„Nie wieder“ – ein Lippenbekenntnis

Halle Jüdinnen und Juden sind in Deutschland nicht sicher. Große Worte werden daran nichts ändern
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Einschusslöcher an der Hallenser Synagoge
Einschusslöcher an der Hallenser Synagoge

Foto: Jens Schlueter/Getty Images

Zum wiederholten Mal seit dem Ende des NS-Regimes in Deutschland mussten am gestrigen Mittag Jüdinnen und Juden hierzulande einen grausamen Höhepunkt dessen erleben, was vermeintlich der Vergangenheit angehört: Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hören laut Augenzeugenberichten etwa 70 Betende in einer Hallenser Synagoge einen Knall. Kurz darauf stürmt ein Sicherheitsmann in die religiöse Stätte und verkündet, ein bewaffneter Mann stehe vor der Tür. Die Betenden retten sich in die Küche, verstecken sich, bangen um ihr Leben. Der Attentäter, ausgerüstet mit Stahlhelm und Sturmgewehr, in diesem Moment bereits seine Taten ins Netz streamend, scheitert an der Tür. Eine Passantin wird daraufhin zu seinem ersten Opf