Ort der Wünsche und Verwünschungen

Im Kino "Das geheime Leben der Worte" von Isabel Coixet handelt vom Weiterleben nach Erfahrungen, mit denen man eigentlich nicht leben kann
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Etwas irritiert an diesen Bildern: Man sieht eine einsame, verschlossene Frau, die stumpf ihrem Alltag nachgeht: Fabrikarbeit, Kantinenessen, Heimweg, Ankunft im aufgeräumten Zuhause, kärgliches Abendessen, frühes Zubettgehen. Auf den ersten Blick ist das ein eintöniges und depressives Leben; auf den zweiten aber, und das ist das Irritierende daran, wird offenbar, dass die stumpfe Routine für die einsame Frau Halt und Geborgenheit bedeutet. Und im Abgrund, der sich auftut zwischen dem, was man sonst als Bilder der totalen sozialen Entfremdung kennt und dem, wie diese Frau sich darin einrichtet, erahnt man: Sie muss etwas Schreckliches erfahren haben.

Hanna (Sarah Polly) wird zum Personalchef gerufen: Er sagt ihr, sie solle endlich mal einen Monat Urlaub nehmen, den