Krakauer auf den zweiten Blick

Polnisches Leben in Berlin Frau Klon verkauft Spezialitäten, die Versager üben sich in Dilettantismus, Izabella stärkt den Sozialrat
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Sind Polen unsichtbar? Obwohl mehr als hunderttausend polnischsprachige Menschen in Berlin leben, fällt polnische Lebenskultur im Stadtbild wenig auf. Erst auf den zweiten Blick enthüllen sich die polnischen Enklaven. Es ist ein trostlos grauer Sonntag, trotzdem versammeln sich um Punkt elf in Tempelhof ein paar hundert Menschen zum polnischen Gottesdienst, die meisten feierlich heraus geputzt. Sogar das polnische Fernsehen aus Warschau ist vor Ort und holt empörte O-Töne ein. Die Kirche soll verkauft werden. Die Wut ist groß. Seit 20 Jahren ist sie ein zentraler Treffpunkt der polnischen Gemeinde in Berlin. Genaues über die Schließung weiß aber keiner. Auch die ältere Dame nicht, die gerade ihrem Ärger Luft macht und vor der Kamera mit ihr