Keine Mauer zum Gaza-Streifen

Im Gespräch Der israelische Anthropologe Jeff Halper über das Wechselspiel zwischen Abzug und Aufrüstung in den besetzten Gebieten sowie den Abschied von der "Road Map"
Exklusiv für Abonnent:innen

FREITAG: Betrachten Sie es als Sieg über die radikalen Siedler, wenn der israelische Abzug aus dem Gaza-Streifen durchgesetzt wird?
JEFF HALPER: Meinen Sie das ernst?

Durchaus. Schließlich wurde Ariel Sharon immer nachgesagt, er würde sich gegen die radikalen Gruppen nicht genügend zur Wehr setzen.
Grundsätzlich ist natürlich jeder Rückzug israelischer Siedler und Militärs aus den besetzten Gebieten zu begrüßen. Nur steht der jetzige Rückzug nicht im Kontext eines umfassenderen Friedensprozesses. Er stellt eine unilaterale Handlung dar, die in keinem Fall - auch wenn dieser Eindruck vielleicht entstanden ist - auf eine weitläufige Demilitarisierung der Region durch Israel schließen lässt. Im Gegenteil: Sharon hat bekannt