Obama und das Weltgericht

Guantanamo Die Schließung des Gefangenenlagers Guantánama kann kaum überzeugen, solange die neue US-Regierung nicht auch den Internationalen Strafgerichtshof anerkennt
Exklusiv für Abonnent:innen

Schon am Tage nach seiner spektakulären Amtseinführung verkündete der neue US-Präsident weltöffentlichkeitswirksam, er lasse das berüchtigte Folterlager schließen, das die soeben aus dem Amt geschiedene Bush-Regierung im kubanischen Guantánamo Bay errichtet hatte. Dort waren willkürlich aufgegriffene und entführte Terrorverdächtige aus aller Welt konzentriert worden, um sie – aller fundamentalen Menschenrechte entkleidet – in Hundekäfig großen Zellen zu halten, zu erniedrigen und zu quälen. Was freilich den schönen Glanz des hochsymbolischen Aktes trübt, mit dem die neue Regierung ihre Bereitschaft zu signalisieren scheint, ihr Land in die Gemeinschaft zivilisierter Nationen zurückzuführen