt arabische Israelis, aber es ist nicht ihr Land.
Das ist schwierig, und für europäische Verhältnisse kaum verstehbar: tatsächlich hat jeder Jude das Recht, in Israel zu leben - letztendlich bleibt jeder andere ein Gast, auch wenn sich Juristen Mühe geben, diese Zweiteilung der Staatbürgerschaft gut zu begründen.
Guten Morgen Freitag 20,
danke für Ihr unermüdliches Bemühen auf eine ruhige sachliche einfühlsame und feine Art, wieder einmal die sich kreuzenden gefährlichen Wogen der Meeresströmungen der Debattenkultur in diesem Forum zu glätten.
Meine Absicht war, die Kritik des Foristen Duvall zu präzisieren. Sein Vorwurf lautet ja, dass manche Juden selbst auf dieser Sonderstellung als Jude beharren und sich (und andere) damit ausgrenzen.
Da nützt es wenig, darauf zu verweisen, dass Juden spezielle Foren haben und dort erweisen, dass sie nette Menschen sind. Noch kontraproduktiver ist der Gegenvorwurf des "Antisemitismus". Duvall will ja der Anti/Semitismus-Debatte dadurch entgehen dass er sagt: seid Menschen wie alle anderen, definiert euch nicht besonders.
Darüber könnte man sachlich sprechen. Ob man es sollte, ist eine andere Frage.
Danke für Ihre einleuchtenden diplomatischen Erklärungen.