Nichts bleibt, wie es ist

1953 - 1989, ein Vergleich Wenn nichts für das Volk geschieht, kann alles durch das Volk verändert werden
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Nach dem Ende der DDR erlebte der 17. Juni 1953 einen Aufstieg zum Groß-Mythos. Er galt nun als Vorbote der Wiedervereinigung von 1990. Die politische Instrumentalisierung der Vorgänge von einst erwies sich als noch steigerungsfähig. Wurde in der DDR zu ihren Lebzeiten offiziell stets von einem "konterrevolutionären Putschversuch" als Konsequenz des Kalten Krieges gesprochen, feierte die bürgerliche Bundesrepublik den "Arbeiteraufstand" und widmete ihm einen Feiertag. Das Label zu hinterfragen, galt hier wie dort als Tabu. Der Freitag wird sich - beginnend mit dieser Ausgabe - in den kommenden Wochen in Form von Schwerpunkten sowie einer Beilage mit dem Ereignis vor 50 Jahren beschäftigen.

Mit der Unterzeichnung von General- und EVG-Vertrag im Mai 1952 in Bonn