Die KiK Textilien und Non-Food GmbH hat in der Vergangenheit mit Verena Pooth und Arminia Bielefeld geworben. Passt eigentlich zum günstigen Klamotten-Discounter. Doch bei KiK wird angeblich gerade alles anders. Darum werben jetzt nicht mehr eine ehemalige Dieter-Bohlen-Frau und ein chronischer Fußball-Absteiger für die Billigkette. Sondern viel besser: die eigenen Mitarbeiter.
Die stehen neben Kleiderständern mit 1,99-Euro-Schildern und sagen etwa: „Manche wundern sich, aber ich arbeite hier wirklich gern.“ Zu dieser Verwunderung gab es in der Vergangenheit aber diverse Anlässe: KiK spähte Mitarbeiter aus und schmiss sie raus, weil sie überschuldet waren. KiK profitierte von der Ausbeutung von Arbeiterinnen in Bangladesch. Und KiK verhinderte die Gründung von Betriebsräten.
Jetzt gibt es bei KiK einen Mindestlohn von 7,50 Euro. Eine unabhängige Überprüfung der Lieferanten soll eingeführt werden. Aber es gibt weiter keine Betriebsräte in den Filialen. Braucht es wahrscheinlich auch nicht. In den Spots beschwören alle den KiK-Teamgeist: ein lachender Praktikant, ein 25-Jähriger, der es schon zum „Teamleiter“ gebracht hat und eine 40-jährige Führungskraft, die „es einfach mitreißt, wenn es im Team läuft“. Die harmonische Hintergrundmusik soll sie sympathisch machen. Aus über 700 Filial-Mitarbeitern hat das Unternehmen seine sechs Werbe-Protagonisten ausgesucht, meldet man. Gute Idee: Wer so viel Zeit mit Castings verbringt, der kommt nicht auf so absurde Ideen wie die Gründung eines Betriebsrats.
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