Es ist erstaunlich, welche Macht einem winzigen Biomolekül namens SARS-CoV-2 zugeschrieben wird. Das Coronavirus, heißt es allenthalben aus Politik und Wissenschaft, habe in Rekordzeit Deutschland und seine Volkswirtschaft zum Stillstand gebracht, Konzerthallen, Kinosäle und Kirchen leergefegt und die Ära des „Social Distancing“ eingeläutet. Diese Sprechweise, so eingängig sie sein mag, ist bestenfalls metaphorisch. Im Grunde ist sie schlicht falsch. Denn die Macht liegt und lag nie beim Virus, sondern bei der Politik. Ihr ist binnen weniger Tage eine enorme Fülle von Befugnissen in den Schoß gefallen, und viele politische Akteure haben sie bereitwillig für eine beispiellose Intervention in alle Lebensbereiche genutzt. Ihr Vorbehalt gegen eine zu schnelle „neue“ Normalisierung ist mit Händen zu greifen. Die abschließende Bewertung der politischen Reaktion auf die COVID-19-Pandemie obliegt den Geschichtsbüchern. Sie erfordert zeitliche und biographische Distanz. Doch bereits jetzt drängt sich die Frage nach dem Warum auf: Warum haben Politik und Gesellschaft auf das Virus mit einer seit der Nachkriegszeit nie dagewesenen Machtkonzentration und Zurückdrängung von Wirtschaft, Religion und Kultur reagiert? Warum hat sich dieser Prozess mit einem derartigen Anschein von Alternativlosigkeit vollzogen? Diese Entwicklungen und die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen, ist die erste Hürde, die wir nehmen müssen, um eine rationale Distanz zum Phänomen Corona zu gewinnen.
Den analytischen Startpunkt bilden zwei Beobachtungen. Erstens: Deutschland folgt mit seinem Kurs einem global einheitlichen Schema. Fast alle Nationen, mit bedingter Ausnahme der USA und Schwedens, implementierten trotz größter kultureller, institutioneller Differenzen die gleichen Maßnahmen: Grenzschließungen, sozialer und wirtschaftlicher Shutdown, Maskenpflicht etc. Zweitens: Das Gros der deutschen Intellektuellen hat sich auf Parteinahmen in der Debatte für und wider die staatlichen Maßnahmen und Mutmaßungen über die Zeit danach beschränkt. Das Ausbleiben einer analytischen Durchdringung des Phänomens ist auch der Schwierigkeit geschuldet, es in etablierten Theoriestrukturen zu fassen – und in einem Zurückschrecken vor seiner wissenschaftlich-epidemiologischen Komplexität. Um die politischen Geschehnisse zu verstehen, bleibt uns letztlich nichts anderes übrig, als die universellen Logiken der Macht unter Herausforderungen der Krisenzeit zu analysieren – und auf die moderne liberale Demokratie anwenden. Für diesen Ansatz ist eine praxeologische Perspektive unverzichtbar, die menschliches Handeln im Ausgang von der Formation der dominanten Praktiken, Diskursen und Institutionen des Gemeinwesens erschließt.
Macht ist ein einzigartiges Phänomen. Anders als physikalische Objekte folgt es nicht dem Grundsatz von Entropie und Diffusion. Macht strebt nach Konzentration. Sie zielt auf Vergrößerung und Konsolidierung in einem singulären Punkt. Und da das Ringen um Macht ein Nullsummenspiel ist, impliziert dies stets einen Machtverlust an anderer Stelle. Dieses Ringen vollzieht sich seit jeher innerhalb der, aber vor allem zwischen den großen Gesellschaftsfeldern: Politik, Wirtschaft, Religion, Wissenschaft. Auseinandersetzungen nehmen die Form wechselseitiger Allianzbildungen und fluktuierender, hochdynamischer Kräfteverhältnisse an; die so entstehenden Machtlinien sind nie fix, Dominanz ist stets vorläufig, und jedes Übergewicht birgt ein Risiko der Überforderung. All diese Elemente erleben wir in der Corona-Krise in zugespitzter Form: Die Machtkonzentration im Feld des Politischen, die einseitige, regulatorisch-technologisch fundierte Verschiebung des Einflusses, die dramatische Kompetenzüberforderung beim Versuch, Steuerungsfunktionen von Wirtschaft, Kultur und Religion zu übernehmen und eine kohärente, faire und effiziente Problemlösung zu betreiben. Und schließlich wieder der partielle Rückzug aus neuen Einflusssphären unter dem Eindruck massiven Widerstands; wie etwa angesichts der bundesweit aufflackernden Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen.
Existenzielle Ängste werden mobilisiert
Das Ringen um Macht folgt – auch in Zeiten von Corona – zwei einfachen Regeln. Erstens: Macht muss diskursiv-narrativ begründet und durch Praktiken umgesetzt werden, um langfristig konsolidiert und ausgeweitet zu werden; ohne eine legitimatorische Erzählung mit emotionaler und rationaler Resonanz, die von der Bevölkerung durch Habitus internalisiert wird, verfällt sie und muss sich auf Gewalt stützen. Ihr zentrales Legitimationsprinzip ist folglich das Gemeinwohl. Zweitens: Macht kann durch Konventionen und Organisationen eingehegt werden. Dies ist der Grund, weshalb Alexis de Tocqueville die Gewaltenteilung und John Locke unveräußerliche Naturrechte postuliert haben. Die diskursiven Praktiken der Macht und die Einhegungen der Macht bilden ein Strukturverhältnis der wechselseitigen Bestimmung; es handelt sich mithin um Reflexionsbegriffe der Legitimität. Erfolgreiche diskursive Praktiken der Macht sind somit stets solche, die derartige vermeintlich stabile Einhegungen überwinden, unterlaufen, aufweichen etc.
Die gesellschaftlich-politischen Aktivitätsmuster im Kontext des Coronavirus bilden im Kern eine dieser selten erkennbaren diskursiven Praktik der Macht. Und zwar eine besonders effektive, insofern sie jene Erfolgskriterien erfüllt, die der Doyen der Machtforschung Heinrich Popitz definiert hat: Sie mobilisiert existenzielle Ängste (vor dem eigenen Tod und dem engster Verwandter und Freunde) und Hoffnungen (auf Schutz und Sicherheit) und schafft so Chancen für die Autoritätsbildung. Allerdings ist die Reaktion auf das Coronavirus nicht die einzig erfolgreiche diskursive Machtpraktik der letzten Jahre, ganz im Gegenteil. Sie steht in einer Reihe mit dem 2001 begonnenen und bis heute schwärenden „Krieg gegen den Terror“ und dem mit gleichem Furor ausgefochtenen „Kampf gegen den Klimawandel“. Was diese drei in ihrer Dramatik aufsteigenden Episoden eint, ist die legitimatorische Begründung machtstrategischer Handlungskompetenzen in Regierungsstrukturen unter Rekurs auf ein vermeintlich konkretes, aber bei näherer Hinsicht immer diffuser werdendes Übel: die islamistische Bedrohung des Westens – der auf globale Emissionen zurückgehende Untergang unseres Ökosystems – und massenhaftes Sterben durch ein unsichtbares, nur auf der Grundlage abstrakter Axiome quantifizierbares und lokalisierbares Virus.
Allerdings ist die diskursive Machtpraktik des Virus nicht nur eine evolutionäre Fortentwicklung ihrer Vorläufer, sondern – in Hinblick auf die schiere Machtkonzentration – auch viel erfolgreicher; und dies obwohl die Moralitätsrate der Krankheit COVID-19 im Vergleich zu Epidemien wie der Pest, Ebola oder Cholera verschwindend gering ist. Die Gründe sind evident. Anders als im Falle des Klimawandels handelt es sich bei der Krankheit um kein fernes Unheil, das über unsere Nachfahren hereinbrechen könnte, sondern um ein nahes Übel, das uns jederzeit treffen kann. Die hochbeschleunigte apokalyptische Motivik der Corona-Pandemie ist nichts weniger als eine Inversion der religiösen Nahheilserwartung. Und anders als Falle der Terrorismus ist das Virus potenziell ubiquitär und vollkommen entgrenzt; jeder Mensch ist verdächtig, kein Raum ist sicher, selbst der eigene Körper kann zum Verräter werden.
Die Krise zieht uns in ihren Bann
Nicht zuletzt wirkte die Machtausübung im Kampf gegen Corona für unzählige Menschen auch entlastend: Grenzschließungen, verschiedenste Verhaltensregeln und Sanktionen schufen auch eine lang ersehnte Komplexitätsreduktion der durch Globalisierung und Digitalisierung zusehends unüberschaubar gewordenen Welt. Diese boten zudem nicht nur die Möglichkeit, Abweichler öffentlich zu beschämen oder heimlich zu denunzieren, sondern auch die eigene Konformität wirksam unter Beweis zu stellen: durch Abstandswahrung, Nies- und Hustetikette – und natürlich das ordnungsgemäße Tragen einer Maske.
Die Maske ist zum globalen Corona-Symbol schlechthin geworden: Wo die Pandemie zunächst nur Metropolen entvölkerte und Einkaufsstraßen verwaiste, hat sie inzwischen Milliarden von Menschen in ihren Bann gezogen. Freilich ist die Maske kein explizites Symbol der Kennzeichnung oder Ausgrenzung; dies wäre bei einer Allgemeinverpflichtung denkbar sinnlos. Sie ist ein implizites, aber machtvolles Symbol für den gegenwärtigen Sieg der medizinisch-epidemiologischen Logik über alle Bereiche sozialer Existenz – und für den innerwissenschaftlichen Kampf um Einfluss. War das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen bis März 2020 infektionsmedizinisch bestenfalls umstritten, wenn nicht als gesellschaftspolitisches Placebo eingestuft, ist die wissenschaftliche weltweite Mehrheitsmeinung seitdem beeindruckend schnell auf den Maskenkurs umgeschwenkt. Jeremy Bentham und Zygmund Baumann jedenfalls hätten an dem dystopischen Maskenball ihre sardonische Freude gehabt. Denn solche raren Disziplinierungsinstrumente kennt man sonst nur aus des panoptischen Zuchthäusern des neuzeitlichen Englands, wo Häftlinge ausschließlich maskiert Ausgang erhielten, um der Fraternisierung vorzubeugen. Das Tragen von Masken, aber auch das medizinische Testen von Personen oder das Tracking von Infektionsherden über mobile Apps sind Durchsetzungsinstrumente der Kontrolle oder Erfassung von Einzelpersonen. Selten werden solche versteckten Machtpraktiken innerhalb eines liberal-demokratischen System so gut sichtbar. Dann jedoch lassen sich diese auch beispielhaft in ihrer ambivalenten, dialektischen und immer auch pluralen Begründungsstruktur beschreiben. Gerade das permanente Ringen um die demokratisch notwendige Mehrheits- und Konsensfindung zwischen den Verteidigern des öffentlich „Schutz- und Sicherheitsdenkens“ und den Verfechtern kritischer „Biomacht“-Diskurse zeigt die notwendige Ergebnis- und Alternativoffenheit der liberalen Politik.
Die diskursive Praktik des Virus konkretisiert sich in einer technokratischen Machtformation von Politik und Wissenschaft im gesundheitspolitischen Schnittmengenfeld; freilich nicht im Sinne einer gezielten Verschwörung, wie inzwischen zahlreiche Verwirrte glauben. Denn erstens ist das Netz aus Praktiken, Diskursen, Habitus und Institutionen dafür viel zu komplex, die Zahl der beteiligten Personen zu hoch und die Anzahl relevanter Variablen zu unüberschaubar. Und zweitens gab es zu keinem Zeitpunkt eine politische „Corona-Strategie“. Die deutschen Entscheidungsträger auf Bundes- und Ländereben fahren von Beginn an auf Sicht; ohne eine von der Alltäglichkeit des Politischen losgelöste Planungsperspektive wurde und wird allein auf wöchentliche Hochrechnungen und Schlagzeilen reagiert.
Vielmehr treibt das alltägliche Tun qua eigengesetzliches Phänomen die Akteure halb bewusst, halb unbewusst an. Und dieses alltägliche Tun ist zugleich selbst kontinuierlicher Gegenstand von Auseinandersetzung und Wettstreit. Entscheidungsträger bemächtigen sich im gesundheitspolitischen Diskurs gerne der wissenschaftlichen Sprache, gerade jetzt in der Corona-Pandemie – konkret: ihrem Anspruch auf Wahrheit und Präzision jenseits von Kompromiss und Konsens und ihrer Binarität, die alle Propositionen in wahr und falsch unterteilt –, um Dissense zu marginalisieren und konkurrierende Ansprüche aus Wirtschaft, Kultur, Religion etc. zurückzuweisen. Die Legitimationsmechanismen folgen damit einer zusehends prozeduralistischen Logik, welche nur mehr einen Korrektheitsstandard kennt: Haben ein Experte oder ein Expertengremium die Strategie für richtig befunden oder nicht? Unabhängig davon bestehen kaum substanzielle Standards der Kritikfähigkeit. Wissenschaftler hingegen adaptieren die Kommunikationsmuster und -frequenzen des Politischen – und vor allem den Anspruch, Empfehlungen für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen abzugeben. Ihre Verlautbarungen gewinnen so den Charakter allgemeinverbindlicher Gebote.
Ein unendliches Spiel
Diese technokratische Machtformation hat drei Konsequenzen: Erstens erleben wir möglicherweise den Anbruch einer neuen Wissenschaftsreligion mit eigenen Liturgien, wie den quasi-rituellen Bewegungsschemata der Abstandsnahme, der kontinuierlichen Desinfektion oder des Händewaschens, eigener Taxonomie („Herdenimmunität“, „Exzessmortalität“, „Flatten the Curve“ etc.) sowie einem Klerus humanbiologischer Experten. Die derzeit überlegene Sinnstiftungsfunktion dieses Kultus gegenüber den etablierten Weltreligionen zeigt sich nicht zuletzt am Verstummen der Kirchenführer in den Corona-Diskursen und der verschüchterten Hinnahme aller Einschränkungen von Gottesdiensten, Prozessionen und anderen religiös-kulturellen Praktiken.
Zweitens schlägt die Stunde eines strikt hierarchischen Gemeinwohlkonzepts, an dessen Spitze der Gesundheitsschutz als kategorisch vorrangiges Gemeingut gegenüber Gütern wie Prosperität, Mobilität, Kultur etc. steht. Diese Doktrin ist dem pluralistischen Liberalismus und seinen Vordenkern wie William D. Ross und Isaiah Berlin zutiefst fremd. An die Stelle einer Vielzahl inkommensurabler Werte rückt in der diskursiven Praktik der Corona-Pandemie der ethische Rigorismus des hippokratischen Eids.
Angesichts dieser Entwicklung ist die dritte Konsequenz beinahe zwingend: das Aufkeimen eines neuen Antagonismus zwischen Demokratie, im Sinne eines plebiszitären, über Zustimmungswerte legitimierten Regierungshandelns, und liberalem Rechtsstaat. Die in der Moderne fortschreitende Polarisierungstendenz von Dramaturgie und Verharmlosung, die die Bevölkerung dem bloßen Anschein nach in zwei Lager spaltet – jene, die in berechtigter, nackter Angst um ihre Existenz leben, und jene, die durch Verschwörungstheorien angestachelt alle Vernunft in den Wind schlagen – ermöglicht längerfristige Grundrechtseinschränkungen. So verschiebt sich die Machtbalance zwischen demokratischem und rechtstaatlichem Paradigma. Der Konflikt ist der Tatsache geschuldet, dass Demokratie und Liberalismus in den modernen Verfassungen zwar versöhnt, aber nicht integriert sind. Weil die Volksherrschaft und das System individueller Abwehrrechte keiner gemeinsamen systematisch-ideengeschichtlichen Wurzel entspringen, liegt dort auch das Potenzial für einen explosiven Machtkampf. Eine diskursive Machtpraktik wie des Virus kann dieses Potenzial entfesseln.
Trotzdem ist noch offen, wie lange die diskursive Praktik des Virus unser Gemeinwesen in Bann halten wird. Immer mehr Risse und Inkonsistenzen im legitimatorischen Narrativ werden deutlich: kontinuierliche Korrekturen der Reproduktionszahl „R“, die das Ansteckungsverhalten widerspiegeln soll; leere Intensivstationen trotz verkündeter medizinischer Notlage; Neustart der Bundesliga und Öffnung der Biergärten bei gleichzeitiger Fortdauer der Kita- und Schulschließung etc. Die Überforderung der an Goethes Zauberlehrling gemahnenden Politik, sie provoziert immer mehr Widerstand – und die Bildung von Gegenmacht. Schon zeichnen sich partielle Rückzugsbewegungen ab. Die Deutungshoheit der technokratischen Formation über das Gemeinwohl wird zunehmend angezweifelt. Gut möglich also, dass die diskursive Machtpraktik der Corona-Pandemie ihre Hegemonie eher früher als später wieder verliert. Doch selbst dann hätte SARS-CoV-2 einen Präzedenzfall für eine einmalige und rasante Machtkonzentration geschaffen. Und ein unmittelbarer Ersatz ist bereits in Sicht: die diskursive Praktik der Wirtschaftskrise, die infolge der Corona-Maßnahmen über die Welt hereinbricht. So setzt sich das unendliche Spiel fort.
Kommentare 45
schade: inhaltlich ist kaum zu widersprechen.
aber wer sich mit micro-stuktureller gewalt in texten befaßt,
wird hier mächtig fündig.
die gespreiztheit mag beeindrucken, ein overkill von macht-bewußten sentenzen,
mit dem anschein: die autoren suchen kein größeres auditorium.
Ja, Sprache ist Macht und die Autoren fühlen sich offensichtlich nicht nur als sprachmächtig. Dabei sind viele der erklärten Phänomene durchaus interessant, wenngleich überhaupt nicht sensationell. Entkleidet man sie des Wortgepränges - ist nicht mehr viel Neues da.
„Sie (die Maske) ist ein implizites, aber machtvolles Symbol für den gegenwärtigen Sieg der medizinisch-epidemiologischen Logik über alle Bereiche sozialer Existenz – und für den innerwissenschaftlichen Kampf um Einfluss.“
Nein, sie ist ein Fetzen Stoff, mit dem sich jeder versucht vor einem noch nicht erforschten Virus zu schützen.
„Und zweitens gab es zu keinem Zeitpunkt eine politische „Corona-Strategie“.
Eine Strategie kann nur entwickelt werden, wenn ein Problem eingrenztbar ist.
„Doch selbst dann hätte SARS-CoV-2 einen Präzedenzfall für eine einmalige und rasante Machtkonzentration geschaffen.“
Die Kompetenz für die SARS-CoV-2- Bekämpfung liegt bei den Ländern. Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, hat dies klargestellt.
Ihr mit Fremdworten und Wissenschaftlern gespickter Artikel strotzt vor einer wissenschaftlichen Machtarroganz. Herr Drosten war bei seinen Erklärungen wesentlich umgangssprachlicher. Was bitte machen die von Ihnen zitierten Wissenschtler heute. Spielen sie vielleicht Golf?
Auch noch so viele geschwollene Fremdwörter ändern nichts an dem Umstand, dass ohne die eingeleiteten Maßnahmen eine Unmenge zusätzlicher Leute abgekratzt wäre.
P. s: Hallo denkzone8. Auch wieder dabei; viel Erfolg. Und immer dran denken: Nicht jede Kritik will (Ihnen) was Sinistres ;-).
"...dass ohne die eingeleiteten Maßnahmen eine Unmenge zusätzlicher Leute abgekratzt wäre."
Das ist wohl ziemlich sicher. Was aber, wenn sich herausstellen würde, dass die "eingeleiteten Massnahmen" und deren Folgen im Endeffekt (in den nächsten Jahren) mehr Leben kosten werden, als jetzt "gerettet" wurden (eine dazu vor einigen Tagen veröffentlichte Studie kam zu diesem Ergebnis).
“Was aber, wenn sich herausstellen würde, dass die "eingeleiteten Massnahmen" und deren Folgen im Endeffekt (...) mehr Leben kosten werden, als jetzt "gerettet" wurden (...).“
Ich denke, so etwas würde sich nie seriös feststellen lassen. Und selbst wenn - würde etwas passieren; würde die Revolution ausbrechen? Wohl kaum.
Steht die werte Studie online irgendwo zur Einsicht bereit?
“Corona“... hat aber auch gezeigt wie es mit unseren Werten bestellt ist! ( Rücksichtnahme, Solidarität, Toleranz, “ Freiheit“ usw. ) UND wer rummault, weil er mal eine Maske tragen muss, sollte in den Keller gehen zum schämen und dort bleiben.
“Corona“... hat aber auch gezeigt wie es mit unseren Werten bestellt ist! ( Rücksichtnahme, Solidarität, Toleranz, “ Freiheit“ usw. )
Nein, nein! Viren können Sie nur mit der wesentliche Frage beantworten: „Warum haben Politik und Gesellschaft auf das Virus mit einer seit der Nachkriegszeit nie dagewesenen Machtkonzentration und Zurückdrängung von Wirtschaft, Religion und Kultur reagiert?“, wie in dem Artikel darhergeschwafelt wird.
Nur nebenbei erwähnt, sind für Erkrankungen, Pandemien, die Kommunen, also Städte und Landkreise zuständig und deren Machtkonzentration, erdrückend ist sie für jeden Bürger, kaum noch erträglich. Am Anfang hat die Stadt Jena eine Maskenpflicht erfolgreich eingeführt.
Aktuell führt der Oberbürgermeister von Göttingen eine Quarantänepflicht für einen weiteren Wohnkomplex ein. Solche Machtkonzentrationen in Jena und Göttingen, wie in dem Artikel dargestellt, muß jeder mündige Bürger nicht nur verhindern sondern sich aktiv dagegen wehren..
Eine wahrhaft spannende Autorenschaft.^^ Nicht ungeschickt.
So ist es. Entspreizt oder, mit Magda, “des Wortgepränges entkleidet“, fiele viel des vermeintlichen Zaubers des Textes ab. Zugeben muss man allerdings, dass die Autoren mit der Masse an Terminologie virtuos umgehen und der Text flott läuft. Das Gros gegenwärtiger Texte aus dem sozialwissenschaftlichen Dunstkreis holpert sich in der Regel durch seinen Zwang der Überhäufung mit gelehrigen Vokabeln. Es wäre sicher ein Spaß, den vorliegenden in planes Deutsch umzuschreiben als auch zu kürzen. Beides geht. Ohne Verluste.
Zum Inhalt: Tatsächlich muss es uns erstaunen, dass die Politik im westlichen Liberalismus plötzlich einmal derart und unmissverständlich die Ruder in die Hand genommen und sogar die Wirtschaft angehalten hat. Mit Blick auf den Klimawandel fällt eine Gleichsetzung allerdings schwer; schwerer, als die Autoren behaupten. Auf den Klimawandel reagiert die Politik im Wesentlichen mit aktionistischer Symbolpolitik. Recht haben die Autoren wiederum damit, dass die Außergewöhnlichkeit im Falle Corona mit der Unmittelbarkeit der Bedrohung zusammenhängt. Und trotzdem ist die konstatierte Machtkonzentration doch auch wieder schnell in ein gewohntes Bild geraten. Es gibt die politische Machtkonzentration “bei uns“ eben doch nicht wirklich.
Hier (nur) eine wiedergefundene Erwähnung der "werten" Studie, aber Vorsicht, "neoliberales" Hintergrundrauschen:
https://www.swr.de/swraktuell/gerettete-und-nicht-gerettete-in-der-corona-krise-kolumne-100.html
"Ich denke, so etwas würde sich nie seriös feststellen lassen. Und selbst wenn - würde etwas passieren; würde die Revolution ausbrechen? Wohl kaum."
Es wäre aber wünschenswert - im Zuge einer ehrlichen Aufarbeitung dieser Krisenmonate und der getroffenen (oder aber - besonders im Vorfeld! - eben versäumten oder NICHT getroffenen Entscheidungen) und wichtig, diese - nicht nur EIN ganzes Land und seine Zukunft betreffenden Auswirkungen gegeneinander abzuwägen.
Es wird nämlich vermutlich nicht die letzte Pandemie sein, die uns ereilt hat.
Naja – eine Erwähnung ist schonmal besser als nichts ;-). Der Vorteil des verlinkten Textes ist, dass sogar Dummchen wie ich ihn mit nulla problema verstehen. Der Nachteil ist, dass er lediglich eine mit feuchtem Finger in den Wind gehaltene Sympathiekundgebung abgibt – eben einen Kommentar.
Das ist rechtlich nicht zu beanstanden. Trotzdem wäre ich auf die Zahlen, die Herr Professor Raffelhüschen herausgefunden hat, ehrlich gespannt.
P. s.: »Neoliberales Grundrauschen« macht nix. Das bin ich gewohnt.
"....wäre ich auf die Zahlen, die Herr Professor Raffelhüschen herausgefunden hat, ehrlich gespannt"
Fand auf die Schnelle nur das hier:
https://www.fiwi1.uni-freiburg.de/downloads/aktuelles/2020-06-15_Übersehene_Folgen_der_ökonomischen_Vollbremsung.pdf
Sagen wir mal so: es wäre extrem unplausibel wenn nicht gar einfältig zu behaupten, dass der Lockdown, die präventive Reservierung von Kapazitäten unter Hintanstellung anderer Patienten zusammen mit der Tatsache, dass viele aus Angst vor Corona NICHT zum Arzt gingen und Angst nicht sonderlich gesund ist, so wenig wie existenzielle Probleme, KEINE Übersterblichkeit unter den Nicht-corona-Fällen verursacht - heute muss man den Nachweis ja stets statistisch erbracht haben:) Plausibilitäten genügen nicht, was man nicht rechnen kann, scheint es nicht zu geben. Hier habe ich eine - ich weiß nicht wie zuverlässige "Rechnung" für UK gefunden und dort die Plausbilisierungen eines Mannes, der die Tatsachen klar benennt:
"„Die Politik muss also letztlich mit Plausibilitäten arbeiten, ,Irgendein Schutz ist besser als kein Schutz!‘“ Das Problem sei aber, dass Vieles in der Medizin, was zunächst plausibel erschien, sich später als falsch erwiesen habe. Und hier setzt nun Gaidziks Kritik an: „Würde man sagen, ,Wir wissen nicht, ob es etwas bringt‘, würde das der vorhandenen Datenlage entsprechen.“ Aber genau das geschehe nicht.
Tatsächlich sei mit zunehmender Tendenz zu beobachten, dass bloße Plausibilitäten von der Politik und den Leitmedien als bewiesene wissenschaftliche Wahrheiten dargestellt würden. „Der eine hat recht, und derjenige, der widerspricht, ist automatisch ein staatsgefährdender Idiot. Das kann nicht richtig sein. Es widerspricht dem grundlegenden Prinzip des Meinungsstreits als Methode wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns und birgt große gesellschaftliche Gefahren“, sagt Gaidzik"
Finden lässt sich für jede Behauptung "etwas".
Und das ist selbst ein Zeichen für das völlige Stochern im Nebel Seit zwei Monaten werden Mutmaßungen über Covid angestellt, die auch ständig wieder revidiet werden. Dabei handelt es sich nicht um wachsende Erkenntnis, sondern stets um die Außerkraftsetzung des zuvor Gelglaubten. Und wie immer beim gefährdeten Glauben, wird er dann besonders hartnäckig, wenn er bedroht ist.
Derzeit "weiß" man, dass Covid keine oder jede Krankheit auslösen kann und wohl auch über die Fähigkeit verfügt, sich kontaktlos zu beamen. Das hat womöglich auch damit zu tun, dass er derzeit für für Mediziner lukrativer ist, "wieder" (und wieder und wieder...) etwas Neues zu finden als das Thema systematisch zu untersuchen und sich ohne daily Podcast einer fokussierten Forschung hinzugeben.
"ehrlichen Aufarbeitung"
Ist nur dann möglich, wenn man es inzwischen besser begriffen hat. Hat man aber nicht. Deshalb rettet jeder seine Legende mit buchstäblich ALLEN Mitteln in der Zwischenzeit.
Das hat zentral mit dem Kern des sog. Neoliberalismus zu tun. Offiziös beinhaltet dieser Begriff die Privatisierung und Abwendung vom Staat - scheinbar. In Wahrheit gab es aber vor 30 Jahren eine massive Hinwendung zur Normalität des Lügens und Vertuschens, die anders als zuvor nicht mehr versteckt, sondern mit der sich seither gebrüstet wird. Betrüger wurden clever genannt und gefeiert, wer am geschicktesten abzockte, und an der Börse wurden Luftnummern belohnt. Aber nicht nur dort: man fing an zu glauben, dass die Phantasie das Reale beherrschen kann und das Wollen ins Blaue Planung und Umsetzung einfach so bewirken könne. In diesem SInn ist die heutige Zeit unabhängig von der politischen Richtung ein Gipfelerlebnis des Neoliberalismus, gerade auch im Exzess hier in den Foren zu besichtigen.
Seuchen und Klimaänderungen werden die Lügen auf die Tatsachen zurückführen müssen, was aber erst mal nur bedeutet, dass die unter Druck geratenen Lügen geschickter und gewaltätig werden ...
Ein interessanter Text, etwas langatmig und unnötig kompliziert versprachlicht, aber ein paar Gedanken habe ich mitgenommen.
Eine Denkweise jedoch, die die Macht ins Zentrum stell, halte ich eigentlich nicht für sehr erfolgversprechend. Ich bevorzuge ein lösungsorientiertes Denken: es ist relevant, WAS geschieht und WIE es geschieht, WER es veranlasst ist dabei nachrangig.
Bemerkenswert finde ich, dass Konflikte nunmehr zwischen Demokratie und liberalem Rechtsstaat entstehen. Bisher glaubte ich, sie entstünden zwischen Demos und Ochlo, zwischen Vernünftigen und Idioten und könnten durch Apelle an Anstand und Vernunft besiegelt werden. Vielleicht hab ich mir das zu einfach vorgestellt...
Kurios ist folgende Passage:
"Das Ringen um Macht [] vollzieht sich [] zwischen den großen Gesellschaftsfeldern: Politik, Wirtschaft, Religion, Wissenschaft."
Hier wurde die Kultur ausgelassen! Vielleicht haben die Autoren sie schlicht vergessen oder aber man hat sie nicht aufgeführt, weil sie keine Bedeutung, keinen Einfluß, keine "Macht" mehr hat. Schlimm, aber dem ist halt so...
"Ich bevorzuge ein lösungsorientiertes Denken: es ist relevant, WAS geschieht und WIE es geschieht, WER es veranlasst ist dabei nachrangig."
Mir diesem Denken sind Sie ein Manager, keine Führungskraft:)
Das WAS verschleiert die Tatsache, das Vernunft nie objektiv, sondern stets ziel- und damit interessengeleitet ist. Damit einher geht zwingend das WER und dessen Interessen. Wenn Sie diese übernehmen aus einem scheinbar objektiven Standpunkt dann haben Sie "nur" übersehen, dass Sie einen bestimmten längst eingenommen haben und diesem nicht mehr in Frage stellen.
Sie in diese Lage bringen zu können, das wiederum ist Macht.^^
»Fand auf die Schnelle nur das hier:
https://www.fiwi1.uni-freiburg.de/downloads/aktuelles/2020-06-15_Übersehene_Folgen_der_ökonomischen_Vollbremsung.pdf«
Hm … Ich frage mich, warum Sie einer Studie so das Wort reden, die Sie selbst offenbar nur vom Hörensagen kennen. Aber gut, nehmen wir den verlinkten »Welt«-Artikel.
Kern der von Herr Raffelhüschen betriebenen Zahlen-Gaukelei ist die Rechnung, dass Menschenleben unterschiedlich viel wert sind. Rechnerisch untermauern tut er diese Mischung aus eugenischer Barbarei und BWL für Erstsemester mittels der von ihm eingeführten Entität der verbliebenen Lebensjahre. Profan lässt sich das auf den Punkt bringen: Das sind Hochbetagte und sonstige Vorrisiko-Behaftete – die wären eh bald abgenibbelt. Der zweite Teil besteht a) aus einem zugrundgelegten Idealszenario einer trotz Toten im sechsstelligen Bereich lustig weiterlaufenden Wirtschaft, b) den aktuell gehandicapten Wirtschaftsläuften, c) der Minusdifferenz, für die er ebenfalls seine imaginierte Anzahl an verlorenen Lebensjahren ansetzt.
Die von Raffelhüschen betriebenen Zahlen-Hütchenspiele sind nicht nur zynisch, weil sie in der Konsequenz die unterschiedliche Wertigkeit von Leben durch die Hintertür wieder einführen – Vorstellungen, die zumindest mit dem Geist unseres Grundgesetzes Null zu tun haben. Darüber hinaus sind sie auch faktisch lachhaft. Nicht, weil sie rein spekulativ sind, eben Milchmädchenrechnungen. Die Idee (oder besser: Wunschvorstellung?), dass die Wirtschaftsläufte wie gehabt weiterläufen, während in den Armenkiezen (solche wie Herr Raffelhüschen betrifft es in der Tat ja meist weniger) Zustände herrschen wie vor einigen Monaten in Bergamo, kann wohl nur jemand haben, der sich der Wirtschaft beziehungsweise den reichen Eliten mit Haut und Haaren verschrieben hat.
Dass Herr Raffelhüschen ein hochkarätiger Wirtschaftslobbyist ist, zeigt bereits sein Eintrag bei Wikipedia. Immobilien- und Bankenwirtschaft, Politikberatung, Stiftung Marktwirtschaft, Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und schließlich die Rürup-Kommission, die Millionen Rentner(innen) auf die Glatteis-Schiene der privatisierten Altersvorsorge gelockt hat – da ist ziemlich alles dabei, was im Bereich harten Unternehmenslobbyismus Rang und Namen hat. In Wikipedia zu lesen ist auch, dass der Herr Anhänger der Freiburger Schule ist – also einem harten Marktradikalismus das Wort redet (das »neoliberale Hintergrundrauschen« rauscht also ganz vernehmlich).
Eigene Recherchen vervollständigen da nur das Bild. In einem »Handelsblatt«-Interview redet er nach Kräften die anrollende Altersarmut klein. Wer derart den Wirtschaftsinteressen das Wort redet, braucht sich über entsprechende Kommentare nicht zu wundern. Der Kommentarteil zum fraglichen Interview enthält keinen einzigen positiven Kommentar. Vielmehr wird Raschelhüschen als das eingeschätzt, was er eben ist: ein windig argumentierender Promoter von Wirtschaftsinteressen.
Womit wir am Ende beim anlassgebenden Beitrag sind – obigem Artikel. Ich habe weiter oben bereits die Frage von Sinn und Zweck gestellt. Erschöpfend beantworten kann ich sie noch immer nicht. Allerdings finde ich es schon auffällig, dass Meier & Blum – wenn auch mit anderen Argumentationssträngen – einer ähnlichen Richtung das Wort reden, die auch das Anliegen von Bernd Raffelhüschen ist: Ende der Staatsintervention, Laissez faire – Freie Fahrt für die Wirtschaft.
Ich denke, mit derartigen sind wir derzeit NICHT gut bedient.
Ergänzend in den Sinn gekommen ist mir die Frage: Was will die Wirtschaft denn NOCH? Der Shutdown ist großteils passé; was derzeit de facto noch existiert, sind Maskenpflichten an einigen Orten sowie Regelungen zum Social Distancing. Ich würde gern mal sehen, wie das Heulen und Klappern aussehen würde, bräche ein Virus aus, dass vorzugsweise in den Wohnsiedlungen der Reichen ausbricht. Ich vermute, alles Geld der Welt zusammen würde nicht ausreichen, um die Forderungen zu befrieden, die in dem Fall zur Pandemiebekämpfung erhoben würden.
Und – auch nicht schlecht – als Ergänzung noch das.
Wie gesagt - es wird meiner Überzeugung nach nicht seriös möglich sein. Man kann Hochrechnungen anstellen, die aber allenfalls eine ungefähre Ahnung geben können. Wir sind uns noch nicht einmal klar, wer, wie, unter welchen Umständen genau als "Covid-19-Toter" gezählt werden kann/darf. Wie wollte man dann erheben, wer als Opfer der "Anti-Corona-Maßnahmen" zu zählen sei? Das ist/würde einfach zu komplex. Wen genau zählt man, wann gestorben (auch in 5 Jahren kann jemand vor seiner Zeit aber in Folge dessen, was durch Corona passiert ist, sterben) usw.
Sie führen den Sinn von Statistiken ad absurdum - und das womöglich völlig zu Recht.
Corona-Tote werden beliebig einem Zeitabschnitt zugeordnet und der Causa Corona. Man könnte das Delta, das man vergessen hat, als coronatot zu zählen, ja den sonstigen zuordnen im gleichen Zeitabschnitt.
Stimmen tut sicher beides nicht, aber es vergleicht immerhin das selbe Fehldenken.
Denn was ist die Ursache von Tod? Was die von Leben? Wie soll man denn Ursachen für Selbstverständlichkeiten benennen können? Weiß der Fisch vom Wasser, ohne das er nicht leben kann? Nützt ihm, zu berechnen, welche multiplen Bedingungen IM Wasser einem langen Leben zuträglich sind? Und wird ihn nicht der Angler töten, mit dem er - nicht gerechnet hat?
" inhaltlich ist kaum zu widersprechen."
Dem schliesse ich mich an.
Einen Freud'schen Druckfehler gibt es:
"obwohl die Moralitätsrate der Krankheit COVID-19 im Vergleich zu Epidemien wie der Pest, Ebola oder Cholera verschwindend gering ist"
Ansonsten erstaunt mich nur, dass "Der Freitag" diese Beiden als Gastautoren eingeladen hat.
Aber wer sich in dieser Situation (notgedrungen) mit wem verbündet, ist eben auch schwer vorherzusagen.
"Aber wer sich in dieser Situation (notgedrungen) mit wem verbündet, ist eben auch schwer vorherzusagen."
Es ist sogar extrem leicht vorherzusagen wenn man sich nicht von althergebrachten Kategorien blenden lässt, denn inhaltlich sind es die identischen Interessen, die beide verbindet:
Nur durch einen reflektierten und moderierten Austausch zwischen Entscheidungsträgern und humanbiologischen Experten können wir sowohl aus der gefährlichen Logik der ethischen Vereinfachung („Leben oder Tod“, „Schutz- oder Rechtsstaat“) und der Eskalationsspirale exekutiver Machtakkumulation aussteigen. Wir brauchen eine brückenbauende Exitstrategie – bevor sich Staub auf die Kirchbänke legt.
Lediglich der Trigger der Kirchenbänke wurde hier wohl als unpassend verworfen. Die linke Legende und die Legende des Mainsteam sind identisch.
Nach dem, was Augstein zu Corona geschrieben hat, war mein erster Gedanke zum hier vorliegenden Text, dass Augstein die beiden eingeladen hat.
Das kam mir auch in den Sinn.
Naja, “Statistik ad absurdum“ nun nicht. Für Statistik muss ich zuerst eine zu untersuchende 'Rohmenge' haben, welche wesentliche Eigenschaften aufweist, so dass ich sie mit einer bestimmten Absicht untersuchen kann. Covid-19-Tote sind zuerst einmal krank Gestorbene, die mit dem COV-SARS2-Virus infiziert waren. Da habe ich immerhin schon eine Grundmenge. Wie sähe die aber aus, will ich ermitteln, wie hoch die Zahl Toter infolge verhängter Corona-Maßnahmen ist? Da geht's also schon los; noch bevor ich in die Statistik wirklich einsteige.
Sicher kann man z. B. hingegen ermitteln, wie oder ob die Zahl psychischer Störungen und/oder Erkrankungen innerhalb der ersten 9 Monate nach dem Lockdown zugenommen hat. Oder auch der Suizide. Sind die Zahlen auffällig, kann man sicher mit gutem Gewissen sagen, dass sie mit dem Corona-Lockdown korrelieren.
Ich wollte nicht gesagt haben, dass sich gar keine Aussagen treffen lassen.
Meiner auch (da sind wir mit @Magda schon drei).
Aber: "Lobbying Leadership™ is the concept behind our corporate philosophy" (Homepage von Miller & Meier Consulting).
Lobbying betreibt man professionell als Agentur nur für diejenigen, die professionelles Lobbying auch bezahlen können.
Einmal sind die Basisdaten irrlichternd, denn weder sind die Tests repräsentativ noch gar vollständig. Dazu kommt, "mit und an Corona" und die womöglich hohe Unzuverlässigkeit der Tests selbst. Daher spreche ich von "Fehldenken", es könnte sich am Ende gar um ein Konstrukt handeln, denn würde man die Aufmerksamkeit anstatt auf CoV-02 auf irgendwas anderes lenken, bekäme man auch seine "Sensation", man muss das Etwas nur für neu und additiv wirksam erklären.
Wenn man auf Basis dieser Irrlichterei einfach den "Rest" nimmt, also die Toten, die nicht mit Corona in Verbindung gebracht werden auf diese Weise - siehe oben - und dabei mit einer Zeitverzögerung von 2,3 Monaten (wie bei Corona) ebenfalls eine Übersterblichkeit DIESER Nicht-corona-Fälle feststellt, dann haben diese - nach der selben drastisch vereinfachten Denkweise wie bei Corona - ja doch sehr Wahrscheinlich mit den Maßnahmen des Lockdown zu tun.
Beides ist gleichermaßen "irr", was die Zuschreibung von Kausalität angeht, und daher vergleichbar. Man kann es rechnen, man kann alles rechnen, wovon man beschlossen hat, es zu tun. Derzeit soll Covid mit Blutgruppe zu tun haben, morgen womöglich mit Haarfarbe, übermogen .... ^^
Inhabergeführt, unabhängig, weltweit vernetzt
Miller & Meier Consulting wurde 1997 gegründet und gehört zu den größten inhabergeführten Beratungen für Strategie und Lobbying in Deutschland. Wir sind darüber hinaus in Brüssel, Paris und Washington, D.C. vertreten.
Die transatlantischen Beziehungen sind für viele unserer Kunden von zentraler Bedeutung, weshalb wir von Washington, D.C., aus US-amerikanische Unternehmen bei deren transatlantischen Strategien unterstützen.
*Kreisch*
Der Feind!
... oder doch nicht?
Wollte einfach nur danke an die Autoren sagen. Spricht mir in vielem aus der Seele und das ist selten geworden.
Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss: "Sehr wenige Angehörige des medizinischen Personals hatten lgG-Antikörper für Sars-CoV-2, obgleich eine großer Teil infiziert worden war. Nach einer Sars-CoV-2-Infektion ist es wenig wahrscheinlich, dass Menschen lang anhaltende Antikörper bilden, die vor dem Virus schützen."
Armer Bill Gates.
Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens prüfen dringend die potenzielle Fähigkeit von Vitamin D, das Coronavirus-Risiko zu verringern. […] Der Wissenschaftliche Beratungsausschuss für Ernährung (SACN) hat diese Arbeit im vergangenen Monat begonnen und prüft die jüngsten Erkenntnisse zu Vitamin D und akuten Atemwegsinfektionen in der Allgemeinbevölkerung.
Und ab in die Apotheke.
t.b.c.
Sind Sie das?
Über die "jüngsten" Erkenntnisse zu Vitamin D hier ein interessanter Artikel von 2010!
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=36238
Zitat:
<<Eine aktuelle Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der Einfluss von Vitamin D noch grundlegender ist als bislang angenommen (9). Denn nur, wenn eine naive (nicht aktivierte) T-Zelle nach Kontakt mit einem Erreger verfügbares Vitamin D registriert, könne sie ihre Aktivierungskaskade starten, in deren Verlauf sich die nun aktivierte T-Zelle massenhaft vervielfältigt und Bakterien oder Viren gezielt angreift. Diese neue Erkenntnis könnte nach Meinung der Autoren bei der Behandlung von Infektionen oder der Unterdrückung von Autoimmunreaktionen künftig eine Rolle spielen.>>
Dass unsere Lebensweise trotz sog. Fitness und Zusatzstoffen höchst ungesund ist, weiß eigentlich jeder, auch, dass Bio und ein bisschen Sport daran wenig ändert.
Allerdings bin ich auch misstrauisch, was einzelne "Wundermittel" angeht. Dass Vit D bei den meisten fehlt, ist mehr als plausibel, aber es geht wohl um den "Gesamtcocktail" , nicht nur um Vit D.
Dennoch stimme ich zu, dass Wissenschaft so manches Mal besser beraten wäre, würde sie sich der Erforschung, besser: dem Begreifen natürlicher Zusammenhänge widmen und nicht meinen, sie müsse das Rad neu erfinden. Was immer man aus den Corona-Statistiken entnehmen kann ist wohl, dass es stets Vorgeschädigte besonders hart trifft, die dann wieder mit allerlei Medizintechnik gerettet werden müssen. Besser wäre, solchen Vorschädigungen präventiv zu begegnen .
Unsere Art von "Zivilisation" verursacht viele Krankheiten erst, um sie dann als Gefahr der bösen Natur zu bekämpfen mit Mitteln, die dann wie beinahe immer eine Vielzahl weiterer Probleme verursachen, die man dann wieder mit neuen "Erfindungen" "bekämpft" ... ein perpetuum mobile.
Ich habe tatsächlich andere Assoziationen zur macht von Führungspersonen. Für mich sind das eher kleine Rädchen, nebensächliche Figuren, die aber an einer hierarchisch hohen Position installiert sind. So wie der Busfahrer, oder der Baggerführer. Sie steuern zwar von einer hierarchisch einzigartigen Position aus, besetzten einen regelrechten Thron, sind aber eher gering qualifiziert und folgen Vorgaben von anderer Stelle.
Die Motivation des Baggerführers ist es, einen Bagger zu führen. Es sieht dies als seine Berufung an und strebt daher danach, in die Position zu kommen, diese Berufung tatsächlich ausleben zu können - so wie alle Menschen. Dass die Führungspersonen ensprechend auch ungern ihren Thron wiede räumen, muss man dabei in einem gewissen Rahmen akzetieren. Geht es um Menschenführung, so ist dies meist eine Mischung aus Sklaventreiber und Kindergärtner, Motivator, Antreiber und Tröster. Wirklich erschaffen, wirklich produziert und kreiert, wirklich vorgedacht wird an anderer Stelle. Der Anführer folgt Experten- und Mehrheitsmeinungen, indem er scheinbar voangeht und andere mitnimmt.
Angela Merkel ist gewiss eine mächtige Anführerin, jedoch hat sie in 16 jahren kaum jemals etwas bestimmt. Allein um ihre Position zu wahren wartet sie Debatten ab, bis die Meinungsfindung abgeschlossen ist und sich klare Mehrheiten zeigen - diesen schließt sie sich an: die "Ich auch!"-Kanzlerin.
Kennen Sie intelligente Führungspersonen? Ich nicht!
Nein, ich bin (brotlose) Medienkulturwissenschaftlerin.
Danke für Ihre Antwort.
"Angela Merkel ist gewiss eine mächtige Anführerin, jedoch hat sie in 16 jahren kaum jemals etwas bestimmt. Allein um ihre Position zu wahren wartet sie Debatten ab, bis die Meinungsfindung abgeschlossen ist und sich klare Mehrheiten zeigen - diesen schließt sie sich an: die "Ich auch!"-Kanzlerin."
Sie verdeutlicht mir, dass es tatsächlich unterschiedliche, auch womöglich skalierbare Auffassungen von "Führungspersonen" gibt, die man tatsächlich wohl auch so nennen kann, die aber im Grunde Manager sind. Wie Merkel. Für mich ist die Charakteristik "Führung" nicht die Bezeichnung, sondern die faktische Macht, und die hat ein Kanzler m.E. in extrem geringem Maß und auf sehr begrentem Gebiet. Wie die meisten, die sich Führungskraft nennen und die Klientel der Strategieberatung ausmachen.
Dann habe ich mich geirrt und das wäre geklärt. Die Positionen sind so verwechselbar, dass inzwischen kein Schluss mehr auf peer group möglich scheint.
<< Dass Vit D bei den meisten fehlt, ist mehr als plausibel, aber es geht wohl um den "Gesamtcocktail" , nicht nur um Vit D.>>
Kann man so sagen.
Es soll einzelne "Wundermittel" geben, deren Wirkung in Kombination mit anderen "Wundermitteln" wie beispielsweise Vitamin D3 (da fettlöslich in Kombination Öl/Leinöl) plus Vitamin K plus Selen, aber auch hochdosiertes Kurkumin in Kombination mit Peperin, effektiver sein soll als manches extrem teuer verkauftes Produkt der Pharmaindustrie.
Beispiel:
https://www.uni-muenchen.de/forschung/news/2012/f-40-12.html
Zitat:
<<Uni München: Dr. Beatrice Bachmeiers Team (vom Institut für Laboratoriumsmedizin) konnte mit seinen Studien die Wirksamkeit von Curcumin (Farbstoff von Kurkuma) bei Krebs nachweisen"Den Forschern gelang erstmals der Nachweis, dass Curcumin die Synthese dieser Proteine gezielt hemmt. Das führt letztlich - wie auch im Mausmodell gezeigt - zur verminderten Bildung von Metastasen. „In den Krebszellen wurden dank der Wirkung des Curcumins weniger Zytokine gebildet, die das Wachstum von Metastasen begünstigen“, so Bachmeier. „Als Konsequenz davon war die Entstehung von Tochtergeschwulsten in der Lunge der Tiere sowohl beim Mammakarzinom, wie auch in der akutellen Studie gezeigt, beim Prostatakarzinom, statistisch signifikant gehemmt.“>>
Wenn gewisse "Vereine" innerhalb von Jahrzehnten nicht in der Lage sind, Studien zur Wirksamkeit sogenannter "Wundermittel" durchzuführen, dann wird es wohl schwerwiegende Gründe dafür geben usw. (keine Lust mich darüber aufzuregen) ....
" effektiver sein soll als manches extrem teuer verkauftes Produkt der Pharmaindustrie"
Da haben Sie schon den ganzen "Grund".^^
Zusammen mit der Legende, dass Natürliches machtlos oder schädlich sei und der Mensch diese Natur beherrschen wenn nicht ersetzen müsse ... gilt das zu Unrecht als Fortschritt. M.E. schafft aber die zunehmende Ablösung des natürlichen durch noch unberechnbarere menschengemachte Produkte oft erst die Probleme, die die Hybris zu lösen vorgibt bzw. verschlimmert sie.
"Das Ideal des Menschen ist die Prothese" - so ähnlich hat das Dürrenmatt mal formuliert.
(Da ich "die" indische/n Küche/n schätze, kenne ich Kurkuma. )
Also mMn ist der Artikel ein besonders steiler Ablenker. Hier soll es um Macht gehen, aber man spart sich die ökonomische Macht, ergo die des Geldes, geht mit einem Nebensatz lässig über diese hinweg, als wenn es die gar nicht gäbe. Die politische Macht habe "die Wirtschaft lahmgelegt", heißt es, und das triff selbst mit (ge)hörigem Opportunismus höchstens halb zu. Es wurden keinesfalls die großen player "lahmgelegt". Alle wissen mittlerweile wie die an der Krise verdient haben, reicher geworden sind, also Einfluss und Macht hinzugewonnen habe - falls das strukturell bedingt nicht ging, sind sie vom "Steuerzahler" großzügig mit Millarden, die sonst überalle "fehlen", entschädigt worden. Die kleineren Unternehmen sind auf Eis gelegt worden und natürlich der "kleine Mann" und die "kleine Frau". On the long run werden sich viele davon nicht erhohlen können. Die Heuschrecken sehen diesem Prozess mit Appetit entgegen. Das alles spielt sich im Windschatten nicht nur einer Epidemie ab, sondern vor allem auch in dem eines Börsencrashs, der Anfang März eben nicht durch die Epidemie in China ausgelöst wurde. Egal, das ist alles sicher nicht der Rede wert, meinen anscheinend die Autoren dieses Machwerks. Hauptsache man lenkt mit wüst pseudointellktueller Analyse vom Wesentlichen ab. Was könnte das sein? Denn es ist eben nicht der angebliche Machtzuwachs der Politik, der eigentlich nur antidemokratische Dekretierung ist. Und nein, es ist auch nicht die Wirtschaftskrise, die angeblich die Konsequenz der Pandemie sei und sein soll. Verschwiegen wird die Systemkrise der seit langem künstlich beatmeten Finanzwirtschaft, die durch die Pandemie überlagert wurde und wird, und dass nur "lahmgelegt" wurde, was schon lahmte. Die Krisenprofiteure sind eben nicht die Regierungen, also nicht die Repräsentanz des angeblichen, demokratischen "Souveräns". Die Frage wessen Dienstleister die Politik in dieser Situation ist, wird nicht mal kritisch berührt. Das ist Absicht. Der Mythos der diskursiven Macht, der Demokratie muss geschützt werden damit die ungesehen zu Profiteuren der Situation werden können, die die Macht tatsächlich innehaben. Und da sind wir dann bei der lahmenden Macht der globalen Wirtschafts- und Finanzelite, die sich um jeden Preis erhalten will - auch und besonders indem man sie nicht mal erwähnt, wenn man das Thema Macht behandelt.
Obwohl ich Medienwissenschaftlerin bin und die Theorien zur Schweigespirale und etliche andere kenne, bin ich seit Monaten fassungslos über die Kritiklosigkeit bis hin zu manipulativen Verkürzung von Informationen und Panikmache durch Bilder und Zahlen in den Medien. Ich wiederhole das gerne : ich bin jeden Tag aufs neue fassungslos. Vor diesem Hintergrund bin ich jedem Menschen , Journalisten, Schreiber, der sich endlich aus der Deckung traut dankbar, wie gewählt auch immer er sich ausdrücken mag. Anders ausgedrückt: die "Coronasache" - das ist wohl die fetteste Kröte der Welt - die wir da schlucken sollen. Allein die Tatsache, dass ich Angst habe meine Angegörigen zu umarmen... Allein das ist Grund genug, dass ich Fakten und Meinungen, Forschungsergebnisse anderer Virologen, Immunologen, Ärtze als die von Drosten und RKI öffentlich im Fernsehen oder den großen Printmedien diskutiert sehen will ( weil diese Medien die Deutungshoheit haben und damit viel mehr Macht als andere..) Diese Diskussion findet nicht statt . Das hat wahrscheinlich viel mit struktureller Macht innerhalb der Medien zu tun, aber man muss sich nicht wundern, wenn das Misstrauen bis hin zu Weltveschwörungstheorien im Sinne von "eine kleine Elite hat sich das alles ausgedacht" wächst. Stichworte: das geleakte Panikpapier der Bundesregierung, der R-Faktor, der unvalidierte PCR Test ect. Danke an den Autor. Andere Journalisten, Intellektuelle, Autoren sollten wirklich bald aus dem Quark kommen.