Keine Lust auf Romantik

BLICK AUS POLEN Deutschlands außenpolitische Emanzipation wird vorzugsweise als rigider Pragmatismus empfunden
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Während eine ermüdende Kontinuitätsrhetorik zum auffälligen Merkmal der Schröder-Regierung nach den Bundestagswahlen wurde, sehen nur die wenigsten nach der aktiven deutschen Beteiligung am NATO-Einsatz in Jugoslawien eine wirkliche Fortsetzung der bisherigen Außenpolitik. Die Emanzipation der deutschen Außenpolitik wirft natürlich neue Fragen auf, die insbesondere von den Nachbarn im Licht der deutschen Geschichte heftig diskutiert werden.

Dabei läßt sich das neue außenpolitische Handeln der rot-grünen Koalition m. E. auf drei Faktoren zurückführen: Erstens sieht sich die neue Regierung mit einer viel komplexer gewordenen europäischen Wirklichkeit konfrontiert. Diese Komplexität erlaubt es nicht, auf alte au