Musik-Website Pitchfork: Von der Plattform bleibt nur die Ökonomie

Meinung Wohin driftet Pop, wenn die Plattformen schwinden, in denen darüber geschrieben und gesprochen werden kann? Ji-Hun Kim blickt angesichts des Verschwindens von „Pitchfork“ düster auf die Gegenwart der Popkritik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2024
Mit „Pitchfork“ macht ein letztes Zentralorgan der Pop-Musik dicht
Mit „Pitchfork“ macht ein letztes Zentralorgan der Pop-Musik dicht

Foto: Imago/Yay Images

Was passiert mit Pop, wenn man das Schreiben und Sprechen darüber vergisst und verlernt? Dass der Musikjournalismus schon seit Jahren dahinsiecht, wenn nicht längst am Defibrillator hängt, klingt so innovativ wie die News, dass Kohlekraftwerke eventuell doch nicht zeitgemäß sind. Ein wenig überraschte dennoch die Nachricht, dass nun auch noch das letzte Zentralorgan Pitchfork dichtgemacht wird.

Die amerikanische Webseite wurde 1996 unter dem Namen Turntable gegründet, galt als Wegbereiter von vielen heute berühmten Acts, aber am Ende auch als zu mächtig, weil kaum noch Konkurrenz vorhanden war. Hinzu kam 2015 die Übernahme durch den Verlagsgiganten Condé Nast. Das passte irgendwie nicht, fanden viele, und sie sollten recht behalten: Im