Politik darf nicht Ängste schüren

Im Gespräch Ottmar Schreiner (SPD) über das angespannte Verhältnis zwischen Sozialdemokraten und Gewerkschaften, einen gesetzlichen Mindestlohn sowie notwendige Korrekturen des Regierungskurses
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FREITAG: Sie treten in Fürth als Hauptredner auf einer 1. Mai-Kundgebung des DGB auf, während Ihre Parteifreunde Florian Pronold und Niels Annen vom DGB wieder ausgeladen wurden. Wie zerrüttet ist das Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften?
OTTMAR SCHREINER: In den beiden genannten Fällen ging es um Einladungen aus Bayern, die wieder zurückgezogen wurden, mit der Begründung, dass die Kollegen im Bundestag für die Rente mit 67 gestimmt haben. Es ist wohl auf beiden Seiten - bei SPD und DGB - zu Überreaktionen gekommen. Auf der anderen Seite ist auch klar, dass bei einem Thema wie Rente mit 67, das für die Gewerkschaften außerordentlich mobilisierungsfähig gewesen ist, von den Rednern am 1. Mai eine klare Position erwartet wird.