Mussolini lässt grüßen

Ästhetik Rechtskonservative Architekten prägen Städte mit ihren steingewordenen Ideen. Ihre liebste Lüge: Schönheit sei unpolitisch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2019

Walter Benjamin, der sich 1940 auf der Flucht vor den Nazis das Leben nahm, ist im Berliner Stadtteil Charlottenburg aufgewachsen. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 2000 ein neu gestalteter Platz in der Nähe des Kurfürstendamms benannt. Längs der Anlage erheben sich die Leibniz-Kolonnaden und eine mit Sandstein verkleidete Lochfassade, die um die Jahrtausendwende nach Entwürfen des Architekten Hans Kollhoff gebaut wurden. Die Gestaltung ist aktuell Gegenstand eines medialen Skandals, den der Architekturtheoretiker Stephan Trüby gemeinsam mit Redakteuren der „Zeitschrift für Architektur und Urbanismus“ ARCH+ angestoßen hat.

Antisemitischer Code

Kollhoffs Bebauung sei „eine Architektur, die nicht nur stilistisch, sondern auch programmatisch eine Ve