Motive für Russlands Krieg gegen die Ukraine zu verstehen, heißt nicht, Verständnis dafür zu haben, so die Maxime von Tatjana Stanowaja, populäre Gastexpertin der Carnegie-Stiftung in Moskau.
Sie beobachtet Wladimir Putin wie dessen Umfeld seit Jahren und sah die Kriegsentscheidung im Kreml heranreifen. Einen möglichen Sturz des Präsidenten hält sie nur dann für wahrscheinlich, sollte dieser radikale Entscheidungen wie den Einsatz von Kernwaffen treffen wollen.
der Freitag: Frau Stanowaja, was gab für Präsident Putin letztlich den Ausschlag, einen Krieg gegen die Ukraine zu beginnen?
Tatjana Stanowaja: Ich sehe zwei Hauptfaktoren. Zunächst, in den ersten Monaten nach der Wahl von Wolodymyr Selenskyj im Mai 2019, richteten sich die Hoffnungen des Kremls auf einen Durchbruch im Donbass-Konflikt, weil Selenskyj im Wahlkampf eine friedliche Lösung befürwortet hatte. Doch nach dem Gefangenenaustausch folgte dann ab September 2019 eine Phase tiefer Enttäuschung. Der Normandie-Gipfel vom Dezember 2019 war aus meiner Sicht der letzte Sargnagel für eine Friedensregelung, sofern man der Logik des Kremls folgt. Ich glaube, schon damals entwickelte Putin seine Idee von der Ukraine als einem „Anti-Russland“, wie er sie später in einem Artikel beschreiben sollte. Seine Überzeugung war: Egal, welche Führung dort gewählt wird, sie wird eine antirussische sein. Für ihn war und ist die Ukraine zudem kein eigenständiges geopolitisches Subjekt.
Sondern?
Sagen wir es so: eine Kriegsbasis des Westens, um Mechanismen zur Zerstörung Russlands aufzubauen. Der zweite Faktor war für Putin die Annäherung der Ukraine an die NATO, inklusive der Besuche von NATO-Beratern im Land und der Waffenlieferungen. Hier dachte sich Putin offenbar, selbst wenn die Minsker Vereinbarungen durch glückliche Umstände umgesetzt werden sollten, würde das die Ukraine nicht davon abhalten, in die Hände der NATO zu gleiten. Es war für ihn nur eine Frage der Zeit, bis dort amerikanische Stützpunkte auftauchen würden. Ich denke also, dass im Laufe des Jahres 2020 die Idee eines Krieges entstanden ist. Als man ab April 2021 begann, Truppen nahe der Ukraine zusammenzuziehen, war dieses radikale Szenario real. Allerdings: Putin machte zunächst einen Versuch, sich mit US-Präsident Biden doch noch zu verständigen. Es brachte nichts, und um keine Zeit zu verlieren, stellte die russische Führung im November 2021 dann Ultimaten. Hier war es für Putin psychologisch gesehen sehr wichtig, die negative Antwort des Westens schriftlich zu bekommen, um – wie er es sah – ein Recht auf sein radikales Szenario zu haben.
Zur Person
Tatjana Stanowaja, 43, arbeitet als Politologin für das Carnegie-Zentrum in Moskau und für die französisch-russische Handelskammer. Ihr Studium an der Fakultät für Staats- und Kommunalverwaltung der Lomonossow-Universität beendete sie im Jahr 2005
Gibt es Indizien dafür, dass Putin die Idee eines Krieges schon seit 2014 hatte?
Hier muss man zwischen politischem Aktivismus und Analyse unterscheiden. Wenn argumentiert wird, dass Putin halb Europa erobern will, liegt das im Grunde an einer gegen Putin gerichteten Einstellung. Ich betone immer, dass ich nicht für Putin und nicht gegen Putin bin, sondern nur seine Logik analysiere. Meiner Meinung nach entstand 2020 die Idee, die Ukraine einzunehmen.
Es gibt die Auffassung, zur Kriegsentscheidung sei es auch deshalb gekommen, weil Putin nur das berichtet werde, was er sich selbst wünscht. Was halten Sie davon? Wie es heißt, ging er gegen eine Abteilung des Inlandsgeheimdienstes FSB vor, die ihn vor dem Krieg über die politische Lage in der Ukraine informiert haben soll.
Sie meinen den Fünften Dienst des FSB. Wir wissen trotz vieler Quellen nicht, was mit dieser Abteilung tatsächlich passiert ist. Es könnte sein, dass alles eher auf eine Angelegenheit aus dem Jahr 2014 zurückgeht. Im Übrigen sind alle in Putins Umgebung Vollzugsbeamte. Der Krieg gegen die Ukraine ist allein seine Entscheidung. Und alle Analysen, die er bekam, spiegelten wohl wider, was er hören wollte. Deswegen kann Putin auch nichts enttäuschen, weil er sich jetzt in seiner Meinung bestätigt sieht, dass die Menschen in der Ukraine ihre nationalen Interessen nicht einschätzen können. Dass es einen großen Widerstand gegen die Invasion gibt, liegt nach seiner Logik nicht daran, dass der FSB falsche Analysen erstellt hat, sondern daran, dass externe Kräfte zu erfolgreich darin sind, dem ukrainischen Volk ihre Visionen zu diktieren. Der Inlandsgeheimdienst ist übrigens eine der Säulen von Putins Regime. Sich gegen den FSB richtende Säuberungen oder Verhaftungen würden das Fundament seiner Macht erschüttern.
In Deutschland wird unter Verweis auf ukrainische Geheimdienste darüber spekuliert, dass FSB-Chef Alexander Bortnikow die Idee eines Sturzes von Putin erwägen könnte. Wie sehen Sie das?
Bortnikow unterscheidet sich in der Ukraine-Frage kaum von Putin. Auch Sergei Naryschkin, der Chef der Auslandsaufklärung, Nikolai Patruschew, der Sekretär des Sicherheitsrats, und Verteidigungsminister Sergei Schoigu teilen Putins Weltbild. Ich sehe auch nicht, dass etwa Naryschkin in der Sitzung des Sicherheitsrates am 21. Februar, als es um die Anerkennung der beiden Donbass-Republiken ging, wirklich dagegen war. Naryschkin schien eher verwirrt. Er wusste nicht, wie er Putin zufriedenstellen konnte.
Dennoch wird zuweilen über Szenarien eines Putin-Sturzes geredet …
Ich weiß, konkret sind es zwei Szenarien, bei denen ein Putsch möglich wäre. Variante eins: Putin tickt völlig aus und will auf den Atomknopf drücken. Seine Warnung an die NATO ist ernst gemeint, er blufft nicht. Sein Gefolge, darüber erschrocken, dass damit das Ende naht, würde etwas für die eigene Rettung tun. Aber sie sind noch nicht so weit. Im zweiten Szenario wäre ein Putsch dann möglich, wenn Putin plötzlich die Truppen abziehen, die Krim an die Ukraine zurückgeben und dem Donbass die Unabhängigkeit aberkennen würde. Dann würden die Silowiki aus den Geheimdiensten etwas dagegen unternehmen. Aber auch eine solche Entwicklung ist eher unwahrscheinlich.
Gibt es eine Spaltung der Business-Elite? Anatoli Tschubais, Chef der Gesellschaft Rosnano zur Förderung der Nanotechnologie, ist zurückgetreten und ausgereist.
Ich würde mit Blick auf die Business-Elite nicht von Spaltung reden, sondern von ideologischer Entkopplung. Ein Großteil lehnt den Krieg angesichts der katastrophalen Folgen zwar als Fehler ab, aber man schweigt und passt sich der neuen Realität an, um zu überleben. Diese Elite ist nicht bereit zu handeln, sie ist passiv.
Sie schrieben zu Putins emotionaler Rede über „Verräter“, dass es trotz der sich andeutenden Repressionen der Anfang vom Ende sei und alles gut werde, wenn auch nicht bald. Was meinten Sie damit?
Ich habe ein bisschen Optimismus aufgrund der Tatsache, dass jetzt ein Verständnis dafür entsteht, was Putins Regime ohne echten ideologischen Beistand der Eliten darstellt. Hier kommt der Countdown für die Existenz des Regimes. Auch die gesellschaftliche Unterstützung wird sich ändern. Die größte Gefahr für die Stabilität des Regimes geht von ihm selbst aus. Kurzum: Das Regime bedroht sich selbst, wenn Fehler gemacht werden, wie bei der Rentenreform 2018. Diese ging ohne Dialog vonstatten. Unmittelbar nach der Präsidentschaftswahl fühlten sich die Menschen betrogen. Die Unfähigkeit zum Dialog spiegelt das Unvermögen, soziale Sorgen ernst zu nehmen und in Protesten mehr als externe Faktoren zu sehen. Dies wird dem Regime einen grausamen Streich spielen.
Kommentare 182
alle sind putins "vollzugs-beamte".
das charakterisiert das herrschende "system".
und:
die zerstörung von dialogen in und über die russische gesellschaft:
macht aus korrigierbaren fehlern : katastrophen.
auch die können geleugnet werden.
die infertilität/destruktivität des putin-systems: schreitet fort.
Ist das Analyse ... oder kann das weg?
m.e.: der mäßig-lustige gustlik kann weg !
Dann bleibt ja nur noch die Selbstherrlichkeit der Denkzone über - ich habe Zonen noch nie gemocht.
* die infertilität/destruktivität des putin-systems: schreitet fort.*
Aus der Sicht Putins gibt es keine Infernalität, er sieht den einzigen Sinn Russlands darin, groß und mächtig zu sein. Die Bevölkerung ist beliebiger Teil des Staates, hat dieser Grundidee zu folgen.
Putin sagt Russland, meint aber Putin.
Die beiden letzten Sätze könnte man auch auf die Eliten des Westens beziehen. Da ist man strukturell näher beieinander, als man hier zugeben möchte.
Interessanterweise bestärkt Frau Stanowaja alle "Putin-Versteher" in ihren Urteilen: Der Krieg hat Ursachen, die nicht bei Putin liegen - zumindest ist die NATO mitschuldig - Putin ist keineswegs verrückt - ein möglicher Nachfolger wird voraussichtlich nicht viel anders handeln als Putin...
Damit ergibt sich aus dem Blick der "populäre(n) Gastexpertin der Carnegie-Stiftung in Moskau" (und damit eine Wissenschaftlerin, die keineswegs in die Entourage Putins gehört) eine deutlich Kritik an der "westlichen" Politik gegenüber Moskau. Freut mich, meine ähnlichen Ansichten durch eine russische Fachfrau bestätigt zu sehen.
Der Unterschied ist elementar, politische Macht im Westen ist durch Wahlen zeitlich begrenzt, daher ist der Drang nach persönlicher Macht berherrschbar, in 'sozialistischen' Ländern ist dieser korrektive Faktor überwunden.
Genau das dachte ich auch. Wo haben wir Menschen in Deutschland Einfluss auf wichtige Entscheidungen?
Würde ich -wie Baerbock- den Krieg weiter anheizen wollen? Oder überhaupt mit Waffenlieferungen am Krieg teilnehmen wollen? Bin ich für Nullzins und Geldentwertung? Oder für 100 Milliarden € für zusätzliche Rüstung? Konnte ich darüber mit entscheiden, die Bundeswehr nach Mali zu schicken?
*Interessanterweise bestärkt Frau Stanowaja alle "Putin-Versteher" in ihren Urteilen: *
Das würde ich mal nicht verwechseln, Tatjana Stanowaja beschreibt die Sichtweise Putins, nicht ihre eigene.
Ja, das Soziale ist von größter Wichtigkeit. Haben wir im Westen mit dem überlegenen System natürlich schon lange erkannt. Deswegen ist unsere soziale Marktwirtschaft auch so stabil:
Hier kann es sich jeder bei Bedarf in der üppig gepolsterten sozialen Hängematte bequem machen, wenn er möchte. Hier sind die Mieten bezahlbar - und beim leisesten Anzeichen von Inflation schreitet der Staat ein und reguliert die Preise. Enteignungen sind ebenfalls ein häufig angewandtes probates Mittel. Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, nicht die Bereicherung einer kleinen Elite. Bei uns muss sich keiner Sorgen machen um seine Rente, hier leben alle in Saus und Braus bis in alle Ewigkeit. Amen.
Da stellt sich dann die Frage, wieso es in Deutschland keine Partei gibt, die diese Defizite thematisiert und politisch ausformuliert. Wieso gibt es für dies breite Interessengruppe keine Projektion ?
"Das primäre Interesse der USA, wofür wir seit einem Jahrhundert die Kriege führen - Erster und Zweiter Weltkrieg und Kalter Krieg - waren die Beziehungen zwischen Deutschlan und Russland. Weil vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann, und unser Interesse war es immer, sicherzustellen, dass das nicht eintritt."
George Friedman, 3.2. 2015
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Meine Anregung an alle ist, diesen Nossawa-Beitrag, in dem sich die best informierte Autorin in Putins Mokassins stellt, zusammen mit Endemanns Analyse vor 6 Tagen nochmals in aller Ruhe durchzulesen.
Danach kann man verstehen, was geopolitsch wirklich wirklich abläuft.
Was Michael Hudson meint, wenn er von der Kriegs-profitierenden US-Trias, u.a. des MIC, schreibt.
https://braveneweurope.com/michael-hudson-america-defeats-germany-for-the-third-time-in-a-century
Warum die USA keine Interesse daran haben dürften, dass dieser Krieg rasch gestoppt wird, zumal mit DEFENDER 22 (5 Wochen im Mai) mit seinen über 30 000 West-Soldaten und Tausenden von gepanzertem Gerät bisher nicht Vorstellbares drohen dürfte. Durch diesen Krieg gewinnt die US-Trias tagtäglich und festigt so den de-industralisierten US-Staat zungunsten des 1%. Auch dieser Krieg dient dazu, den USA Wachstum zu bescheren, das sonst - mit Endemann - nicht mehr möglich scheint. Dieser von den USA von langer Hand, so scheint es mir, herbeigesehnte Krieg, stellt er nicht die Schockstrategie dar, die Naomi Klein zu trefflich beschrieben hat?
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https://braveneweurope.com/michael-hudson-america-defeats-germany-for-the-third-time-in-a-century
Trias - die US-oligarchischen Sektoren
1. Military-Industrial Complex (MIC)
2. Oil and gas sector, joined by mining (OGAM)
3. Finance, Insurance and Real Estate (FIRE)
----> Sind diese nicht die US-Wachstum gerierende Winner, auf Kosten der Loser EU und Russland, egal wie und wo der Krieg mündet, ggf. in einem atomaren Battlefield Europa?
---> Irgendwo steht bei Hudson, dass die USA eine "Höllenangst" hätten vor einem kooperierenden Handelsregime von "Lissabon bis Wladiwostok", das Putin in einem Gastbeitrag in der SZ (11/2010) entfaltete. Welch verschenkte Chancen!!
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/putin-plaedoyer-fuer-wirtschaftsgemeinschaft-von-lissabon-bis-wladiwostok-1.1027908
"Handelspakt zwischen Russland und Europa: Moskau will als Lehre aus der größten Krise der Weltwirtschaft seit acht Jahrzehnten wesentlich enger mit der Europäischen Union zusammenarbeiten."
Fazit:
Dieser Krieg "schwächt" immer EU und Russland, von der Ukraine und ihren Menschen ganz zu schweigen Und macht den Rücken der USA frei, sich mit CHINA um die geopolitsche Vormachtstellung zu fetzen.
Sollen so die feutchten Träume von George Friedman Realität werden?
https://www.youtube.com/watch?v=gcj8xN2UDKc
3 Februar 2015. Der Gründer und Direktor der weltweit führenden privaten US-Denkfabrik auf dem Gebiet Geopolitik STARTFOR (Abk. Strategic Forecasting) George Friedman über weltweite Geopolitik der USA und speziell in Europa. Zitat: "Das primäre Interesse der USA, wofür wir seit einem Jahrhundert die Kriege führen - Erster und Zweiter Weltkrieg und Kalter Krieg - waren die Beziehungen zwischen Deutschlan und Russland. Weil vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann, und unser Interesse war es immer, sicherzustellen, dass das nicht eintritt." Ausschnitte. Quelle The Chicago Council on Global Affairs
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Defender 22
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8821/
Seit einer Woche landet das schwere militäritsche US-Material in den Niederlanden und wird per Bahn vor allem nach Polen verbracht.
Tipp: Sucht auf dieser Website nach "NATO".
Russland und China zusammen sind aber noch viel stärker als sich der "gute" alte Herr Friedman je vorstellen konnte.
Was wollen die USA machen, wenn der Rest der Welt keine Dollars mehr benutzen will, wenn die aufgrund der Inflation benötigten Zinserhöhungen zum Platzen der Blasen in quasi allen Anlageklassen führen werden, und wenn Europa nicht mehr liquide ist, um ihr scheiß Frackinggas teuer zu kaufen?
Statt über Putins Gedankenwelt zu spekulieren, müsste man ihn mal interviewen und dabei ans Eingemachte gehen.
Das mag alles so sein. (Auf SZplus gibt es heute einen ganz lesensweten Artikel, der zwei andere Einflußsphärentheoretiker im Fokus hat, Alexander Dugin und Carl Schmitt.) Wenn aber alles so ist und die USA Kriege führen -(wobei der erste und der zweite Weltkrieg nur unter erschwerten Bedingungen als von den USA provoziert und geführt zu erklären ist)- um eine europäische Bedrohung aus Russland und Deutschland zu verhindern, dann verstehe ich umso weniger, weshalb Putin am 24.2. die Ukraine überfallen hat. In den Tagen, in denen Nord Stream 2 so langsam in Betrieb genommen werden sollte. Eine bessere Waffe, Europa zu spalten, Deutschland von Osteuropa zu entfremden und in Westeuropa das latente Misstraune gegen deutsche Allmachtspläne zu stärken, hat er gar nicht in der Hand gehabt. Warum am 24.2.? Weil er ein CIA Agent ist? Ein Handlanger des reaktionärsten Flügels des US-Kapitalismus? Ein Einflussagent der Foxgeförderten Americafirstträumer? Einer, der den Auftrag hatte, Nordstream2 zu schrotten? (Das halte ich nun auch für eine gelungene VT.)
Möglicherweise hat ihn. aber doch der großrussische Teufel geritten, der Glaube an die besondere Mission Russlands. Dieser Glaube war bis 1945 in Deutschland gesellschaftsbestimmend über alle Leichen hinweg, die "Kulturnation" fühlte sich allen überlegen und vernichtete jede/n, die oder der dieses Projekt auch nur mit Skepsis betrachtete. Dieser Wahn wurde 45 durch die absolute Niederlage geheilt und ist nur noch von rudimentären Einfluss. (Was sich natürlich jederzeit wieder ändern kann.). Nur so sind Nationalitätsmystiker von ihren wahnhaften Ideen zu befreien.
Wenn die Mystik überhand nimmt, dann ist mit rationalen Erklärungen Schluss. Dann bleibt allein Erleuchtung und Glaube.
"Das würde ich mal nicht verwechseln, Tatjana Stanowaja beschreibt die Sichtweise Putins, nicht ihre eigene."
Dann haben Sie massive Verständnisprobleme. Sie beginnt wichtige Absätze ihrer Ausführungen oft genug mit "Ich sehe...", "Ich denke also..." oder auch "Ich weiß..." Diese Einleitungen weisen auf durchaus eigenständiges Denken hin.
wozu soll das gut-sein: ihn zu interviewen ?
er hat sich nicht nur ín worten ausgiebig geäußert,
sondern vor allem: IN TATEN.
interviews mit gewalt-tätern liegen auch in massen vor.
allerdings erst nach dem gerichts-prozeß. vorher wird gelogen,
daß sich die balken biegen. wie bei putin.
Danke für diese Zusammenstellung. Bringt sehr vieles auf den Punkt.
Das Friedman-Video (hier ergänzt um einen Konferenzbeitrag von Putin im selben Jahr 2015 - mensch vergleiche!) ist Ekel erregend - aber jedermensch in Deutschland sollte es gesehen haben!!!
Ergänzend hier noch einmal ein Auszug aus einer Rede Joe Bidens vor US-CEOs am 21.3. d.J.:
"And we’re also leading on the global stage because of you all. I’m pleased to see American companies stepping up and doing their part."
... "I think this presents us with some significant opportunities to make some real changes. You know, we are at an inflection point, I believe, in the world economy — not just the world economy, in the world. It occurs every three or four generations.
... And now is a time when things are shifting. We’re going to — there’s going to be a new world order out there, and we’ve got to lead it. And we’ve got to unite the rest of the free world in doing it."
Übersetzt mit www.DeepL.com:
"Und auch auf der globalen Bühne sind wir dank Ihnen allen führend. Ich freue mich, dass amerikanische Unternehmen sich engagieren und ihren Teil dazu beitragen." ...
"Ich denke, dass sich uns hier einige bedeutende Möglichkeiten bieten, echte Veränderungen vorzunehmen. Wissen Sie, ich glaube, wir stehen an einem Wendepunkt in der Weltwirtschaft - nicht nur in der Weltwirtschaft, sondern in der ganzen Welt. Er tritt alle drei oder vier Generationen auf.
... Und jetzt ist eine Zeit, in der sich die Dinge verschieben. Wir werden - es wird eine neue Weltordnung geben, und wir müssen sie anführen. Und wir müssen den Rest der freien Welt darin vereinen."
Geht es da um die Menschen in der Ukraine? Geht es um Frieden, geht es um Gerechtigkeit?
Wer profitiert von dem Krieg ("leading on the global stage")?
Dass die Vertreter Europas (zB. Borell: "Dieser Krieg wird auf dem Schlachtfeld entschieden.") und der Ukrainischen Elite (zB Melnyk: "militärische Zerschlagung des verbrecherischen Russlands"), begleitet von 24-h-Bellizistik aller MSM, nicht nur die Ukraine sondern ganz Europa dem 1% der USA zu Füßen legen, passt zur de facto Weigerung Selenskys (weiter) zu verhandeln und zeigt, wohin die Reise gehen soll.
"Der Unterschied ist elementar, politische Macht im Westen ist durch Wahlen zeitlich begrenzt, daher ist der Drang nach persönlicher Macht berherrschbar, in 'sozialistischen' Ländern ist dieser korrektive Faktor überwunden."
Dann erklären Sie mir doch bitte, wie es vor allem im "westlichsten" aller Staaten des Westens, den USA, zu häufig familiärbedingter Machtverteilung kommen kann, zum Beispiel bei den Präsidentschaftswahlen: Die Kennesy-Brüder, Bush 1 und Bush 2, Clinton 1 und Clinton 2 - wobei letztere nicht gewählt wurde, zugegeben, dennoch als aussichtsreiche Kandidatin antrat. Das ist die sichtbarste obere Schicht. Darunter stapeln sich Väter und Mütter, Onkel und Tanten, Söhne und Töchter auf den Gouverneursposten. Ebenso in den beiden Häusern der "elementaren Demokratie". Dabei sind die Superreichen als Unterstützer noch nicht einmal genannt. Diese Typen unterstützen sich alle gegenseitig, um ihre Macht zu erhalten. Auch Trump passt in dieses Raster.
interviews mit gewalt-tätern sind heikel: sie verstehen zu lügen.
aber es liegen gewalt-taten vor zur be-urteilung.
>>Diese Einleitungen weisen auf durchaus eigenständiges Denken hin.<<
Ja schon, aber spekulativ. Nicht beweislastig.
Atomkrieg ist da gewiss nicht eingeplant ... aber eben blödes, für die weitere Weltherrschaft ("... a new world order out there, and we’ve got to lead it") in Kauf genommenes Risiko ("Kollateralschaden" halt - kennen wir ja zur Genüge). Und zunächst wäre ja va. Europa betroffen ...
"Da stellt sich dann die Frage, wieso es in Deutschland keine Partei gibt, die diese Defizite thematisiert und politisch ausformuliert. Wieso gibt es für dies breite Interessengruppe keine Projektion?"
Es gab und gibt sie. 1918/19 von rechten Nationalisten mit Hilfe der SPD massiv unterdrückt, von 1920-1933 immer mehr erstarkt, dann verhaftet, vertrieben, interniert, umgebracht, ab 1945 zunächst politisch bekämpft, 1956 verboten (übrigens immer noch verboten), ab Anfang der 70er Jahre mit Berufsverboten überzogen, nach dem Ende der DDR zwar legalisiert, aber mit dem Hintergrund des Stalinismus und Mauer wie auch Schießbefehl stigmatisiert - hat sie es heute schwer, Mehrheiten auf ihre Seite zu bringen. Was aber nicht heißt, dass das für immer so bleiben muss. Die "Defizite" in der Gesellschaft spitzen sich wieder einmal zu, und diesmal in mehreren Ecken. Ich bin sehr optimistisch, dass die "Interessengruppe", die sich schließlich in dieser "Partei" wiederfindet, immer mehr wächst.
"...>>Diese Einleitungen weisen auf durchaus eigenständiges Denken hin.<< Ja schon, aber spekulativ. Nicht beweislastig...."
"Ja, schon", möchte ich wiederholen, und auf Ihren Beitrag etwas weiter oben hinweisen:
"Statt über Putins Gedankenwelt zu spekulieren, müsste man ihn mal interviewen und dabei ans Eingemachte gehen." Sehr richtig!
Frei nach Hagen Rether (ab 5:00):
´Putin ist ´ne arme Socke. Weil der keinen Sohn hat, muss er immer wieder selber ran.´ Tja, & ´ne Ehefrau hat er auch nicht mehr.
Die Antwort lautet, in der Regel verhalten sich die Menschen systemaffirmativ. In Russland ist eine große Mehrheit für den Krieg, bei uns ist eine noch viel größere Mehrheit dafür, riesige Rüstungsanstrengungen zu schultern, obwohl unser militärisches Bündnis über die bei weitem größten militärischen Mittel verfügt und unsere Staatsverschuldung auf einem Rekordhoch ist.
Ich könnte Ihnen nun erklären, warum die Welt so verrückt ist, aber ich finde es viel besser, Sie kommen selbst darauf, das ist doch mal eine schöne, lohnende Denkaufgabe.
>>wozu soll das gut-sein: ihn zu interviewen ?<<
Kein Interview, bei dem die Fragen vorher eingereicht werden müssen. Sondern eines, das offen ist, wobei der oder die Fragende hart in der Sache sein sollte. Die Alternative, die wir täglich erleben, ist eben die Spekulation über Putins Denken. Wie etwa die Erzählung, dass Putin sich nicht mehr umfassend beraten ließe, sondern nur noch von Überbringern guter Nachrichten umgeben sei.
Ich vermute allerdings, Putin würde sich auf ein Spontan-Interview nicht einlassen, da er sich sehr gerne selbst inszeniert: etwa überdimensionaler Tisch oder seine Inszenierungen mit weiteren herrschaftlichen Symbolen. Auf diesem Gebiet ist er sozusagen das Gegenteil von - Scholz.
Sie sehen das ganz falsch. Bei realistischer Einschätzung war NS II mit Biden und einer grünen Außenministerin gestorben. Selbst wenn NS II in Betrieb gegangen wäre, wäre die Politik, sich vom Russlandgeschäft unabhängig zu machen, weitergegangen, wenn auch wirtschaftskompatibler, langsamer, Scholz hätte die fanatische Baerbock etwas gebremst. Putin denkt wie alle Konservativen primär nicht an das Wohl der Bürger, aber im Unterschied zu den kurzsichtigen europäischen Politikern denkt er langfristig geopolitisch und wird weniger von Wunschdenken geleitet. Sein Syrieneinsatz war eine Meisterleistung; dieser Krieg, nicht gewinnbar, könnte sich trotzdem auch als Erfolg erweisen. Wobei man Erfolg immer relativ sehen muß: der Gegner verliert mehr als man selbst. Oder: ohne diese Politik wäre die relative Lage schlechter.
"Warum am 24.2.? Weil er ein CIA Agent ist? Ein Handlanger des reaktionärsten Flügels des US-Kapitalismus? Ein Einflussagent der Foxgeförderten Americafirstträumer? Einer, der den Auftrag hatte, Nordstream2 zu schrotten?"
Vielleicht könnte eine mögliche (Teil-)Antwort hier geben?
https://axelkra.us/die-militaerische-lage-in-der-ukraine-jacques-baud-the-postil-magazine/
Man muss nicht mit allem einverstanden sein, was so ein Ex-NATO-Militär und -Geheimdienstagent schreibt. Aber zumindest ist das ein faktenbasierter Diskussionsbeitrag - und eine Zusammenstellung, die viele Positionen derer, die sich nicht von einer Seite der Kriegsparteien vereinnahmen lassen wollen, stärkt. Der Krieg ist eben nicht vom Himmel gefallen und auch nicht das Ergebnis eines feuchten Februarnachttraumes von Putin. Auf manche Frage findet man eher Antwort, wenn man sich die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte anschaut. Von Manchem ist aber genau das nicht gewollt.
Wozu? Das könnte ein sorgfältig aufgebautes und gepflegtes Feindbild nur nachhaltig beschädigen. Das ist kontraproduktiv, will man Krieg führen.
"Sie sehen das ganz falsch."
Das mag sein. Ob allerdings Ihre Analysen deshalb richtiger sind, ziehe ich in Zweifel. Ihre Analyse, NordStream 2 sei wegen Biden und Baerbock eh schon Makalatur gewesen, könnte vielleicht nur knapp und doch danebenliegen.
* Ich könnte Ihnen nun erklären, warum die Welt so verrückt ist,*
Habe ich schon versucht, ich kann es für Freunde und Verwandte, für die ganze Welt bin ich womöglich zu dumm. Vielleicht könnten sie mir da helfen.
Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Ich schlage die Denkzone als Interviewpartner vor, es soll ja auch ein bischen unterhaltsam sein.
"Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält."
Interessanter wäre doch zu wissen, was sie auseinandertreibt.
* Dann erklären Sie mir doch bitte, wie es vor allem im "westlichsten" aller Staaten des Westens, den USA, zu häufig familiärbedingter Machtverteilung kommen kann, zum Beispiel bei den Präsidentschaftswahlen: *
Also dass es das gab, wird niemand bestreiten wollen. Das dies aber cahrakteristisch für 'den Westen' sein soll, das ist jetzt aber mehr als übertrieben.
Lassen wir die superreiche Einfluß-Sphäre mal beiseite, die gehören nicht in die politische Klasse, sondern in die Oligarchen-Klasse. Und diese ist systemübergreifend omnipräsent.
Welcher Präsident 'im Westen' regiert ohne Oppositionspartei (analog Russland, China, Nordkorea ...). Victor Orban ist nahe dran, zugegeben, aber das sei ein Einzelfall. Und selbst Ihro Gnaden Recep Tayyip Erdoğan wird um seine Wiederwahl fürchten müssen.
Ich bleibe dabei, dass es diesen elementaren Unterschied gibt.
"Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält."
Was ich weiß: Es ist nicht der Mensch.
@Blau: "Interessanter wäre doch zu wissen, was sie auseinandertreibt."
Das könnte der Mensch sein.
Einspruch. Ausser Schenkelklopfen sollte schon ein wenig Niveau dabei sein.
Da ernten Sie leider Widerspruch. Die superreiche Einfluss-Sphäre ist nun einmal omnipräsent. Beispiele sind Geburtstagspartys im Kanzleramt, Gesetzestexte aus der Feder von Lobbyisten, legalisierte Korruption vor allem in der Politik, eine Medienmacht, die ihre 4. Gewalt im Sinne der Mächtigen ausübt (entgegen ihrer Aufgabe in einer Demokratie) und sogar Bundespräsidenten oder Minister macht. Derer Beispiele gibt es einige - und zeigt nur die Macht der Oligarchen. Nein, ich habe nicht Russland beschrieben. Analogien sind nur erschreckende Realität.
s.o. wenns nach mir geht, wirds beim schenkel-klopfen nicht bleiben!
"Der Unterschied ist elementar, politische Macht im Westen ist durch Wahlen zeitlich begrenzt, daher ist der Drang nach persönlicher Macht berherrschbar, in 'sozialistischen' Ländern ist dieser korrektive Faktor überwunden." Das war der Ausgangspunkt unserer kleinen Diskussion. Ich überging leichtsinnig Ihre Voraussetzung der "sozialistischen Länder". Von welchen Ländern sprechen Sie denn da? Russland - um das es in dem Artikel eigentlich geht - kann doch nicht gemeint sein...!?
* Interessanter wäre doch zu wissen, was sie auseinandertreibt.
Ja, vor allem aktueller, aber ich bin zuversichtlich, dies aus der Antwort des Kollegen ableiten zu können.
Ja aber genau das habe ich doch so geschrieben.
-> Und diese ist systemübergreifend omnipräsent
Das bedeutet, die Reichen-Klasse im Westen wirkt analog der Oligarchen-Klasse im Osten.
Dann habe ich Sie offenbar falsch verstanden. Mea culpa.
Ich vertief mich jetzt mal in die OSZE Berichte. Die Vorgeschichte ist mir durchaus bewusst. Den Krieg halte ich für eine sinnfreie lose/lose Aktion, brutal und Rechtfertigung für Exzesshandlungen von verbrecherischen Gewalttätern, die es auf beiden Seiten gibt. Es gab für Putin weitere Optionen, (legitime) russische Interessen in der Ukraine zu wahren. Dass er so diletantisch vorgehen würde (auch wenn anderswo seine geniale Strategien gepriesen werden), hätte ich nie gedacht
Komisch, dass aber immer diesselben Parteien, Personen gewählt werden und auch immer diesselbe Politik gemacht wird. Solange Amtszeiten auch hier nicht begrenzt werden, finde ich zwischen 16 Jahren Merkel und 20 Jahren Putin keinen Unterschied. PS habe beide Zeiten nur geschätzt.
Wollen Sie insinunieren, dass es dies auch nicht braucht?? Leider ist es so, dass sich die Linke auch nur noch für Pöstchen interessiert. Linke Wähler*innen sagen dann Adieu. Im Saarland hatten über 20 % der Stimmen kleinere Parteien, die Hürde hält sie draussen. Die Zahl der Nichtwählerìnnen ist hoch, weil diese erkannt haben, dass diese Belange niemals von der Politik vertreten werden. Dazu gibt es Studien. Kann man im Internet recherchieren. Bin zu faul Ihnen diese Arbeit abzunehmen. Kleiner Tipp, wurde unter Nahles veröffentlicht, die dazu oh boah krass sagte. Geändert hat sich allerdings nichts.
mja, trotzdem der kapitalist nimmt mit, was er kann, auch wenn der dann ins grab steigt und das letzte hemd ja keine taschen hat. ganz gute zusammenstellung von mardi51a
ich glaube ru hat die eu aufgegeben. deren politiker sind ja auch transatlantiker, die von den usa auf ihren europäischen politplatz gehievt und gehalten werden. siehe baerböckin, aber auch steineier. der wertewesten ist erst zufrieden wenn eine usa marionette präsident in russland ist, so ein jelzin monster. spannend ist für mich, dass ru 82 prozent putin zustimmen, warum- weil es eine große gleichheit, wenn auch im unteren niveau gibt. in der brd gibts etliche murrer- warum weil unsere elite die ungleichheit forcierte.
Nein den gibt es nicht. Siehe mein Kommentar Den Unterschied, den es gibt ist, Sie können hier für oder gegen fast alles demonstrieren. Entweder aber Ihnen hört niemand zu oder aber Sie werden wahlweise für verrückt oder rechts erklärt.
Nun, ich war einige Zeit an der Uni Saarbrücken, habe noch viele Bekannte da und kenne die Situation vor Ort sehr gut. Das Ergebnis der Linken (2,6%) ist hausgemacht. Das Saarland ist historisch ein Kohle- und Stahlrevier, es gibt dort ein ausgeprägtes Bewusstsein für Arbeiterinteressen, aber mit den Botschaften aus Berlin (kulturelle Vielfalt, Gender-Wissenschaften, feministischer Aufbruch) kann man dort so gar nichts anfangen, das sind nicht die Probleme der Arbeiter vor Ort. Dazu noch die causa Lafontaine, da sind dann 2,6% noch überraschend viel.
Ich würde dies nicht auf das Wahlsystem bzw. die 5%-Klausel zurückführen wollen.
Es gibt gute Gründe, vom Gas wegzukommen. Man hätte mit einer anspruchsvollen Politik der ökologischen Transformation Russland klarmachen können, daß man immer weniger Gas braucht, daß keine neuen Leitungen benötigt werden. Man hätte, was aus grüner Sicht naheliegend ist, stattdessen die ökologiepolitische Partnerschaft mit Russland fördern können. Es gibt also gute Gründe gegen NS II, die nichts mit einer negativen Einstellung zu Russland zu tun haben. Es gibt aber keine guten Gründe gegen das russische Gas für das fracking-Gas. Es gibt weniger gute Gründe für eine Unabhängigkeit von Handelspartnern, insbesondere aber, wenn sie die Abhängigkeit von anderen erhöht. Diese Abhängigkeit von Russland und der Ukraine, Russland und den USA ist weniger gut als die Abhängigkeit von Russland allein. Es gibt einen kleinen Vorteil der Diversifikation von Abhängigkeit, aber auch logistische Nachteile. Da muß man abwägen.
Nein, es waren politische Gründe des Westens, die der vertrauensvollen wirtschaftlichen Zusammenarbeit die Grundlage entzogen, Putin hat frühzeitig verstanden, daß das nichts mehr wird mit dem Geschäft zu beiderseitigem Gewinn. Und überlegen Sie mal, ob Sie hier nicht Ursache und Wirkung verdrehen. Schon die Krimannexion war Wirkung, bevor sie Ursache wurde.
Na ja, weitgediehene Pläne dafür, wenn wegen erneuerbarer Energien weniger Gas gebraucht wird, Wasserstoff durch Gazprom zu beziehen, gab es. Da war schon immer noch Vertrauen auf deutscher und auf russischer Seite, dass es weitergehen wird. Dieses Tischtuch ist seit 24.2. zerschnitten. Und ich erkenne mit einem Mal, dass Putins Russland eigentlich auch nichts anderes ist als ein kapitalistischer Polizeistaat und bin ehrlich erschrocken. Das heißt nicht, dass ich die Aktionen und Reaktionen des "Westens" gut finde. Es gibt viel zu kritisieren und noch ist es hier möglich. Und der Krieg muss ein Ende haben sonst nimmt es kein gutes Ende. Für niemanden. Auch nicht für die "aufstrebenden" Mächte, die in einigen Threads hier schon als Gewinner des Konflikts feststehen.
* Putin hat frühzeitig verstanden, daß das nichts mehr wird mit dem Geschäft zu beiderseitigem Gewinn. *
Hätte er mal besser verstanden, dass er sowohl Europa als auch Russland mehr Schaden zufügt, als das irgendwas oder irgendjemand jemals getan hat - von Hitler mal abgesehen.
Hätte er mal besser verstanden, dass der russische Bär am Ende des Krieges müde und geschwächt nach Hause kommt und da wartet dann ein hungriger Drache auf ihn.
"Der "Wertewesten" ist erst zufrieden ..
kann doch nicht heißen, dass man ihn zufrieden stellt, in dem man einen sogenannten Stellvertreterkrieg vom Zaun bricht. Der "Wertewesten" war doch auf den besten Weg sich selber zu zerlegen. Der hätte eine Nachhilfe gar nicht mehr gebraucht. Jetzt besinnt er sich auf eine Einigkeit, die so seit Zeiten nicht vorhanden war.
"Einen möglichen Sturz des Präsidenten hält sie nur dann für wahrscheinlich, sollte dieser radikale Entscheidungen wie den Einsatz von Kernwaffen treffen wollen."
V.a. JournalistenInnen aus den USA und England stellten seit dem Beginn des hiesigen Konfliktes Fragen an Russlands Politiker wie Herrn Lawrow, ob Russland Atomwaffen einsetzen würde. Geantwortet wurde mehrmals, dass die gesetzliche Resolution die Verwendung von Atomwaffen lediglich zur Verteidigung Russlands vorsieht.
Warum sollte Russland Atomwaffen gegen Ukraine einsetzen, wenn täglich ukr. Soldaten sich ohne Kampf ergeben?
Bis jetzt hat nur ein Land auf der Welt Atomwaffen eingesetzt, und zwar gegen ein Land, das bereits militärisch besiegt wurde. Aber darüber spricht keiner.
"Gibt es eine Spaltung der Business-Elite?"
Zuerst muss definiert werden, wer dazu gehören soll. Etwa herr Setschin, Herr Miller oder wer? Das "Möchte-gern-Szenario" einiger englisch sprechender Gegner Russlands ist eine Illusion, genau wie der peinliche Fake, weswegen ein Krieg gegen den Irak legiitimiert worden war. Nach der Zeit von Herrn Hodarkowski folgt die Business Elite Russlands einer Regel:
Sämtliche Business-Schemen und Mehreinnahmen - gern, solange dabei russische Bevölkerung bzw. Russland davon mitprofitiert. In den letzten Jahren hat sich Russland sehr stark positiv verändert.
Einige von der Linke haben gerade ein paar interssante Thesen verabschiedet, die u. a. auch einen Blick auf die Ukraine enthalten.
Wir brauchen einen neuen linken Grundkonsens
Ich zitiere mal ein daraus
2/ Das System Putin ernst nehmen. Für die aktuelle Debatte bedeutet das, sich von jenen Erklärungsmustern zu verabschieden, die den russischen Militarismus in erster Linie aus der Politik von USA und NATO ableiten und damit indirekt legitimieren. Wir sollten ernst nehmen, was uns antiautoritäre Linke aus postsowjetischen Gesellschaften schon lange sagen: Nach dem Ende der UdSSR hat sich in Russland ein kleptokratisches Regime etabliert, das einen aggressiven Nationalismus und offene Gewaltausübung nach innen und außen miteinander verbindet. Nach 1991 machten sich Vertreter der alten sowjetischen Elite, sprich: Partei- und Staatsfunktionäre sowie Geheimdienstoffiziere, den Staat zur Beute, und aufstrebende Oligarchen kaperten sich die privatisierten Betriebe. Eine spezifische Verflechtung von Politik und Wirtschaft entstand: Der Staatsführung gegenüber loyale Oligarchen können sich ihre Pfründe sichern; denjenigen, die Loyalität vermissen lassen, droht der Verlust von Geld und Freiheit. Korruption und Machtmissbrauch gehören dabei zum Alltag.
Russland hat seit dem Ende der Sowjetunion eine Reihe von Kriegen geführt bzw. in bürgerkriegsähnliche Konflikte in den postsowjetischen Republiken interveniert. Der Tschetschenienkrieg, Georgien, die Annexion der Krim und die militärische Unterstützung der Separatistengebiete in der Ukraine, der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan, der Transnistrienkonflikt in Moldau, die Niederschlagung des Aufstands in Kasachstan und aktuell der Angriffskrieg auf die Ukraine stehen für eine Kette militärischer Interventionen. Sie alle dienten der Stützung autoritärer Regime bzw. nutzten Nationalitätenkonflikte aus, um Spannungsherde in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu erzeugen und so Einfluss auf deren Politik zu nehmen oder die Länder zu destabilisieren. Dabei geht es dem Kreml darum, seine Einflusssphäre zu sichern und die Etablierung missliebiger politischer und wirtschaftlicher Systeme zu verhindern. Auch die Unterstützung des Despoten Lukaschenko bei der brutalen Niederschlagung des Aufstands in Belarus diente diesem Ziel. Die Intervention in den Syrien-Krieg war eine geopolitische Verlängerung dieser Strategie.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine muss in diesem Sinne auch aus den inneren Bedürfnissen des Systems heraus erklärt werden. Zwar ist die Ukraine keine „oligarchenfreie-Zone“, aber der dort existierende Grad bürgerlicher Freiheiten unterscheidet sie gravierend vom autoritären Regime Putins, das in den letzten Jahren die Repression noch massiv verschärft hat. Eine funktionierende parlamentarische Demokratie mit den damit verbundenen Freiheitsrechten stellt für das System Putin eine große Gefahr – ebenso wie es die Demokratiebewegung in Belarus war. Es spricht Vieles dafür, dass der russische Angriffskrieg weniger mit der NATO-Expansion als mit der inneren Entwicklung der ukrainischen Gesellschaft zu tun hatte. ++
„Das Regime bedroht sich selbst“
Kann man das als eine Regime (in der heutigen Zeit) noch bezeichnen, wenn bspw. kürzlich ca. rd. 300 Studenten aus dem Westen nach Russland zurück kamen und ihr Studium in Russland beenden können? Denn es gab seit dem 24.02.2022 zahlreiche Meldungen in der russischen Presse, dass viele ethnisch russische Studenten und Studentinnen auserhalb Russlands diskriminiert, exmatrikuliert und zum Verlassen der jew. Universitäten/Fachhochschulen etc. aufgefordert werden?
Hier kann ich wirklich nur spekulieren. Putin war wohl der Meinung, und das kann ich nachvollziehen, daß ohne den Krieg bald die Raketenbasen unmittelbar vor seiner Grenze lägen, einer großen offenen Flanke, und daß die Sanktionen des Westens erst aufhören würden, wenn er die Krim zurückgibt, was er vor keinem Russen rechtfertigen könnte. Ja, die Sanktionen wurden angezogen, aber inzwischen ist es so, daß der totale wirtschaftliche Bruch Russland kaum noch schlimmer treffen kann, aber solange China Hilfe leistet (und das wird es, China wird sich diese historische Gelegenheit nicht entgehen lassen), wird es den Westen viel schlimmer treffen. Das magische Denken ist ja im Westen schon lange wieder auferstanden. Man glaubt doch tatsächlich, daß man nur Geld drucken muß, um wirtschaftliche Probleme zu lösen. Der Westen ist dabei, sich zu Tode zu verschulden mit der Hochrüstung, sie bringt nichts, aber wir werden die Folgen hart zu spüren bekommen. Dann wird die Solidarität, die jetzt noch einmal sehr selektiv aufgewallt ist, in Wut und Haß umschlagen, vielleicht wird man ungerechtfertigterweise der Ukraine die Schuld an der Misere geben; jedenfalls wird der Westen, wenn schon nicht implodieren, zu einem schwachen, unattraktiven Westen, dem man selbst das, was einmal an ihm gut und hoffnungsvoll war, nicht mehr abkauft. Das ist natürlich eine Katastrophe, weil die Welt alle guten Ideen braucht, aber wir verspielen das gerade.
Putin dürfte sich als Juniorpartner unter China doch sehr viel kommoder fühlen denn als US-Vasall. Ich denke, das hat Putin gut verstanden.
"Der zweite Faktor war für Putin die Annäherung der Ukraine an die NATO, inklusive der Besuche von NATO-Beratern im Land und der Waffenlieferungen. Hier dachte sich Putin offenbar, selbst wenn die Minsker Vereinbarungen..."
Erstens wurden die Minsker Vereinbarungen seitens der ukr. Seite nicht eingehalten. Zweitens gibt es einen §5 im Nato-Vertrag, der die Nato dazu verpflichten würde, einen Krieg gegen Russland zu führen (z.B. wegen westlichen Auffassung bzgl. Krim), wenn Ukraine der Nato beigetreten hätte.
Noch ein (anderes) Zitat:
"Begründung für meine persönliche Erklärung
Wiederholt habe ich den leitenden Gremien der Partei meine Bereitschaft signalisiert, einvernehmliche Lösungen für die bestehenden Probleme zwischen Ältestenrat und Parteiführung zu suchen und zu finden. Der Vorschlag war zugleich mit dem Angebot verknüpft, die Funktion des Vorsitzenden des Ältestenrates zur Verfügung zu stellen. Zuletzt geschah dies in meinem offenen Brief vom 18. Januar 2022.
Eine solche gemeinsame Suche ist bis heute nicht erfolgt.
Der Ältestenrat setzte dessen ungeachtet seine Tätigkeit fort.
So berieten wir über die Vorgänge in Osteuropa, worüber wir dem geschäftsführenden Vorstand Mitteilung machten.
Am Dienstag, dem 22. März, rief mich der Bundesgeschäftsführer an und monierte am Telefon den ersten Satz des 2. Absatzes unter Punkt 1 meiner Mitteilung. Seine Kritik wiederholte er wenig später in einer um 15.35 Uhr an mich gesendeten Mail.
Der ausdrückliche Grund für seine Mail, so der Bundesgeschäftsführer, sei die »Passage«: »Die Frage, wie weit der Krieg in der Ukraine nun ein Einmarsch russischer Truppen ist oder sich als ein innerer Bürgerkrieg der Kräfte in den neuen Oststaaten und faschistischen Elementen im Westen der Ukraine darstellt, steht im Raum.«
Der Bundesgeschäftsführer erklärte in seiner Mail: »Diese Position steht diametral gegen die Position der Partei Die Linke, die wir zum Krieg Russlands gegen die Ukraine einnehmen. Sie steht auch nicht ›im Raum‹, weder in der deutschen Öffentlichkeit noch in der Diskussion in unserer Partei. Sondern sie ist – bei aller Pluralität des Meinungsspektrums in unserer Partei – nicht vertretbar.«
Da der von mir formulierte Satz offenkundig missverständlich war, wurde er gestrichen und ersetzt. Nunmehr stand dort: »Mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine sind größte Gefahren für die Erweiterung des Krieges verbunden. Mehr denn je ist die Politik herausgefordert.« Die überarbeitete Fassung wurde noch am 23. März versandt.
Wie sehr mich die Vorgänge persönlich aufwühlten, hatte ich in einem am 15. März im ND veröffentlichten Beitrag bereits zum Ausdruck gebracht. Die Bilder aus der Ukraine versetzten mich um fast achtzig Jahre zurück in den Zweiten Weltkrieg, den ich als Jugendlicher erleben musste. Ich habe selbst erfahren, was Bombenterror und Artilleriebeschuss anrichten. Daher lehne ich Krieg in jeder Form ab und fordere immer politische Lösungen. Krieg löst keine Probleme, er schafft nur neue.
Obgleich es sich um eine interne Mitteilung handelte, die an den Bundesgeschäftsführer gerichtet war, konnte die Journalistin Miriam Hollstein am 24. März einen Ausriss aus dem ihr, wie Journalistenkollegen berichteten, von unbekannter Seite zugespielten Papier auf Twitter veröffentlichen und kommentieren. Das zog sofort Twitter-Kreise. Die Thüringer Linke-Abgeordnete Katharina König-Preuss sprach von »Dreck« und forderte »Konsequenzen«, ebenso Wolfgang Behrens, Mitglied der Partei in Schleswig-Holstein (»Konsequenzen sofort! Auch ggü. Wagenknecht und ihrer Sekte.«), und ein Thommy Z., vermutlich Mitglied oder ein Sympathisant, teilte in der gleichen Echokammer mit: »Die Frage, ob man Teilen des Ältestenrats der Linken ins Hirn geschissen hat, darf gestellt werden.«
Dies und noch viel mehr Unflat waren Reaktionen auf die vom Bundesgeschäftsführer am 24. März auf Twitter abgegebene Erklärung: »Ich weise die Aussagen aus dem Papier des Ältestenrats im Namen von Die Linke scharf zurück. Wir werden eine Relativierung des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine nicht hinnehmen. Die zuständigen Gremien werden nun über entsprechende Konsequenzen beraten.«
Am 26./27. März beriet der Parteivorstand und fasste den »Beschluss 2022/057 zum Ältestenrat«, in dem es heißt: »Der Bericht des Ältestenrates und die Erläuterungen von Mitgliedern des Ältestenrates im Parteivorstand zeigen, dass Arbeitsweise und -form dysfunktional sind. Der PV wird am 23./24.4. Struktur und zukünftige Arbeitsweise des Ältestenrates im Parteivorstand beraten und beschließen. Zuvor wird es ein Gespräch des GfPV mit dem Ältestenrat geben. In der darauffolgenden Sitzung wird der Parteivorstand die Neuberufung des Ältestenrates durchführen.«
Noch am gleichen Wochenende verbreiteten Medien: »Der Ältestenrat der Linken unter dem Vorsitzenden Hans Modrow wird neu berufen – mit dem Ziel, Modrow loszuwerden« (N-TV am 26. März); »Aus Vorstandskreisen verlautete am Sonntag, der schwer erkrankte Modrow solle diesem (Ältestenrat) nicht mehr angehören«; »Ältestenrat der Linken: Hans Modrow steht wegen Ukraine-Papier vor der Ablösung« (Redaktionsnetzwerk Deutschland am 26. März); »Die Neubesetzung des Gremiums richtet sich wohl vor allem gegen Hans Modrow« (T-online am 27. März); »Erst nach heftigem Druck aus den Reihen des Ältestenrats und aus der Bundesgeschäftsstelle der Linkspartei soll sich Modrow zur Schadensbegrenzung und zu einer Neufassung seiner ›Mitteilung‹ bereit erklärt haben.« (Taz am 27. März). Und so weiter.
Es gab keinen Druck, schon gar keinen heftigen, um den missverständlichen Satz zu korrigieren. Es verwundern allerdings sowohl Lancierung als Zuspitzung eines internen Vorgangs. Beides erfolgte zweifellos zweckdienlich, also mit Kalkül und im Wissen darum, wie die Medien funktionieren.
»Sagen, was ist« – Luxemburgs Aufforderung zu Realismus und Wahrhaftigkeit hat mich in meiner politischen Tätigkeit immer geleitet. Auch schmerzende Wahrheiten müssen ausgesprochen werden. Der Ältestenrat hat dies stets getan und sich an innerparteilichen Debatten beteiligt. Er benannte Herausforderungen für die Führung der Partei, wie sie nicht erst jetzt nach der Wahlniederlage im Saarland auftraten. Die von uns angesprochenen Probleme hofft man offenkundig nun durch Personalien zu lösen. Auf welche Weise dies geschehen soll, ist höchst merk-, mindestens fragwürdig. Der Verdacht einer Inszenierung soll hier ausgesprochen sein.
Eben: Sagen, was ist!
Berlin, den 4. April 2022
Hans Modrow
Mitglied der SED von 1949 bis 1989
Mitglied der SED-PDS 1989/90
Mitglied der PDS von 1990 bis 2007
Mitglied der Partei Die Linke seit 2007"
Zitat Ende.
(Quelle)
Herr Putin spricht von der Entnazifizierung.
Und der 11. April ist ein Gedenktag, ein Gedenktag an die Befreiung von Buchenwald und an einen Lampenschirm.
https://www.buchenwald.de/1132/
Passt das zum Ukraine Konflikt?
Seit 2014 gab es zahlreiche Fälle der Gewalt in der Ukraine gegen Menschen, auch gegen Frauen und Kinder, die einen Sankt-Georgs-Band trugen. Und aktuell hat mindestens ein EU-Land diesen Band verboten. Wie schnell und leicht wird das Leid von Menschen aus dem 2 Weltkrieg vergessen...
Trotzdem kann man dies als allgemeines Phänomen beschreiben, weil heißen auf die BRD anwenden, unabhängig, was vor Ort ist. Die PdL vertritt keine linken Ideen. Dass das Wahlsystem nicht mehr zeitgemäß ist, wird öfters kritisiert.
Nein, die Kriegskosten (haupsächlich die Flüchtlingskosten von 1-3 Mio oder mehr Personen, die H4, Gesundheit, Erstaustattung, Wohnung und Ernährung brauchen), Gelddruckerei und Abhängigkeiten wird den Wertewesten zerlegen. Interessant wäre gewesen, was passiert wäre, wnn Putin statt einmarsch einfach den Gashahn abgedreht hätte.
Und was findet innenpolitisch statt? Genau so eine Anpassung an den mainstream? Dann brauche ich die PdL nicht zu wählen, da kann ich genauso Grün wählen, denn auch die wollen den Krieg. Die PdL ist keine Friedenspartei mehr und daher uninteressant für mich und viele andere.
die atomwaffengefahr sehe ich auch eher aus dem wertewesten kommen. schätze sie aber hoch ein, weil ru eingenommen werden soll
Da sind wir beide einer Meinung. Natürlich ist der Krieg ein Verbrechen und völlig sinnlos. Aber man sollte eben auch nicht dabei vergessen, dass der Krieg nicht erst seit dem 24.02. geführt wird. Únd den Krieg in der Ostukraine hat nun mal nicht Putin begonnen.
"Und ich erkenne mit einem Mal, dass Putins Russland eigentlich auch nichts anderes ist als ein kapitalistischer Polizeistaat und bin ehrlich erschrocken."
Da lese ich ein gewisses Maß an Unehrlichkeit. Was hat Sie denn zu der Annahme veranlasst, dass das jemals anders gewesen ist?
Das ist das Problem an der ganzen Geschichte: Putin, nein Russland, hält uns den Spiegel unserer eigenen Politik vor die Nase. Ich wundere mich nicht darüber, dass ich die hässliche Fratze nicht mag, die ich da sehe. Deshalb gibt es das Geschrei: Es mögen alle nicht. Also wird der verteufelt, der den Spiegel hält.
Ist das neu? Kennen wir das nicht zur Genüge?
(Und noch einmal nein: Es soll keine Rechtfertigung für einen verbrecherischen Krieg sein. Ich finde es bedauerlich, dass man das mittlerweile permanent dazuschreiben muss, wenn man nicht für die ukrainische Kriegspartei Stellung bezieht).
* Putin war wohl der Meinung, und das kann ich nachvollziehen, daß ohne den Krieg bald die Raketenbasen unmittelbar vor seiner Grenze lägen, einer großen offenen Flanke, und daß die Sanktionen des Westens erst aufhören würden, wenn er die Krim zurückgibt *
Ich sehe die Ausgangslage komplett anders. Der 'alte' Teil der EU (D,F,I,NL) hatte unter Trump bereits die Perspektive definiert, die EU von den USA zu lösen und zusammen mit RF einen europäischen Handelsrahmen zu festigen. Daher letztlich die Gas-Abhängigkeiten von D, NL und I, F braucht ja kein Gas. Über die Krim hat doch kein Mensch mehr gesprochen, die Sanktionen 2014 waren eher symbolischer Natur und die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine war auf Eis gelegt. Es gab durchaus eine West-Perspektive, er hätte sie bloß akzeptieren müssen.
Hat er aber nicht. Ich bin überzeugt, das alles spielte für Putin da schon keine Rolle mehr, die Idee einer Wiedergeburt des Zarenreiches hatte ihn bereits gefangen, inzwischen hat er sich darin völlig verbissen. Das ist die Rückmeldung aller Gesprächspartner seit Dezember - man erreicht ihn nicht mehr, auch Lawrow nicht, auch Medwedew nicht.
Deshalb ist es so wichtig, die Ukraine zu halten, eine Kapitulation der Ukraine wäre der Kriegsbeginn in Georgien und Moldawien.
Und ich glaube nicht, dass sich Putin als Junior-Partner sehen kann, weder von USA noch von China. Das widerspricht komplett seiner Mission.
"Ich sehe die Ausgangslage komplett anders. Der 'alte' Teil der EU (D,F,I,NL) hatte unter Trump bereits die Perspektive definiert, die EU von den USA zu lösen und zusammen mit RF einen europäischen Handelsrahmen zu festigen. Daher letztlich die Gas-Abhängigkeiten von D, NL und I, F braucht ja kein Gas. Über die Krim hat doch kein Mensch mehr gesprochen, die Sanktionen 2014 waren eher symbolischer Natur und die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine war auf Eis gelegt. Es gab durchaus eine West-Perspektive, er hätte sie bloß akzeptieren müssen.
Hat er aber nicht. Ich bin überzeugt, das alles spielte für Putin da schon keine Rolle mehr, die Idee einer Wiedergeburt des Zarenreiches hatte ihn bereits gefangen, inzwischen hat er sich darin völlig verbissen. Das ist die Rückmeldung aller Gesprächspartner seit Dezember - man erreicht ihn nicht mehr, auch Lawrow nicht, auch Medwedew nicht."
Das glaube ich nicht. Das ist das einfach gestrickte Bild, das unsere Medien so gern zeichnen.
Ich bin da eher bei @w.endemann: Die politisch-mediale Hetze gegen Russland begann ja schon vor der Putin-Amtszeit. Tatsächlich wurde nie aufgehört, gegen Russland zu arbeiten - selbst als Russland von einem Präsidenten regiert wurde, der einen Ausverkauf seiner Wirtschaft betrieb. Nur ein Stichwort: Plutonium-Affäre (BND). Auch viele andere Geheimdienstaktionen liefen nach diesem Strickmuster ab. Wenn man mal alles auflistet, was seit den 90er Jahren abgelaufen ist und bekannt wurde (da fragt man sich, was nicht bekannt wurde), da darf man schon mal die Frage stellen, welchem Zweck das diente.
Schliesslich: Die Aufkündigung fast aller Rüstungskontroll- und Begrenzungsabkommen durch die USA, die Installation eines "Raketenabwehrschildes" (der bedarfsweise mit nuklearen Raketen bestückt werden kann) in Europa (und damit eine einhergehende drastische Verkürzung der Vorwarnzeit für Russland), die Modernisierung des Atomwaffenarsenals und Planspiele des Pentagon über die Gewinnbarkeit eines atomaren Erstschlages sind nun wirklich alles andere als eine von Ihnen aufgezeigte Westperspektive, die Russland hatte. Ich denke schon, dass diese Entwicklungen mit Sorge in Russland betrachtet wurden - ebenso, wie das Verhalten des Westens, jede Verhandlung darüber abzulehnen. Das sind nachprüfbare Fakten und sie gingen zu Lasten der russischen Sicherheit - klare Brüche vorher verhandelter und abgeschlossener Verträge. Deshalb wundert mich das russische Verhalten nicht. Es ist absolut logisch. Und nein: Es soll keinbe Rechtfertigung für den russischen Angriff sein. (Warum muss man so etwas bei dem Versuch einer nüchternen Analyse heutzutage immer dazuschreiben??)
* Das glaube ich nicht. Das ist das einfach gestrickte Bild, das unsere Medien so gern zeichnen. *
Ich will die wechselseitig beschriebenen Bilder nicht mehr kommentieren, sie sind allgemein bekannt. Nur zum Thema 'Sicherheit' --> Ich glaube nicht, dass Putin Russland jetzt sicherer gemacht hat, er selbst hat begonnen, die Sicherheitsinteressen Russlands nachhaltig zu untergraben.
Ich hatte im Dezember einen Bericht der BBC (?) gesehen, da konnte ich Putin in einem längeren Monolog folgen. Er hat dabei zunächst grob die Grenzen des Zarenreiches beschrieben (incl. Seitenblicke auf die deutsch-russische Grenze), diese wurden dann immer detaillierter, am Ende stand die exacte Definition der ukrainischen Gebiete, die - dem Zarenreich folgend - also auch heute noch legitimer Anspruch Russlands seien. Er hat sich derart in dieses Thema gesteigert, das war kein zufälliger historischer Excurs.
Und als dann sowohl Macron als auch Scholz nach ihrer Moskaureise von einer 'Geschichtsstunde' sprachen, da wusste ich, was die beiden meinen.
So, und dann geht es um Putins Krieg, er ist Anfang und Ende dieser Barbarei. Dabei geht es nicht mal darum, DASS dieser Krieg existiert, sonder WIE er existiert. Mit Aleppo als Drehbuch werden gezielt bewohnte Städte in Schutt und Asche gelegt (und nein, ich glaube nicht, dass die Bilder von Mariupol ein Fake sind), es gibt keinerlei Skrupel, den eigenen Willen durchzusetzen, nicht einmal den eigenen Soldaten gegenüber. Es ist eine Spur des Grauens und der Verwahrlosung, die er durch ein Nachbarland zieht.
Der eigenen Sicherheit wegen....
‘Defender’ Info Webseiten: Europa, Pazifik, 2021, 2022
https://shape.nato.int/exercises/allied-national-exercises
https://www.pacom.mil/Media/News/News-Article-View/Article/2924247/pacific-defender-2022/
https://www.andersen.af.mil/News/Features/Article/2923061/pacific-defender-2022/
https://www.army.mil/standto/archive/2021/10/29/
https://www.europeafrica.army.mil/DefenderEurope/
https://www.europeafrica.army.mil/Portals/19/documents/Fact%20Sheets
/DE21%20Factsheet20210408.pdf?ver=MSNGt2ZEXgeLOxMkAtPSqQ%3d%3d
Viele Analysen russischer Politik sind zur Zeit von Wunschdenken, Rache oder Dämonisierung geprägt. Insofern empfinde ich die Analyse von Fr. Stanowaja als Bereicherung.
Ändert nichts daran, das die Aussichten auf einen Frieden mit Russland eher trübe sind.Selbst wenn der Krieg in der Ukraine pausiert werden sollte, weil Russland zumindest im Osten seine militärischen Ziele erreicht hat, bleibt ein riesiger Scherbenhaufen zerschlagenen Porzellans.
Über die russische Führung können wir zur Zeit nur spekulieren.
Über die westlichen Regierungen und "Thinktanks" wissen wir ja besser Bescheid.Die Bellizisten sind im Westen und leider auch in Deutschland gerade tonangebend. Sie wollen einen Regime-Change, Rache, Reparationen, Atomwaffen an der polnischen Grenze, Kapitulation und Unterwerfung der Russen. Auch wenn Vieles emotional nachvollziehbar ist – es sind nicht gerade gute Ausgangspunkte für Verhandlungen mit der Atommacht Russland.
Uns fehlen wohl Diplomaten wie Egon Bahr. Und zuvor die Bereitschaft, solche Leute überhaupt verhandeln zu lassen.
Wir sollten damit jedoch nicht warten, bis Trump uns wieder vor vollendete Tatsachen stellt. Der Mann würde Europa grinsend opfern.
>>Der Mann würde Europa grinsend opfern.<<
Dass dafür unbedingt Donald Trump gebraucht wird kann bezeweifelt werden.
Der dankenswerterweise von Ihnen verlinkte Redebeitrag des US-Präsidenten rundet das skizzierte globale Bild ab. Biden erscheint erfreut ob des "Wendepunkts", der nur alle drei oder vier Generationen auftrete ...
Tja, wenn Sie den Westen als eine Zivilisationsmacht sehen, die Wohlstand, Fortschritt und Frieden in die Welt tragen will, und in Putin den Widersacher, der nur die Welt beherrschen will und sich eines exzeptionellen Nationalismus des Russentums bedient, folgen Sie einem Narrativ, das in sich konsequent ist, da muß man das Böse ausrotten, da ist der heilige Krieg nicht mehr vermeidbar.
Abgesehen davon, daß ich dieses Narrativ für infantil halte, sprechen so viele Indizien dagegen, daß man schon mal auf die Idee kommen sollte, es zu hinterfragen. Putin mag ein unangenehmer, gefährlicher Zeitgenosse sein, ich wundere mich jedoch darüber, daß man die jetzt beschlossene Hochrüstung für weniger verrückt, für kompatibel mit besagtem Narrativ halten kann. Putin mag rücksichtslos die Zerstörung von Zivilisation zum eigenen Vorteil in Kauf nehmen, was aber macht dann der Westen? Er entgrenzt das Zerstörungswerk. In glorreichen Zeiten hat man entgegenrollenden Panzern einen Blumenstrauß ins Kanonenrohr gesteckt. Jetzt bekämpft man das vermeintlich abgrundtiefe Böse, indem man das Kriegsfeuer maximal anfacht. Wie verrückt ist denn das?
Nur so am Rande:
1. Was wollen Sie bitte ausdrücken, was Sie von "fanatische[r] Baerbock" schreiben?
2. Ihrer Aussage "Putin denkt wie #alle# Konservativen primär nicht an das Wohl der Bürger ..." halte ich als CSU-Gegner das Wirken von Alois Glück entgegen, hier ein Input
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Geburtstag-Alois-Glueck-ist-auch-mit-80-Jahren-noch-ein-Vordenker-id56541136.html
Unter @ Man.f.reds erstem Link heißt es u.a.:
The U.S. and its European Allies and Partners will demonstrate their ability to receive and move a U.S. division-sized force, quickly build combat power, and execute command and control of the force. DEFENDER-Europe 22 will culminate with a multinational division river crossing in northeast Poland. Once deployed in Europe, forces of the exercise will then be allocated to a number of other Joint Exercise Programme events.
Die USA und ihre europäischen Verbündeten und Partner werden zeigen, dass sie in der Lage sind, Streitkräfte in der Größe einer US-Division aufzunehmen und zu verlegen, schnell Kampfkraft aufzubauen und die Führung der Streitkräfte zu übernehmen. DEFENDER-Europe 22 wird mit einer Flussüberquerung einer multinationalen Division im Nordosten Polens seinen Höhepunkt erreichen. Nach ihrem Einsatz in Europa werden die an der Übung beteiligten Kräfte dann für eine Reihe anderer Veranstaltungen des gemeinsamen Übungsprogramms eingesetzt.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
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"Veranstaltungen"?
Hintergrund
Von einem Buchautor, der sich selbst mehrmals im Osten der Ukraine aufhielt
"Der längste Krieg in Europa seit 1945 – Augenzeugenberichte aus dem Donbass" von Ulrich Heyden - 31. 3.2022
https://www.nachdenkseiten.de/?p=82491
Die Minsker Vereinbarungen wurden von Russland erst recht nicht eingehalten. Stichwort : Debalzewo → Hauptartikel: Kampf um Debalzewe
Während des Krieges in der Ukraine seit 2014 war die Stadt Schauplatz langwieriger Gefechte zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Verbänden. Seit Mitte 2014 ist der örtliche Bahnhof für den Eisenbahnverkehr bis auf weiteres stillgelegt.[8] Ende Juli 2014 eroberte die ukrainische Armee den Ort zurück.[9] Ab Januar 2015 griffen die Rebellen die Stellung der Regierungstruppen mit schweren Waffen an.[10] Am 17. Februar 2015 drangen bewaffnete Separatisten in den Ort ein, obwohl im Abkommen Minsk II ein vom 15. Februar ab gültiger Waffenstillstand vereinbart war. Am Tag darauf gab der Präsident der Ukraine den Rückzug der Armee aus der Stadt bekannt, die seither unter Kontrolle der Separatisten steht.
@Magda
Danke für den Link. Interessantes Papier.
Nun, der Bellizismus Baerbocks ist unerträglich. Die sogar richtige Position, vom Gas loszukommen, hätte nicht die russophobe Konnotation bekommen dürfen. Der entscheidende Punkt dabei ist, man kann den Gaskonsum drosseln, aber der Ersatz von Gas durch Frackinggas ist ökologisch ein no-go, er ergibt sich nur aus der bellizistischen Frontstellung.
Punkt zwei war ohne Erläuterung verkürzt. Es ist ja geradezu so, daß Konservative oft sozialer denken/eingestellt sind als Bürgerliche; daher gibt es Parallelen von rechts und links. Es gibt einen substantiellen Konservatismus, für den ich, auch wenn ich ihn nicht teile, doch ein gewisses Verständnis habe. Bestes Beispiel: der heutige Papst. In ihm sehe ich einen Bündnispartner für eine weniger brutale, kalte Welt. Dennoch steht für einen substantiellen Konservativen die Ordnung an erster Stelle, bestenfalls vertritt er einen wohlmeinenden Paternalismus, als Linker strebe ich keine Welt an, in der es wenn auch ein gutmütiges Oben und die normalen Bürger als unmündige Kinder gibt, ich gehe davon aus, daß das nicht der Naturzustand ist, daß die autonome Selbstbestimmung der Menschheit möglich ist, wenn auch nur als annäherbares Ideal.
Linke, bürgerliche und konservative Haltung sind nachvollziehbare mögliche Haltungen zur Welt, als Linker wünsche ich mir, daß die linke Weltsicht mehrheitlich wird. Aber es muß immer eine Koexistenz dieser Haltungen geben, denn die Natur zwingt uns zu keiner exklusiven Entscheidung, man kann einem andersgläubigen Menschen nicht das Menschenrecht absprechen, nach seinen Vorstellungen zu leben (leben zu wollen), solange er dieses Recht auch anderen zugesteht. Ich werbe also für Links, aber ich sehe keinen Sinn darin, andere dazu zu zwingen, Links heißt ja gerade, in seiner Entscheidung frei zu sein. Ich verzichte hier auf eine Wiederholung der Explikation dessen, was philosophisch gesehen legitim ist, „frei“ genannt zu werden.
Ich benutze ja den engeren marxistischen Begriff der „Ideologie“, in diesem Sinn sind eben nicht alle Konservativen oder Bürgerliche Ideologen, die im Sinne des Bestehenden, kapitalismusaffirmativ denken. Glück gehört dazu, wie auch der verstorbene Heiner Geißler. Es gibt auch sehr vernünftige Leute, die zwischen links und bürgerlich stehen, wie ein Habermas. Oder zwischen links und konservativ, wie Handke.
Also ganz ehrlich, ihr stetig relativierendes und verhamlosendes Vokabular macht mich ratlos,
* ich wundere mich jedoch darüber, daß man die jetzt beschlossene Hochrüstung für weniger verrückt halten kann --> für weniger verrückt als was ? Als einen Überfall auf einen Nachbarstaat ? Ja, es ist weniger verrückt.
* Putin mag ein unangenehmer, gefährlicher Zeitgenosse sein --> Putin ist ein skrupelloser Kriegsverbrecher
* Putin mag rücksichtslos die Zerstörung von Zivilisation in Kauf nehmen --> er nimmt sie nicht in Kauf, er lässt sie ausführen, er ist Täter, nicht Zuschauer
* In glorreichen Zeiten hat man entgegenrollenden Panzern einen Blumenstrauß ins Kanonenrohr gesteckt --> So hat er die Ukraine erwartet, alles andere ist offenbar nicht zu verzeihen und muss militärisch korrigiert werden.
Es führt auch zu nichts, jetzt über ein schräges oder falsches Narrativ des Westens oder des Ostens zu philosophieren, es hilft gleichermaßen nicht, irgendwelche ironischen gut-böse-Metaphern zu zerkauen, das alles trifft den Punkt nicht. Sollten die Waffen schweigen, dann kann man das tun, vielleicht muss man es auch tun. Aber nicht, solange Panzer schon wieder auf dem Weg sind, sich neue Ziele zu suchen.
>>Das ist kontraproduktiv, will man Krieg führen.<<
Das Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Der österreichische Bundeskanzler hat ja nach eigenen Aussagen mit Putin hinter verschlossenen Türen Tacheles geredet. Die meisten seiner Nato-Freunde halten ein solches Gespräch für nicht zielführend, weil es Putin aufwerten würde. Mit anderen Worten: Mit Putin redet man nicht mehr, man bekämpft ihn. Das sind eher Signale hin zum großen Clash.
Ich hätte gerne geantwortet, aber wie ich auch formuliere, mein Replik bleibt, mir unverständlich, weil sehr moderat, in der Moderation hängen.
Nur soviel: mein Urteil zu Baerbock ist hart, ich würde mich freuen, wenn ich es einmal korrigieren müßte. Dem zweiten Punkt stimme ich zu: für mich sind Konservative und Bürgerliche Gegner, aber keine Feinde, und manchmal sogar Bündnispartner. Ich mag den Papst und den verstorbenen Heiner Geißler (obwohl er mal den Kommunistenfresser gespielt hat). Ich bin für Koexistenz.
>>Aber nicht, solange Panzer schon wieder auf dem Weg sind, sich neue Ziele zu suchen.<<
Was soll man also tun? Ist Frau Baerbock ("Das wird Russland ruinieren.") auf dem richtigen Weg?
Erster Punkt: Putin ist menschenverachtend, folgt aber wenigstens einer Logik, die man vielleicht durchbrechen kann. Der Westen ist mit seinem Aufrüstungsprogramm nur noch verrückt.
Zweiter Punkt: Ja, man kann Putin einen skrupellosen Kriegsverbrecher nennen. Dann muß man aber in einem Atemzug auch alle, die an dem verbrecherischen Jemenkrieg, der durchaus brutaler verläuft, beteiligt sind, s.K. nennen, das sind dann alle unsere Politiker. Und etwas moderater alle, die das geschehen lassen. Das sind wir alle. Sinnvoll finde ich es nicht, so die Menschheit in den einen Topf der Kriegsverbrecher zu stecken (mit der Ausnahme der wenigen Heiligen, da gehört dann nicht einmal Gandhi dazu, aber es gab wohl mal einen gewissen Jesus, falls die Quellen nicht lügen). Mir reicht es, Putin einen unangenehmen Machtmenschen und ziemlich normalen Kriegsverbrecher, und das nach einem Sieg über Russland schreiende Volk nicht kriegsverbrecherisch, sondern nur verblödet zu nennen. Da gibt man beiden Chancen zur Einkehr.
Dritter Punkt: Ich gehe davon aus, daß Putin einen tödlichen Gegner depotenzieren will. Btw: er hat die Möglichkeit, die Ukraine völlig in Schutt und Asche zu legen, dazu hätte er nicht einmarschieren und keine/kaum eigene Soldaten opfern müssen. Eine Kriegsführung, die im Westen nicht unbekannt ist. Ihre Erzählung stimmt hinten und vorne nicht.
Vierter Punkt: nein, das hat er nicht erwartet, vielleicht einen weniger verbitterten Widerstand. Dieser Widerstand hätte ihn, dies ist eine Hypothese, zu einem schnellen Waffenstillstand und einer Suche nach einer diplomatischen Lösung veranlaßt, wenn es ein echtes Kompromißangebot gegeben hätte.
Aber Sie wollen es nur wie der Westen sehen. Frieden ist so nicht möglich. Und einen Sieg, der sich so nennen darf, wird es nicht geben.
Wichtige Punkte. Sie passen nur nicht in den ganzen blinden Kriegstaumel, die Kriegsrhetorik. Der Ausstieg ist bei weitem schwieriger als der Einstieg. Denn die Auswirkungen haben nun ein größeres Spektrum erreicht als es der Krieg selbst vermochte. Kriege gab es seit dem WK viele, aber keiner war im Verhältnis zum eigentlichen Geschehen so weitreichend in den negativen Folgen.
Die Spitze des Eisbergs sehen wir gerade, nur wer weiterdenkt erkennt die möglichen Dimensionen. Und fast täglich wird etwas draufgepackt ohne daß man dem Frieden näherkommt.
Mittlerweile sind schon Länder betroffen die weder in der Nähe liegen, noch in der NATO Mitglied sind. Betroffen bedeutet hier keine Marginalie. Die Auswirkung könnte größer als der Krieg sein.
Hier ein Artikel zu der Scheindemokratie des Wertewestens, mit Hinweisen auf verschiedene Analysen dazu https://www.nachdenkseiten.de/?p=82874
* Was soll man also tun? Ist Frau Baerbock ("Das wird Russland ruinieren.") auf dem richtigen Weg?
Im Moment ist niemand auf dem richtigen Weg, es sei denn, Russland und Europa wollen sich gegenseitig ruinieren, da sind beide vielversprechend unterwegs. Aber einen neuen Weg suchen kann man nur, wenn keine Panzer darauf rollen.
Was bedeutet denn s.K. ??
* Die Auswirkung könnte größer als der Krieg sein.
Die Auswirkungen sind jetzt schon viel größer, als der Krieg und völlig unverhältnismäßig zu der Begründung dieses Krieges.
Entschuldigung, ich wollte nicht noch einmal „skrupellose Kriegsverbrecher“ ausschreiben, weil es im Vorsatz steht. Aber die Abkürzeritis ist eine Unsitte, man soll Texte leicht lesen können.
Danke, das hilft .
Ich bin aber gerade am Überlegen, ob ich hier überhaupt noch was schreiben soll. Habe eben eine Rede Putins zusammen mit Lukaschenko gesehen, darin begründet er die 'Sonderaktion' jetzt quasi als Präventivkrieg (-> Der Konflikt mit den antirussischen Kräften in der Ukraine war nur eine Frage der Zeit) . Demnach ist er einem Angriff - von wem auch immer -zuvor gekommen.
Also entweder ist dieser Mann verwirrt, oder er erzählt eben das, was ihm gerade einfällt. Das stärkt mich nur in meiner Einschätzung, dass er einfach der Meinung ist, die Ukraine gehört zu Russland, ob die wollen, oder nicht.
Es werden bei der Sicht auf den Krieg gegen die Ukraine unterschiedliche Aspekte betont. Die NATO ist nur ein Teil davon.
Die Analyse von Dr. Mykola Borovyk vom Einsteinforum - abgedruckt in den "Blättern für deutsche und internationale Politik" - legt den Schwerpunkt auf andere Aspekte:
"Die Ukraine ist nicht einmal ein Staat"
Das ist schon viel länger eine ständig wiederholte These nicht nur Putins, sondern auch in der russischen Gesellschaft: Mykola Borovyk schreibt dazu:
++ Putin selbst hat diese Meinung erstmals auf einem Russland-Nato-Treffen 2008 geäußert: „Die Ukraine ist nicht einmal ein Staat. Was ist die Ukraine? Ein Teil ihres Territoriums gehört zu Osteuropa, und ein anderer Teil, und zwar ein Großteil dieses Landes, wurde ihnen von uns geschenkt.“ Die Idee, den ukrainischen Staat aufzulösen oder zu zerteilen, ist oft im russischen Fernsehen zu hören. Für viele Russen sind die Ukrainer Verräter, die schuld sind am Zerfall der Sowjetunion und die damit die slawische Einheit zerstört haben. ++
Die Legitimierung des Krieges gegen die "Kleinrussen" wird von den "Großrussen" immer wieder mit diesem Argument geführt.
Wir erleben hier eigentlich nichts Neues. Jacob Burkhardt beschreibt in seinen Weltgeschichtlichen Betrachtungen (erschienen 1905) die Beweggründe für derartige Angriffskriege.
"Im neueren Europa aber wechseln Zeiten längerer Ruhe mit Zeiten territorialer Krisen, weil an irgendeiner Stelle das sogenannte Gleichgewicht (das gar nie existiert hat) gestört worden ist. Und nun zeigt es sich, dass die Macht an sich böse ist. Schwächere Nachbarn werden unterworfen und einverleibt oder irgendwie sonst abhängig gemacht, nicht, damit sie selbst nicht mehr feindlich auftreten, denn das ist die geringste Sorge, sondern damit sie nicht ein anderer nehme oder sich ihrer politisch bediene; man knechtet den möglichen politischen Verbündeten eines Feindes. Und auf dieser Bahn angelangt, ist dann kein Anhaltens mehr; alles wird exkusabel, denn "mit der bloßen Beschaulichkeit wäre man zu nichts gelangt, sondern frühe von andern Bösewichter gefressen worden", und "die Andern machen's auch so". (...)Missetaten müssen womöglich naiv geschehen; denn grässlich ist die ästhetische Wirkung der Rechtsreduktionen und der Rekriminationen von beiden Seiten. Man schämt sich nämlich der heißersehnten und mit allen Verbrechen erreichten Macht, da das Recht noch immer einen Zauberklang hat, den man bei den Menschen nicht entbehren will. So kommt man zu einer Sophistik und zu der sauberen Lehre von den "unberechtigten Existenzen"."
Der Schweizer Jacques Baud ist ehemaliger Oberst des Generalstabs, ehemaliges Mitglied des strategischen Nachrichtendienstes der Schweiz und Spezialist für Ostländer. Er schreibt in seinem Artikel von gestern "The Military Situation in the Ukraine—An Update":
"Darüber hinaus ist anzumerken, dass die ukrainischen Streitkräfte auf keiner (in unseren Medien präsentierten) Karte der Konfliktsituation auftauchen. Auch wenn die Karte des französischen Streitkräfteministeriums ein etwas ehrlicheres Bild der Realität vermittelt, so vermeidet sie doch sorgfältig die Erwähnung der ukrainischen Streitkräfte, die im Kessel von Kramatorsk eingeschlossen sind.
Darüber hinaus sind die ukrainischen Streitkräfte auf unseren Karten nie eingezeichnet, denn dies würde zeigen, dass sie im Februar 2022 nicht an der russischen Grenze stationiert waren, sondern sich im Süden des Landes neu formierten, um ihre Offensive vorzubereiten, deren erste Phase am 16. Februar begann. Dies bestätigt, dass Russland nur auf eine Situation reagiert hat, die vom Westen über die Ukraine herbeigeführt wurde, wie wir noch sehen werden. Gegenwärtig sind diese Kräfte im Kessel von Kramatorsk eingekesselt und werden von der russischen Koalition methodisch zersplittert und schrittweise neutralisiert."
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Wenn Sie also eine Analyse suchen, die über die Seichtigkeit von Bemerkungen der Art wie "Also entweder ist dieser Mann verwirrt, oder er erzählt eben das, was ihm gerade einfällt." hinausgehen, dann schauen Sie den ganzen Artikel an. Hier wurde bereits auf den vorhergehenden Artikel verlinkt. Beide Artikel stehen in krassem Widerspruch zu den Verlautbarungen unserer MSM. Das sollte doch zu denken geben. Wer lässt sich schon gern für dumm verkaufen?
* Man schämt sich nämlich der heißersehnten und mit allen Verbrechen erreichten Macht, da das Recht noch immer einen Zauberklang hat, den man bei den Menschen nicht entbehren will. *
Dank dafür, ein beeindruckender Text, ich würde von ihm schwärmen und ihn teilen wollen, wenn er nicht so real wäre. Und leider verbunden mit der Erkenntnis, dass die Menschheit nicht dazulernen kann, wenn einem einzigen dies nicht gefällt.
Nehammer war gestern zum Interview Interview und bekam seine Geschichtsnachhilfestunde. Lass jede Hoffnung fahren.
Sie lassen sich auch gern für dumm verkaufen. Ihre Link-Auswahl ist nicht immer so empfehlenswert.
Auf RT France kreuzt Jacques Beaud alle Kästchen der geopolitischen Verschwörung an
Das ist ein Beitrag von Conspiracy Watch.
Dieser - überall herumgeisternde - Jacques Beaud - erklärt auf RT France und auch mal für das rechtsextreme TV Liberte - die Welt. Hier ist ein Beitrag, der die Behauptungen des Obersten mal ein bisschen unter die Lupe nimmt.
Das habe ich in meinem Kommentar auch schon verlinkt. Ich finde das sehr interessant.
Wow, eine typische @Magda-Bemerkung. Erst geht es gegen die Person und dann wird einen Artikel auf französisch verlinkt, der doch tatsächlich vom 07.09.2020 ist. Starke Leistung. Viel Spaß weiterhin mit Conspiracy Watch. Ich kaufe mir schon mal Popcorn für ihren nächsten Beitrag. Vielleicht bringen Sie aber doch noch einmal eigene Gedanken, die auf die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Thema hindeuten.
"Laut dem Journalisten Antoine Hasday, der von Conspiracy Watch veröffentlicht wurde , kreuzt ein Interview mit Jacques Baud, das RT France gegeben hat, "alle Kästchen der geopolitischen Verschwörung an" . Letztere, manchmal von den traditionellen Medien eingeladen, traten auch im rechtsextremen Web-Fernsehen TV Libertés auf , sowie zuvor bei RT France . Im letztgenannten Kanal von Frédéric Taddeï im September 2020 interviewt , minimiert er die Zahl der Opfer des Krieges in Darfur, die er auf 2.500 Tote (gegenüber 300.000 laut UN) reduziert, und bestreitet die Verantwortung der syrischen Armee für die Massaker in Homs in 2011 und bei den Chemieangriffen in Ghuta , Khan Cheikhoun und Douma zwischen 2013 und 2018 . Er greift die offiziellen Argumente des syrischen Regimes von Bashar al-Assad auf und beteuert zudem, dass es sich bei den Aufnahmen des Militärfotografen „ Caesar “ nicht um unter Folter ums Leben gekommene politische Gegner handelt, sondern um Soldaten der syrischen Armee. Jacques Baud hat Russland auch reingewaschen, indem er schätzt, dass die Vergiftung von Sergei und Julia Skripal durch eine "Lebensmittelvergiftung" verursacht wurde und dass die Vergiftung von Alexeï Nawalny wahrscheinlich "die Tatsache der Mafia" ist ." Quelle
Das warn meine eigenen Gedanken, als ich kürzlich hier schon einmal auf diesen ehemaligen Obristen des Schweizer Militätrs hingewiesen wurde. Danach kommt mir nicht so richtig vertauenerweckend rüber.
Das kann übersetzt werden. Mir war von Belang, dass Beauds Aussagen - auch zu anderen Konflikten - angezweifelt werden.
Davon abgesehen, seine ARgumente sind auch im aktuellen Beitrag sehr ausladend, aber nicht immer stichhaltig, aber das habe ich anderswo auch schon mal kommentiert.
Beispiel:
++ Frage: In unseren Medien wird immer wieder berichtet, dass Putin Atomwaffen ins Spiel gebracht habe. Haben Sie das auch gehört?
Antwort : Ja, Wladimir Putin hat am 27. Februar seine Nuklearkräfte in den Alarmzustand Stufe 1 gesetzt. Das ist aber nur die Hälfte der Geschichte. Am 11./12. Februar fand die Sicherheitskonferenz in München statt. Selenskyj war dort. Er äusserte, dass er Nuklearwaffen beschaffen möchte. ++
Solchen Mist erzählt der Oberst. Weil Selenskyj in München polemisch beklagt hat, dass die Ukraine ihre Atomwaffen abgegeben hat, muss Putin zwei Wochen später den Alarm geben. Das ist doch komplett unseriös.
Wenn einer bei TV Libertés auftritt und in einem angeblich linken Forum zum Zeugen gemacht wird, scheint irgendwie etwas durcheinander zu geraten.
Hier noch ein weiterer Schweizer mit einer Analyse, die den bevorstehenden Angriff der Ukraine auf den Donbass thematisiert. "Die Zelenski-Manie und das ruinierte Image der Schweiz" von Guy Mettan
"Bevor ich jedoch mit meinen Überlegungen weiterfahre, möchte ich diejenigen, die meine realistische Sicht der internationalen Beziehungen nicht teilen, bitten, diesen Text beiseite zu legen. Das, was jetzt kommt, wird ihnen nicht gefallen, und sie ersparen sich damit Sodbrennen und die Zeit, die sie damit verschwenden würden, mich zu verunglimpfen.
Ich bin der Meinung, dass Moral in der Geopolitik ein sehr schlechter Ratgeber ist, aber in menschlichen Angelegenheiten ist sie angebracht: Der kompromissloseste Realismus hindert uns nicht daran, Zeit und Geld zu investieren, wie ich es tue, um das Schicksal der von den Kämpfen betroffenen Bevölkerung zu lindern.
Die Analysen der qualifiziertesten Experten (ich denke da vor allem an die Amerikaner John Mearsheimer und Noam Chomsky), die Untersuchungen von Enthüllungsjournalisten wie Glenn Greenwald und Max Blumenthal und die von den Russen beschlagnahmten Dokumente – z. B. der abgefangene Kommunikationsverkehr der ukrainischen Armee vom 22. Januar und die Angriffspläne, die auf einem von einem britischen Offizier zurückgelassenen Computer sichergestellt wurden – zeigen, dass dieser Krieg sowohl unvermeidlich als auch sehr improvisiert war.
Ein unvermeidlicher und improvisierter Krieg
Unvermeidlich, weil seit Zelenskis Erklärung, die Krim im April 2021 gewaltsam zurückerobern zu wollen, Ukrainer und Amerikaner beschlossen hatten, den Krieg spätestens Anfang dieses Jahres auszulösen.
Die Konzentration ukrainischer Truppen im Donbass seit letztem Sommer, die massiven Waffenlieferungen der Nato in den letzten Monaten, die beschleunigte Kampfausbildung der Asow-Regimenter und der Armee, die intensive Beschiessung von Donezk und Lugansk durch die Ukrainer ab dem 16. Februar (all dies wurde von den westlichen Medien natürlich ignoriert), belegen, dass Kiew für das Ende dieses Winters eine gross angelegte Militäroperation geplant hatte.
Ziel war es, die von Kroatien im August 1995 gegen die serbische Krajina ausgelöste «Operation Sturm» zu wiederholen und den Donbass in einer Blitzoffensive einzunehmen, ohne den Russen Zeit zum Reagieren zu lassen, um so die Kontrolle über das gesamte ukrainische Territorium zu erlangen und einen raschen Beitritt des Landes zur Nato und zur EU zu ermöglichen. Das erklärt übrigens auch, warum die USA seit dem Herbst immer wieder einen russischen Angriff angekündigt haben: Sie wussten, dass es auf die eine oder andere Weise zu einem Krieg kommen würde."
Popcorn für alle!
Ja, Teile der Schweizer Elite waren schon Dürrenmatt und Frisch zuwider.
Guy Mettan: Creating Russophobia: From the Great Religious Schism to Anti-Putin Hysteria
schrieb dieser Schweizer Christdemokrat schon 2017, 2016 erschien es unter dem Titel "Russofobia. Mille anni di diffidenza" in einem italienischen Verlag.
Ja, Teile der Schweizer Elite waren schon Dürrenmatt und Frisch zuwider.
Guy Mettan: Creating Russophobia: From the Great Religious Schism to Anti-Putin Hysteria
schrieb dieser Schweizer Christdemokrat schon 2017, 2016 erschien es unter dem Titel "Russofobia. Mille anni di diffidenza" in einem italienischen Verlag.
Ach, vielen Dank. Ich habe mir auch das direkte Interview nochmal angesehen. Es reiht eigentlich - neben allgemeinen Statements - immer wieder Behauptungen aneinander. Z. B. dass die Ukraine den Donbass überfallen wollte und Dabei waren die russischen Kriegesvorbereitungen schon viel länger zugange. Diese Baud oder manche schreiben auch Beaud ist ein ziemlicher Tausendsassa im Moment.
Sie zitieren nur die Wikipedia, wo eigentlich nahezu jeder Mensch schreiben kann.
Seit dem 24.02.2022 werden zahlreiche Beiträge und Videos auf Twitter, Wikipedia, YouTube etc. geloscht, die Ukraine kritisieren und Russland rechtfertigen.
Aktuell wird jeden Tag Donbass mit Waffen beschossen, die der Westen der Ukraine liefert. Über die Menschenopfer von Zivilisten in Donbass, die aktuell fas jeden Tag sterben, gibt es aber keine Meldungen in der westlichen Presse. Warum nicht?
Wissen Sie, wie viele Menschen seit dem Maidan in der Ukraine getötet wurden? Die Mehrheit davon waren etnische Russen. Wissen Sie, was bei Maidan überhaupt geschah?
Sie sprechen über den Presidenten von der Ukraine.
Ich freue mich, dass Freitag über diese Peinlichkeit berichtet hat, wo Selenski mit den Nazis von Asov mit dem grichischen Parlament sprach. Die meisten Medien schwiegen deswegen.
Aber es gab noch mindestens eine weitere, viel rechtere Peinlichkeit. Selenski sprach kürzlich mit dem judischen Parlament ebenfalls. Und er sagte, dass Juden die Ukraine so behandeln sollen, wie die Ukraine die Juden während des 2 Weltkrieges behandelt hat. Das hat zu zahlreichen Empöhrungen geführt. Ich weiss nicht, ob davon in der deutschen Presse berichtet wurde. Aber das würde ja Selenski stark kritisieren und Russland indirekt rechtfertigen.
Da ist vieles aus ähnlichen Quellen zusammengetragen. Die Behauptung, Russland hätte einem bevorstehenden Angriff auf den Donbass zuvorkommen wollen, ist ja auch bei Beaud zu lesen. Der hat in seinem Interview dann noch erklärt, dass sie dann eben gleich ganz aufgeräumt haben oder so ähnlich.
Aber, ich will da nicht argumentieren. Zu deutlich ist die Bemühung, die eigene Version durchzusetzen. Wenn einer auch noch Präsident der schweizerisch-russischen Handelskammer ist, dann macht er sich halt nützlich.
Mettan hat sich zu dem Thema auch früher schon geäußert und für Verständnis für Putin geworben oder Kritik an ihm zurückgewiesen, wie viele andere, die guten Willens waren. Ihn hat höchstwahrscheinlich dieser Krieg genau so überrascht wie andere auch. Und nun kommt die Suche nach plausiblen Erklärungen.
Danke für Ihre Antwort.
Russland spricht von vielen Lügen und Fakes, die der Westen verbreitet. Das kann zum Hass führen. Russland wurde mehrmals in Bezug auf die Verwendung von Atomwaffen interviewt.
Wozu also beides? Warum passiert das?
Wenn ich meine Meinung hier ganz offen äußern darf, ohne das jemand sich deswegen beleidigt fühlt, dann möchte ich folgende Hypothese aufstellen. Wenn man die Nato-Kriege einschl. der Vorwände und Fakes untersucht, die zu den jew. Kriegen geführt haben, so könnte man folgendes Whorst-Case-Scenario vermuten: Es wird nach Vorwänden gesucht, um gegen Russland einen Nato-Krieg zu führen oder Atomwaffen gegen Russland zu verwenden. Es gab ja bereits mehrere Fachkündigen aus den USA, die sagten, dass Herr Selenski die Nato dazu bringen möchte, einen Krieg gegen Russland zu führen.
Vielen Dank, aber Ihre Informationen kenne ich. Ich habe nicht nur Wikipedia zitiert.
++ Wissen Sie, wie viele Menschen seit dem Maidan in der Ukraine getötet wurden? Die Mehrheit davon waren etnische Russen. Wissen Sie, was bei Maidan überhaupt geschah? ++
Sie beten hier alles runter, was bekannt ist. Manchmal habe ich das Gefühl, Sie sollten auch mehr lesen.
Russlands Krieg in der Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Geschichte zuvor ist durchaus differenziert zu sehen, aber hier - in diesen Foren - gibt es keine Differenzierungsversuche, sondern nur hemmungsloses Aneinanderreihen von Reizworten.
Finde aktuell die Quelle(n) nicht, aus dem sich ergibt, dass zur Verteidigung von Kiew große Teile der ukrainischen Truppen nach Ausbruch des Krieges aus dem Osten umgruppiert werden mussten.
Da nun Selenskyj selbst nicht von einem russischen Angriff ausgegangen war, jedenfalls mehrmals die Prognosen/Vorhersagen der USA zumindest abschwächte, stellt sich die Frage, warum dann der größte Teil der Streitkräfte im Osten zusammen gezogen war.
Und die Zunahme der Kampfhandlungen Explosionen/Lokalisationen der OSZE-Beobachter lassen sich dann anhand der Tageszusammenfassungen gut einschätzen, beginnend mit Bericht 35 über den 14.02, wo an den Grenzlinien von Luhansk und Donetzk wenig eingetragen wurde. Und dann steigert es sich von Tag zu Tag, wobei man daraus selbst ermitteln mag, in welcher Richtung verstärkt geschossen wurde/die Explosionen auftreten.
Man beginne also mit folgender Eingabe in einer Suchmaschine:
"OSCE Special Monitoring Mission to Ukraine, Daily Report 35/2022" (Auswertung vom 14.02.2022)
und erhöhe die Report-Nummer bis zum 24.02.2022. Alles weitere in den zur Verfügung stehenden downloads.
Ja, Maidan. Habe vieles live durch diverse Kameras gesehen, auch allg. Überwachungskameras. Was ich gesehen habe hat sich nicht mit den Pressemeldungen hier gedeckt. Auch nicht mit dem, das die 3 Verdächtigen hier kolportieren.
Was sehr schwer zu sagen ist wäre, wann wurde tatsächlich die Entscheidung zum Einmarsch getroffen. Ich glaube relativ spät. War wohl abhängig von den laufenden Entwicklungen.
„Der Unterschied ist elementar, politische Macht im Westen ist durch Wahlen zeitlich begrenzt, ...”
Naja, die politische Macht agiert (auch) im Westen eher aus der zweiten Reihe. Regierungswechsel sind deshalb nie wirklich Politikwechsel.
Ideologie ist das Mittel Ungleichheit zu legitimieren und es ist darin umso erfolgreicher, je weniger es sich als solche zu erkennen gibt.
Ich finde schon, dass das konservative und auch das bürgerliche Lager in der Vergangenheit dazu neigte anderen die jeweilige Weltsicht aufzuzwingen. (von der Kirche ganz zu schweigen.)
Vielen Dank für Ihr Feedback, für Ihre weiterführende Wissensvermittlung. Würde das von Ihnen umschriebene Menschenrecht den Führern der Länder wie USA, CHINA und RUSSLAND anhaften, bestünde jedenfalls die vage Möglichkeit, der heraufziehenden Klima-Katastrophe als immerwährende Menschheitsaufgabe kooperativ und global wirkmächtig entgegenzutreten. So aber hat allein dieser Krieg, ein Beispiel führen Sie auf, umfängliche gegenläufige Auswirkungen, die gar den EU-GREEN-DEAL partiell in Frage stellen.
In Bezug auf unsere Außenministerin: In Bezug auf die angesprochene "russophobe Konnotation" hat diese Entwicklung freilich viele Ursachen. Was hätten Sie an ihrer Stelle seit dem 24. Februar anders gemacht?
Wohlan!
Am Rande: Sie schreiben, Konservative und Bürgerliche seien Gegner, keine Feinde.
Die Union, deren Anspruch stets zu regieren durch den u.a. in der ZEIT vergangene Woche dreiseitig abgehandelten verfassungswidrigen, 9 Jahre währenden Spionage-Skandal zum Nachteil u.a. der SPD einen schweren Glaubwürdigkeits-Schlag erhielt, vereint ja nun beide, Konservative wie Bürgerliche - oder wie sehen Sie das. Auch im Verhältnis UNION zu SPD, bei letzterer sind ja - weniger - Linke als Bürgerliche .... und in der GroKo m.E. wohl kaum mehr unterscheidbar .... ??? Vereint vielmehr im neoliberalen Konsens der letzten Dekaden.
In dem erwähnten ZEIT-Dossier wird der enttarnte Kanzler Adenauer dahingehend zitiert, dass er die SPD als Feinde betrachtete. Und nach ihm bedeutete eine SPD-Regierung den "Untergang Deutschands". So war das in den 50er und 60er Jahren. Wie ist das heute?
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https://www.zeit.de/news/2022-04/09/spd-fordert-aufarbeitung-der-vorwuerfe-gegen-adenauer - Kurzfassung
Die SPD sei für Adenauer kein politischer Mitbewerber gewesen. "Die SPD war der Feind; manchmal sprach der Kanzler gar von einem "Todfeind". Die Vorstellung, dass sie an die Macht kommen könnte, war für Adenauer ein Albtraum, der "Untergang Deutschlands", wie er wiederholt gesagt hat", sagte der Historiker.
Großer Feiertag in Russland
9. Mai – Siegestag im Zweiten Weltkrieg - Tag des Sieges über den Faschismus 1945
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Sie schreiben: Putin habe die Möglichkeit "die Ukraine völlig in Schutt und Asche zu legen".
Er kann, gar zum 9. Mai nicht als Nicht-Sieger in Moskau den Feiertag begehen. Ich habe gelesen, R. verfügt über 12000 Kampfpanzer. Wieviele wird er im Osten der Ukraine zusammenziehen? Ich erwarte in den nächsten Wochen ein Fiasko mit Auswirkungen jedweder Art.
Der Westen wird sich ggf. vor die Frage gestellt sehen: Wann ist der Moment gekommen, unter der UN-Flagge Responsibility to Protect (R2P) in Angriff zu nehmen?
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https://www.humanistische-union.de/publikationen/vorgaenge/193-vorgaenge/publikation/muessen-die-un-menschenrechte-mit-militaerischen-mitteln-durchsetzen/
- Achtung: Diese Abhandlung stammt aus dem Jahr 2011 -
Dass der UN-Sicherheitsrat die Kompetenz zur Einleitung einer humanitären Intervention hat, ergibt sich aus seiner Hauptverantwortung für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Daraus leitet sich ab, dass er sich mit allen Situationen befassen kann, die den Frieden gefährden. Dabei muss es sich nicht ausschließlich um internationale Konflikte handeln. Auch die bedrohliche Lage innerhalb eines Staates, beispielsweise durch massenhafte Menschenrechtsverletzungen hervorgerufen, kann als objektive Bedrohung des Weltfriedens angesehen werden und ein Tätigwerden des Rates begründen. Jedoch liegt die Entscheidung über die Art und Weise der Befassung mit einem friedensgefährdenden Konflikt allein in der Kompetenz der Mitglieder des Sicherheitsrates.
Nach dem Ende des Ost-West-Gegensatzes hat sich der Sicherheitsrat für bedrohte Menschen mit aller Konsequenz — d. h. auch mit militärischen Mitteln — eingesetzt. Dies ist zweifellos ein historischer Durchbruch. Damit wurden Standards gesetzt, die verteidigt werden müssen (Gading 1996, 222). Eine Schlüsselrolle bei der Hinwendung der UNO zu humanitären Interventionen nimmt die Resolution 688 (1991) zur Notlage der irakischen Zivilbevölkerung ein, die die Reaktion des UN-Sicherheitsrats auf die Menschenrechtsverletzungen im Irak am Ende des Zweiten Golfkrieges darstellte.
Ich erinnere an DEFENDER 22. Die NATO mit ca. 30 000 internationalen Soldaten verlegt eine Division mit Schwerpunkt nach Nordostpolen. Das ist jene Region, die an die beiden Dreiländer-Ecken anknüpft. Dort befindet sich der schmale (ca 80-100 Km lange) Korridor von Polen nach Litauen.
Die Übung beginnt am 8. Mai (am 9. Mai feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland) und dauert bis 16. Juni.
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https://www.infosperber.ch/politik/europa/usa-und-nato-neue-kriegsuebungen-gegen-russland/ - vom 27.1.2022
Das Pentagon kündigt die Teilnahme von 33’000 Soldaten aus 26 Staaten an; von einer „signifikanten Beteiligung der US-Luftwaffe und der US-Marine“ ist die Rede. Kern ist wie in den Vorjahren die schnelle Verlegung von US-Truppen über den Atlantik und ihr weiterer Vormarsch in Richtung russische Grenze; dabei sollen die beteiligten Truppen auch zeigen, dass sie in der Lage sind, schnell zu Kampfhandlungen überzugehen. Dazu sind diverse Anschlussmanöver geplant.
Ja, leider neigt auch mancher Linke dazu, „anderen die jeweilige Weltsicht aufzuzwingen“. Jeder geht ja davon aus, im Recht zu sein, und leitet daher den Anspruch ab, sich durchzusetzen. Wir Linken sollten uns jedoch von Rechten und Bürgerlichen dadurch unterscheiden, daß wir uns wünschen, daß die besseren Argumente sich kraft Einsicht durchsetzen. Und wo sie das nicht tun, stehen auch Menschen, die in ihrer mangelnden Einsicht akzeptiert werden müssen. Als Humanisten können wir Menschen nicht aus der Gemeinschaft exkommunizieren, nur weil sie falsch oder bestimmten ethischen Normen nicht entsprechend agieren. Dann müssen wir miteinander reden und die Gesellschaft darf sich obligatorische Mindeststandards setzen. Und über kulturelle Grenzen hinweg muß man, je enger die Welt zusammenrückt, auch Werte kommunizieren, die ein bekömmliches Zusammenleben fördern. Linke sind Universalisten. Darum geht Doppelmoral links gar nicht.
Warum können die großen Mächte nicht Todesstrafe und Folter, ja, und den Krieg abschaffen, indem die militärische Macht paritätisch abgebaut wird, bis nur noch die Kräfte zur Selbstverteidigung übrigbleiben? Dann müßten Streitereien ausgehandelt werden und man wäre gezwungen, auf die besseren Argumente zu kommen statt auf die effektiveren Zerstörungsmittel.
„Was hätten Sie an ihrer Stelle seit dem 24. Februar anders gemacht?“
Gegen Sanktionen, die aufrechterhalten werden, bis Frieden geschlossen ist, ist überhaupt nichts einzuwenden. Man hätte allerdings der Ukraine klarmachen müssen, daß man keine weiteren Waffen liefert, um sich nicht an der Eskalation des Krieges zu beteiligen. Und dann das, was man sträflich vernachlässigt hat, oder vielmehr, denn schon die „Vernachlässigung“ ist ein Euphemismus, es handelt sich um eine bewußte Verweigerung: endlich über die Bedingungen verhandeln, die den Konflikt entschärfen und von beiden Seiten müßten angenommen werden können. Die Ukraine muß auf alle Pläne zur militärische Rückeroberung der Krim und des Donbass sowie auf Raketenstellungen an der Grenze zu Russland verzichten, es darf ein Verhandlungsziel bleiben, also eine de facto, nicht unbedingt eine de jure Anerkennung der veränderten Grenzen, ob ein Verbleib teilautonomer Gebiete des Donbass in der Ukraine noch möglich ist, kann ich nicht sagen, es wäre friedensfördernd und großzügig von Putin, aber ich befürchte, das Mißtrauen des russischen Potentaten ist zu groß. Die Ukraine verzichtet auf die Nato-Mitgliedschaft, darf sich aber der EU assoziieren und längerfristig EU-Mitglied werden. Ich weise hier darauf hin, daß dieses Paket faktisch die bündnispolitische Neutralität der Ukraine aufhebt, die ist von Russland nicht mehr zu erreichen. Russland zieht sich vollkommen hinter die russischen Grenzen zurück. Man einigt sich auf weitestgehende Garantien der Sicherheit der Ukraine in dem derzeitigen status quo.
Das bringt nur einen Kalten Frieden, der ist aber allemal besser als der Krieg, beendet die Unmenschlichkeit.
Die Bundesregierung hätte damit, am besten in Absprache mit Frankreich, der amerikanischen Zielsetzung entgegentreten müssen, ich denke, das kann man sich bei Scholz kaum vorstellen, bei Baerbock noch weniger.
Nun, wie ich es machen würde, das sind schöne Worte, nicht für alle, aber für alle, denen Frieden wichtiger als die kompromißlose Durchsetzung maximalistischer Vorstellungen ist. Dieser Frieden ist jedoch eine fata morgana. Es gibt keinen Grund, ihn auch nur im Ansatz für realistisch zu halten.
Ich stimme zu. Das sogenannte Parteienkartell vertritt die bürgerlich-neoliberale Position mit ein paar konservativen und linken Farbtupfern. Freilich sind in diesem Kartell noch wirklich linke Wähler gebunden. Das meiste „konservativ“ ist bei der CSU, aber eine wirklich konservative Partei haben wird überhaupt nicht. Die AfD ist eher ein Hybrid aus neoliberal und reaktionär als eine konservative Partei, CDU und SPD sind in der Mitte zusammengewachsen, SPD und Grüne ebenfalls, wenn auch das ursprüngliche links nicht vollends abhanden gekommen ist. Ich nenne CDU-CSU und FDP die rechte Mitte, SPD und die Grünen die linke Mitte, beim Marsch in die Mitte hat sich die PdL marginalisiert. Es ist im Westen so eine mächtige Tendenz der Rechtsverschiebung, daß man das keinen Individuen zur Last legen kann. Aber es ist ein Trauerspiel. Naja, Feinde sind die Parteipolitiker nicht mehr, es können fast alle mit allen. Aber sie stehen für nichts mehr. Die letzten Parteien, die ihre Substanz aufgegeben haben, sind die Grünen, die nicht mehr radikal ökologisch sind, und die PdL, die keine Antikriegspartei mehr ist.
Kann sich der Trend noch einmal umkehren?
Ich kann mich ja irren, aber ich glaube, Putin will das ukrainischen Militär in der Ostukraine schlagen, so daß im doppelten Sinn ein Puffer zwischen westlicher Ukraine und Russland errichtet ist. Es ist ein beschränktes militärisches Ziel, das Russland erreichen will und erreichen muß. Danach wird entweder ein Frieden zustandekommen, der diesen status quo zementiert, oder es bleibt eine eingefrorene Front, wie etwas weniger stabil die Vorkriegssituation im Donbass. Damit endet für Russland der Krieg. Das wäre von Putin rational gedacht, und ich hoffe, daß er rational denkt.
* Kann sich der Trend noch einmal umkehren? *
Solange die PDL mit Lifestyle-Themen eine Mehrheit zu finden glaubt, solange wird das nicht gelingen. Keine Arbeiterschaft findet im Umfeld diffuser Gender-Wissenschaften, kultureller Vielfalt und feministischen Aufbruchs noch eine politische Heimat und schon gar keine Lösungen für deren Probleme.
Tja, dann sagen Sie es mir. Nebenher: Maidan Bewegungen gab es auch in anderen Städten, nicht nur in Kiew.
Wer sind denn die 3 Verdächtigen. Das finde ich nun echt mies. Von W.J. kann ich immer wieder nur den höchst detaillierten und gut belegten Beitrag über Putins Geschichtspolitik empfehlen. Das sind so Sachen, über die hier kaum diskutiert wird. Hier werden Kugeln gezählt und militärische Strategien beleuchtet. Und alle sind sich so erschreckend einig, Russland ist mehr ein Opfer.
https://www.freitag.de/autoren/wilfried-jonas/historische-einheit-von-russen-und-ukrainern
Hier gibt es geraume Zeit eine ziemliche Mobberei.
Also die Linke ist weitaus breiter aufgestellt in ihrer Programmatik. Das ist einfach eine gängige Unterstellung. Lesen Sie doch mal linke Debatten, die handeln davon selten, aber Kritiker der Linken prangern das ständig an ohne überhaupt zu wissen, wovon sie reden.
https://www.die-linke.de/start/
Themen: Frieden, soziale Sicherheit, Mobilität,
https://www.die-linke.de/start/presse/detail/staerkerer-eingriff-in-die-verteilung-von-gesellschaftlichem-reichtum/
Die letzte Pressemitteilung handelt davon.
"Hier werden Kugeln gezählt und militärische Strategien beleuchtet."
Fakten/auch Meinungen sollen schon mal das Denken anregen, nichts anderem dienen auch ihre Links. Und was Sie mit "Mobberei" bezeichnen ist 'nur' eine Seite der Medaille, denn gerade bei W.J. gibt nur seine davon.
Dann muss man auch mal zugeben können, es nicht genau zu wissen und das sollte sich dann auch in eigenen Formulierungen ausdrücken.
* Also die Linke ist weitaus breiter aufgestellt in ihrer Programmatik.
Nun, ich gebe gerne zu, dass ich die aktuelle Programmatik auf Bundesbene nicht wirklich kenne, ich kann nur das sagen, was ich auf dem Campus über die SDS-Strukturen erfahre, und das sind im Regelfall lifestyle-Themen. Sie mögen das jetzt Unterstellung nennen, es ist das , wie ich die PDL erlebe.
Was ist denn SDS? Die gibt es doch überhaupt nicht mehr.
Ja, pleifel, Sie habe ich auch nicht gemeint. Ich will es auch nicht vertiefen. Dazu kommt noch : Die Sicht auf die Ukraine ist absolut festgeklopft, da kann ich manchen Ausbruch schon verstehen.
Also auf dem Campus unterwegs sind sie noch
Das sehe ich leider ebenso. Es ist richtig, daß im Fokus der PdL nicht mehr die klassische Arbeitnehmerschaft steht, jetzt ist es eher das gebildete resp gut ausgebildete Bürgertum, um das sich auch die Grünen bemühen, mit besonderer Aufmerksamkeit für diejenigen, die dazugehören wollen, aber sich nicht ausreichend anerkannt fühlen (die Identitären). Das hier thematisierte politische Ziel ist die Anerkennung/Nichtdiskriminierung im sozialen Anerkennungsmarkt. Das aber ist ein klassisches Problem der bürgerlichen Emanzipation und wird daher recht gut von den Grünen vertreten. Die Linke muß eine andere Zielsetzung haben, sie kritisiert nicht die Mängel der bürgerlichen Emanzipation, sondern fundamentaler die bürgerliche Gesellschaft selbst. Ja, es ist atavistisch vormodern, daß Frauen nicht die gleichen hohen Posten in Wirtschaft und Politik besetzen können wie Männer, aber der Skandal aus linker Sicht ist die aus der Wirtschaftsweise abgeleitete Sozialordnung, die die Lebenschancen, die möglichen Karrieren in der Klassenstruktur der Gesellschaft so ungleich verteilt, daß viele nicht einmal zu einem würdevollen Leben in der Lage oder in entmenschlichender Armut gefangen sind, aber auch die Mehrheit ihre Potentiale nicht annähernd ausschöpfen kann; und das alles nur, damit ein kleiner Teil der Bevölkerung in obszönem, dekadentem Luxus leben kann. Eine linke Partei ist keine partikulare Interessensvertretungspartei der Arbeiter, sondern universalistisch, sie vertritt die Arbeiter paradigmatisch, weil die, wie schon Marx gesagt hat, aufgrund ihrer Lage prädestiniert sind, die allgemeinmenschlichen Interessen einer solidarischen Gesellschaft einzufordern.
Nun, es gibt heute in der Bevölkerung keinen Willen zu einer radikalen Erneuerung der Gesellschaft; wo man begriffen hat, daß sich die Lebensweise ändern muß, zieht man nicht den Schluß, daß nur die Reichen, die Nutznießer dieses Systems, dessen Veränderung finanzieren könnten, und das von ihnen zu verlangen ist wie von einem Wolfsrudel zu verlangen, die Schafherde zu verschonen und Vegetarier zu werden. So kämpfen die Menschen darum, daß wenigstens alles so bleibt, wie es ist. Und das ist der große Irrtum, denn das, wie es ist, ist der Grund dafür, daß es so nicht mehr funktioniert. Eine linke Partei hätte diese Zusammenhänge aufzuzeigen, und daß es für eine solidarische Gemeinschaft eine bessere Lösung gibt. Inzwischen gibt es nur noch eine Lösung, wenn der Kapitalismus endet.
Off topic, wie mein Vorkommentar, daher verzichte ich wenigstens darauf, das zu vertiefen.
Die verlinkten Quellen zeigen, daß die PdL ein bürokratischer Verein ist, der Probleme nicht mehr analysiert, sondern bürokratisch lösen zu können glaubt und versucht. Von allem etwas mehr, und alles schneller und effizienter angehen, ein bißchen roter als die Roten, ein bißchen grüner als die Grünen. Man hofft weiter, irgendwann mit rot und grün zu koalieren und dabei sich zu profilieren mit Dampfmachen. Wenn das mal keine heiße Luft ist.
"... gibt heute in der Bevölkerung keinen Willen zu einer radikalen Erneuerung der Gesellschaft; wo man begriffen hat, daß sich die Lebensweise ändern muß, zieht man nicht den Schluß, daß nur die Reichen, die Nutznießer dieses Systems, dessen Veränderung finanzieren könnten, und das von ihnen zu verlangen ist wie von einem Wolfsrudel zu verlangen, die Schafherde zu verschonen und Vegetarier zu werden. So kämpfen die Menschen darum, daß wenigstens alles so bleibt, wie es ist. Und das ist der große Irrtum, denn das, wie es ist, ist der Grund dafür, daß es so nicht mehr funktioniert...."
Nun, hier scheint es seit längerem endlich wieder eine konstruktive Diskussion zu geben, leider konnte ich nur quer drüber lesen.
In Etlichem stimme ich Ihnen zu, in einem aber möchte ich als ausgewiesener "Experte" ;-) ein wenig widersprechen - sowohl was Ihren an sich interessanten Vergleich anbetrifft, als auch den Bezug in der gesellschaftspolitischen Betrachtung:
Die Alternative für das Rudel Wölfe wäre es nicht, Vegetarier zu werden, sondern mit mehr Anstrengung und realistischeren, also geringeren Erfolgsaussichten freies, in Fitness und Schnelligkeit nahezu ebenbürtiges Wild zu erbeuten!
Den Anreiz dazu müssen in unserer "Kulturlandschaft" "Regeln" setzen, die für die Wölfe wirksam und klar sind: im Falle der Schafherde können die "Regeln" durch einen wolfssicheren Zaun oder Herdenschutzhunde gesetzt werden. Die hungrigen Wölfe werden sich dann nicht die allerleichteste Beute in berauschender Menge einverleiben können, sondern freies, fittes Wild in notwendigem Ausmaß mühsamer erbeuten, und dabei würde auch für kleinere Tiere (Füchse, Dachse, Marder, Vögel, Insekten etc.) Beuteteile übrig bleiben.
Übersetzt auf die Gesellschaft: Es wäre Aufgabe eines funktionierenden Staates, durch wirksame Regeln zu verhindern, dass sich die Stärksten (Reichsten, wirtschaftlich Mächtigsten) ungeniert an den schutzlosen, unfittesten Schwächsten (und zwar national und international!) rauschartig bereichern. Bei dieser Aufgabe versagt der Staat in den kapitalistischen Systemen vollkommen und überlässt sie dem Regulativ eines völlig entfesselten und amoralischen Marktes, in dem er in neoliberaler Variante noch zusätzlich fallweise die Stärksten unterstützt (also im Beispiel die unbehütete Herde auch noch in wolfsunsicheren Zäunen jeder Fluchtmöglichkeit beraubt).
Vermutlich wird tatsächlich - auf welche Weise auch immer - der Kapitalismus enden müssen, um diese Fehlsteuerung zu beenden, denn sie scheint mir systemimmanent.
Darüber hinaus sehe ich - ähnlich wie der Soziologe Ingolfur Blühdorn -, und das macht jedes Umsteuern sicher noch schwieriger, in kapitalistischen Industriestaaten wie Deutschland nicht nur die Reichen, also die Oberschicht, als Nutznießer des Systems. Ich sehe dieses selbstzerstörerische System (gewiss bewusst) stabilisiert durch die Tatsache, dass gerade auch die bürgerliche Mitte ein wenig an diesem Festmahl an den eingepferchten wehrlosen Schafen beteiligt wird. Auch die bürgerliche Mitte profitiert von Ausbeutung und extremer Ungleichheit im eigenen Land und der Ungleichheit und Ausbeutung weltweit.
Dadurch ist es nicht nur im Interesse einer rel. kleinen Elite (die aber wie Sie richtig schreiben zweifellos den notwendigen Wandel finanzieren könnte), dass alles, der überbordende Ressourcenverbrauch und Konsum, aber gerade auch die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, möglichst so bleibt wie es ist, sondern gerade auch im Interesse der großen bürgerlichen Mitte, die hier wohl (vermutlich zu Recht) bei einer Veränderung den größten Verlust an materiellem "Wohlstand" befürchtet.
Weil sich aber unsere Erde mit all ihren Ressourcen und lebenserhaltenden Systemen nicht um das Wunschkonzert des wohlhabenderen Teils der Menschheit um immer weiter ausartenden materiellen "Wohlstand" kümmern kann, sondern eben harte Grenzen setzt, die wir langsam zu spüren beginnen, müssen andere Wege beschritten werden, wenn man sich nicht einschränken möchte.
Der dabei wohl einzige "Ausweg" scheint die EXKLUSION zu sein, die Ausgrenzung eines immer größeren Teils der Menschen und Länder von einem "lebenswerten" Leben, von lebenswerten Gebieten, Staaten und Ressourcen. Dadurch könnte es für den elitären, zwangsläufig immer kleiner werdenden Rest wohl noch etwas länger reichen.
Um einen Platz dort in dieser schrumpfenden, veränderungs-, beschränkungs- und teilungsunwilligen, EXKLUSIVEN "Elite" zu ergattern, empfielt es sich gewiss, sich in jeder Hinsicht gut und konkurrenzstark, sicher auch wehrhaft und eben absolut exklusiv (im Sinne von ausgrenzend) aufzustellen.
Das scheint mir, ist es, was gerade auf verschiedenesten Ebenen weltweit geschieht.
Die Alternative, ein am Möglichen ausgerichtetes, letztlich aber weit über das Materielle hinausgehende "bessere" Leben für ALLE, eine notwendige Vision für mehr Gerechtigkeit, Frieden und Menschlichkeit, verlangt aktuell materielle Einschränkungen sowie die Aufgabe von erreichten Privilegien von einem Großteil der Menschen in den reichen Ländern, eben auch von der breiten bürgerlichen Mitte.
Die Bereitschaft diesen Weg zu gehen, wird also marginal sein, zumal in einer durch Desinformation seitens MSM und Politik völlig ihrer Basis beraubten Demokratie.
Fata morgana.
Es herrscht die normative Kraft des Faktischen. Auf beiden, allen Seiten. Ich bin in Sorge, dass aus (am 8. Mai beginnenden) Defender 22 und R2P sich ein sogartiger Flächenbrand entwickelt, der Europa um Jahrzehnte zurückwerfen könnte.
Gesichtswahrend muss Putin aus der Position der Stärke heraus den kommenden Sturm im Osten der U. durchsetzen - whatever it takes. Der gesichtete Aufmarsch soll 13 km lang sein ....
Putin will am 9. Mai auf dem Roten Platz anlässlich der Großen Friedensparade Erfolge vorweisen. Dazu hat er nun die Befehlsgewalt in der Ukraine einem General erteilt, der schon in Tschetschenien und Syrien für eine Umsetzung einer "Politik der verbrannten Erde" stand.
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General Alexander Dwornikow
https://www.kreiszeitung.de/politik/alexander-dwornikow-das-ist-ueber-putins-oberbefehlshaber-bekannt-schlaechter-von-syrien-general-91474500.html
Zeitenwende - Wendezeit (Capra) - "negativer" und "positiver" Frieden - Osterlektüre?
Trendumkehr?
In D: Bei den noch ausstehenden drei LT-Wahlen mit potentiell neuen MP der SPD könnte sich eine Dekade der breiten SPD-Führung ergeben; ggf. mit mehr Mut, sich den vernachlässigten VIELEN zuzuwenden. Denn bei weiterer Vernachlässigung derselben wird die fällige sozial-ökologische Transformation nicht gelingen; diese ca. 14 Millionen werden dafür gebraucht, was ja auch faktischerweise die - teilweise - Überwindung der C-Pandemie unter Beweis gestellt hat.
In F: Wenn dort La République en Marche aus dem Tritt kommt, nach Wegfall von Konservativen und Sozialisten, Marine Présidente mit dem "Verlust" der Achse Berlin/Paris und der Krieg nicht gestoppt wird, weil die ihn führenden endlich merken, dass sie - ALLE - stets zu den LOSERN zählen werden, dann, ja dann kann man wirklich von einer Zeitenwende sprechen, hin ins total Negative.
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"Wendezeit" - Fritjof Capra - Bausteine für ein neues Weltbild, 8. Auflage 1984 -
Klappentext: "Die Menschheit durchlebt gegenwärtig eine epochale Krise. (...) Unaufhörlich geschehen Dinge, die nach menschlicher Vernunft ausgeschlossen sein sollten. (...) Das Ergebnis sind Ein- und Zusammenbrüche auf der ganzen Linie: von Wertvorstellungen und Einrichtungen, von Menschen, Arten und Biotopen. Nichts läuft mehr wie es soll. Warum? (...) Weiterleben kann die Menschheit nur, wenn sie von Grund auf anders lebt ... "
https://www.dieterwunderlich.de/Capra_wendezeit.htm
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O S T E R L E K T Ü R E
Capra findet sich in der Literatur-Liste von
Edgar Weiß
Kritische Friedenspädagogik –Schwundphänomen und Reanimationsbedarf
https://www.kultur-und-bildung-siegen.de/app/download/7603103/Kritische+Friedensp%C3%A4dagogik.....pdf
Kritische Friedensforschung griff Einsichten der Marxschen Gesellschaftsanalyse und der Psychoanalyse auf (vgl. Senghaas, 1973); sie verstand sich nicht als "wertneutrale" Forschung, sondern engagierte sich - eingestandenermaßen parteilich für Friedensbewegungen - entschieden für einen Frieden, den sie nicht wie traditionelle Konflikt- und Friedensforschung auf die Abwesenheit von Krieg reduzierte. Basal wurde für sie vielmehr Johan Galtungs Unterscheidung zwischen "negativem" und "positivem" Frieden als jeweils unverzichtbarer Teilziele eines übergreifenden Friedensziels, wobei "negativer Frieden" die Abwesenheit von Krieg und personaler Gewalt (Tötung, Verletzung, Folter, Drohung, Indoktrination usw.) und "positiver Frieden" die Abwesenheit "struktureller Gewalt" bzw. sozialer Ungerechtigkeit meinte, - letztere definiert als das Zurückbleiben faktischer menschlicher Verwirklichung hinter der jeweils aktuell möglichen (vgl. Galtung, 1969, S. 57).
Zitat von Seiten 3 und 4
Ja. Die Frage wird auch insoweit sein, ob Putin Odessa mit einschließen will mit der Folge, dass Rest-Urkraine keinen Zugang zum Meer - mehr - hat mit u.a. gravierenden Folgen für den Schiffsexport von Weizen ..... für die Länder der Welt ...
Ihr Diktum entlässt uns nachdenkenderweise in die Ostertage, die heute mit dem Grün-Donnerstag (greinen) beginnen.
"Und das ist der große Irrtum, denn das, wie es ist, ist der Grund dafür, daß es so nicht mehr funktioniert." ---> es nicht so bleiben darf und kann ....
Elihu Root:
..."Als Kriegsminister gelang es ihm, vermeintliche Bedrohungen von US-Interessen in Lateinamerika durch Dritte so darzustellen, dass der Kongress der von Root verlangten Erhöhung der Ausgaben für das Heer und für die Marine zustimmte. Root vergrößerte die US Army wesentlich, führte umfassende Reformen der Armeestrukturierung durch und führte die Generalstabsidee und die Armeekriegsschule ein. Er war verantwortlich für einen beträchtlichen Ausbau der Militärakademie West Point und für die Gründung des United States Army War College in Carlisle, Pennsylvania; außerdem war er 1923 einer der Gründer des American Law Institute. 1904 trat er von dem Posten vor allem aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Von 1905 bis 1909 wurde er dann Außenminister der Vereinigten Staaten im Kabinett Roosevelt. In dieser Funktion nahm Root 1906 am dritten Panamerikanischen Kongress in Rio de Janeiro teil, der eine friedliche Koexistenz der amerikanischen Staaten gewährleisten sollte. 1907 bereiste er Mexiko, um auch hier den Friedensprozess voranzutreiben. Root war ein entschiedener Verfechter der Monroe-Doktrin. In einer Rede sagte er, dass die Vereinigten Staaten, „obwohl sie nur die Beschützung der übrigen amerikanischen Staaten erstrebten, im Grunde souverän in Amerika seien, da ihr Wille Gesetz sei“. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Verbesserungen der Beziehungen zu Japan, wo er 1908 das Root-Takahira-Abkommen abschloss, in welchem die Verhältnisse und politischen Einflüsse im pazifischen Raum geklärt wurden. Für diese Bemühungen erhielt er den Friedensnobelpreis 1912.
Im Jahr 1909 trat er als Außenminister zurück und war von 1909 bis 1915 Senator für den Bundesstaat New York. 1912 wurde Root in die American Academy of Arts and Sciences und 1915 in das National Institute of Arts and Letters[3] gewählt. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er als Mitglied in den Auswärtigen Ausschuss des Senats gewählt. Er war ein erklärter Gegner der Neutralitätspolitik Woodrow Wilsons (1913–1921), unterstützte ihn jedoch nach dem Kriegseintritt 1917. Root befürwortete den Eintritt der USA in den Völkerbund.
Als erster Präsident des Carnegie Endowment for International Peace (von 1910 bis 1925) trug er unter anderem dazu bei, die Haager Akademie für Völkerrecht in den Niederlanden zu gründen. Elihu Root war Gründungsmitglied und Ehrenpräsident der New Yorker Denkfabrik Council on Foreign Relations"...
Das muss aber ein schlimmer Finger gewesen sein...
Nebenbei, das geht fast unter: Er war erster Präsident des Carnegie Endowment for International Peace (von 1910 bis 1925), solche think thank's liebe ich doch immer:
https://carnegieendowment.org/
Sachen gibts...
* Ja. Die Frage wird auch insoweit sein, ob Putin Odessa mit einschließen will *
Bin mir nicht sicher, wie aktuell diese Frage noch ist, ich habe Sonntagnacht Joe Biden auf CNN gesehen, o-Ton:
Ich möchte, dass Russland diesen Krieg verliert. Und sie werden ihn verlieren.
Davon kann man jetzt halten, was man will, gesagt hat er es.
Bei der Beurteilung von militärischen Fakten sollte man sich genau ansehen, wer diese vorbringt und wie darstellt.
"Der gesichtete Aufmarsch soll 13 km lang sein ...."
Das klingt für den Laien furchterregend. Wer aber selbst schon einmal in solch einer Kolonne gefahren ist, der weiß, dass dies nur ein verschwindend kleiner Bruchteil sein kann, wenn man 60000 bis 100000 Soldaten, die sich tief eingegraben haben, bekämpfen will.
Weiterhin sollte man keiner Kreiszeitung trauen, schon gar nicht, wenn so martialisch vom Schlächter spricht. Es gibt mehrere sachliche Gründe, einen Oberbefehlshaber auszutauschen. Der plausibelste hier ist die Tatsache, dass der Krieg in eine neue, komplett andere Phase eingetreten ist. Während vorher schnelle Truppenbewegungen und das Ausschalten der militärischen Kommandostruktur im Vordergrund stand, müssen jetzt schwer befestigte Stellungen gestürmt werden.
Und was den Schlächter betrifft, sollte man sich an historischen Parallelen orientieren. Wer war der Schlächter der 6. Armee in Stalingrad? Der russische Befehlshaber, der deutsche Generalfeldmarschall, Stalin oder Hitler? Warum wird die Verantwortung Zelenskys nicht thematisiert, der es abgelehnt hat, seine Truppen rechtzeitig vor der Einkesselung in Sicherheit zu bringen? Heißt das nicht im Umkehrschluss, dass er sie, wie die 14000 Verteidiger von Mariupol dem Tode geweiht hat? Von letzteren haben nur wenige überlebt. Krieg ist immer grausam und sollte verhindert werden. Wenn er ausgebrochen ist, gelten andere Regeln.
* Warum wird die Verantwortung Zelenskys nicht thematisiert
Diese Frage ist natürlich legitim, sie mag an dem Unterschied scheitern, ob ich ein eigenes Land verteidige, oder ob ich 3.000 km in ein fremdes Land geschickt werde, um dort mein Leben zu riskieren.
Wie viele sinnlos geopferte Menschenleben sind die Verteidigung des Landes wert? Fragen Sie das einmal aus der Sicht der bis zu 100000 Soldaten und deren Angehörigen. So wie Hitler, der sinnloserweise das Ausharren der 6. Armee befohlen hat, obwohl längst klar war, dass kein Entsatz mehr möglich war, hatte Selensky die Chance, seine Truppen rechtzeitig zurückzuziehen. Sie würden ihm jetzt zur Verteidigung des Landes zur Verfügung stehen. So wird ihm der größte Teil seiner bestens ausgebildeten Soldaten fehlen, die entweder tot oder gefangen sein werden. Aus eigener Kraft kommt die ukrainische Armee da nicht heraus. Und wir wollen ganz egoistisch hoffen, dass sich der Krieg nicht doch noch über die Ukraine hinaus ausweitet, weil wir dann direkt betroffen sein werden.
Die Russen haben sich damals aus Moskau zurückgezogen, haben es gegen Napoleon nicht bis zum letzten Mann verteidigt. Wer hat dann gewonnen?
* Wie viele sinnlos geopferte Menschenleben sind die Verteidigung des Landes wert? *
Sie verdrehen gerne Dinge, die nicht verdreht werden sollten. Wenn sie o.g. Frage an Stalingrad messen, dann müssen sie Stalin fragen, nicht Hitler. Dann wird auch ihre Antwort anders ausfallen. Selbstverständlich hat es sich für Stalin gelohnt, denn für ihn war das Heimaterde, Hitler hat die 6. Armee sinnlos verheizt, aus einer diffusen Ideologie heraus.
Und wenn sie das jetzt auf die Ukraine übertragen, wer ist Heimaterde und wer ist Ideologe.
Und was die von ihnen angesprochene 'Hoffnung' betrifft, vielleicht genügt, es nicht, sich auf eine Hoffnung zu verlassen. Man kann es auch aktiv verhindern wollen.
Und bitte, nicht auch noch Napoleon in den Vergleich drängen, die Zeiten der Lanzenrreiter ist jetzt wirklich vorbei. Er ist an Entfernungen gescheitert, die es heute nicht mehr gibt.
"Und wenn sie das jetzt auf die Ukraine übertragen, wer ist Heimaterde und wer ist Ideologe."
Mit Begriffen wie "Heimaterde" sollte mensch wohl sehr vorsichtig umgehen in Zeiten wie diesen. Zu oft wurden und zu oft werden sie als Begründung für Kriege missbraucht.
Den Ausdruck "Heimaterde" bezogen auf Staaten halte ich für extrem problematisch, in den allermeisten Fällen einfach nicht zutreffend.
Menschen können sich wohl mit Heimat identifizieren und (wie zB. alle meine Vorfahren) Heimat auch verlieren, allermeistens durch Gewalt, idR Kriege.
Gerade was ua. den Donbass betrifft, stellt sich mir schon die Frage, wer hier "Heimaterde" verliert und wer sie "verteidigt". Viele Menschen dort werden seit 8 Jahren von ihrer eigenen Regierung in Kiev beschossen, terrorisiert, ermordet.
Heimat ist etwas persönliches, eigentlich unpolitisches, jedenfalls nicht nationales. Heimat kann und sollte gemeinsamer Lebensraum unterschiedlichster dort lebender Menschen sein können, die in einer Region verwurzelt sind, leben, sich ihr verbunden fühlen.
Jeder, der dort Gewalt ausübt oder Krieg führt, egal aus welchem Grund, zerstört diese Heimat.
"Hitler hat die 6. Armee sinnlos verheizt, aus einer diffusen Ideologie heraus."
Meine Extrapolation dazu lautet ganz unideologisch:
"Selensky verheizt den am meisten kampfbereiten Kern seiner Armee sinnlos, aus einer diffusen Ideologie heraus."
Er hofft auf das Eingreifen des Westen und hat offensichtlich den 8.8.2008 verschlafen.
Wenn Sie den Kern meiner Aussage zu den napoleonischen Kriegen nicht verstehen, dann brauchen Sie dort auch nicht Lanzenreiter anzuführen. Napoleon wollte die russische Armee in Moskau aufreiben. Erst nach deren Rückzug, bei dem sie Moskau in Brand steckten, wurde Napoleon die Entfernung zum Verhängnis. Die blöden Russen haben nicht nach seinen Regeln gekämpft. Das ist der Kern einer Siegstrategie, dem Gegner seine Regeln aufzuzwingen. Die Russen haben den Ukrainern rund um Kiew eine Falle gestellt, die diese zu spät erkannt haben.
Übrigens, Sun Tzu wird heute noch als großer Stratege verehrt. Und der lebte noch viel früher.
Nun, bezogen auf meinen Text war mit 'Heimaterde' Stalingrad gemeint, also aus der Sicht Stalins eben. Aber kein Problem, ich hatte es auch da ohne tieferen Sinn gemeint, von mir aus nehme ich auch Staatsgebiet, das ändert ja in dem Falle nichts.
* Die Russen haben den Ukrainern rund um Kiew eine Falle gestellt, die diese zu spät erkannt haben. *
Sie kommen mir doch jetzt hoffentlich nicht auch noch mit der 'Kriegslist' Kiew um die Ecke. Das hatte ich hier schon mal. Demnach war der Rückzug nach Norden und der Wiederaufbau der zerriebenen Einheiten mit Reservisten eine zusätzliche List.
Also sie haben ja recht, ich bin bestimmt keine Mititärstrategin, von daher habe ich diese List bis jetzt noch nicht erkannt.
Ich denke einfach, wenn es nur um den Donbass geht, dann hätte sich Putin diese List womöglich ersparen sollen, er selbst hat dabei ja auch wohl einiges an Ressourcen verloren. Vor allem hätte er den Ukrainern die Zeit genommen, sich massiv mit Waffen zu versorgen.
Daß mein Vergleich schräg ist, hinten und vorne nicht stimmt, war mir beim Schreiben bewußt, ich kann diese Exkulpierung der Wölfe nur begrüßen. Denn natürlich gibt es keine zwei Sorten Mensch, die dummen Armen und die gerissenen Reichen, und es gibt keinen Grund, die Wölfe für klüger als die Schafe zu halten, wenn man mal davon absieht, daß behütete Tiere etwas ihre Überlebensintelligenz verlieren (sage ich als Laie). Es war eine kleine Referenz an Mausfeld und den Volksmund, mit Augenzwinkern.
Sie haben das alles sehr viel seriöser und didaktischer formuliert, danke.
Ja, den Unterschied von negativem und positivem Frieden habe ich den vom kalten und warmen Frieden genannt, was den Unterschied von geregelter, aber gleichgültiger Koexistenz zu einer solidarischen Lebensweise ein bißchen genauer beschreibt. Der Staat sollte mehr sein als der Dompteur, der verhindert, daß (wieder das falsche Bild) die Wölfe übereinander herfallen (homo homini lupus est), er sollte die geronnene menschliche Bruderschaft sein.
O.K. Keine falschen Vergleiche. Aber wenn man mal alle Spekulationen über die russischen Kriegsziele beiseiteschiebt, bleibt, daß Russland die Donbass-Front verteidigt. Das ist keine Besetzung der westlichen (im doppelten Sinn) Ukraine und kein Regimechange, sondern etwas, was man durchaus als responsibility to protect verstehen kann. Trotzdem bleibt natürlich die Frage, ob dieses Vorgehen, selbst wenn man dem Ziel zustimmt, diese Wahl der Mittel noch als angemessen, notwendig betrachtet werden kann. Ich kann Putins Vorgehen verstehen, billigen mag ich es trotzdem nicht. Aber man muß akzeptieren, daß Putin ein Mann der Tat ist, der im Zweifel handelt, statt abzuwarten, er ist kein Diplomat. Umsomehr hätte es einer westlichen Diplomatie bedurft, um das Unheil abzuwenden. Allein, der Westen wollte es nicht abwenden, bei nüchterner Betrachtung kann man nur zu dem Schluß kommen, daß der Westen den Krieg wollte und Russland so lange provoziert hätte, bis Putin die Geduld verliert. Daß er irgendwann die Geduld verliert, dürfte jedem klar gewesen sein.
"Also sie haben ja recht, ich bin bestimmt keine Militärstrategin"
Es ist leider ein ungutes Merkmal unserer Zeit, dass Menschen wie Sie, obiges zwar erkennen, sich aber trotzdem dazu sehr prononciert äußern.
Rund um Kiew wurden große Teile der ukrainischen Armee durch zahlenmäßig kleine russische Verbände gebunden, weil die Russen glaubhaft machen konnten, dass sie Kiew erobern wollen. Diese Aufgabe war erfüllt, als die Kommandostruktur der ukrainischen Armee und deren Luftwaffe zerstört war, sowie im Süden und im Norden die ukrainischen Verbände im Donbass in die Zange genommen worden waren. Deshalb konnten sich die Russen geordnet aus der Kiewer Umgebung zurückziehen. Jetzt ist es der ukrainischen Armee nicht mehr möglich, aus dem Donbass geordnet zu entkommen oder aus Kiew heraus einen Angriff zu führen, der die Zange wieder öffnet. Jede größere Truppenbewegung mit schweren Fahrzeugen würde von der russischen Luftwaffe aufgerieben werden. Deshalb gibt es nur vereinzelte Jubelmeldungen, wenn mal wieder ein russisches Fahrzeug zerstört worden ist. Am Ausgang des Krieges ändert dies nichts.
Sie können nichts dafür, dass in unseren Medien die Wahrheit verschwiegen und stattdessen ukrainische Propaganda verbreitet wird. Aber es liegt in Ihrer Verantwortung, das gegenzuprüfen. Dazu müssen Sie nicht einmal auf russische Seiten gehen. Hier ein paar Auszüge aus einem Artikel von Newsweek. Es sind wörtliche Aussagen eines Beamten des amerikanischen Geheimdienstes DIA.
"Es ist hässlich", sagt ein hoher Beamter des Verteidigungsnachrichtendienstes gegenüber Newsweek. "Aber wir vergessen, dass zwei gleichrangige Konkurrenten 36 Tage lang um Bucha gekämpft haben und dass die Stadt besetzt war, dass russische Konvois und Stellungen innerhalb der Stadt von den Ukrainern angegriffen wurden und umgekehrt, dass es intensive Bodenkämpfe gab, dass die Stadt selbst buchstäblich umkämpft war."
"Ich entschuldige nicht eine Sekunde lang die Kriegsverbrechen Russlands und vergesse auch nicht, dass Russland in das Land einmarschiert ist", sagt der DIA-Beamte. "Aber die Zahl der Todesopfer ist kein Völkermord. Wenn Russland dieses Ziel verfolgte oder absichtlich Zivilisten tötete, würden wir an Orten wie Bucha viel mehr als weniger als 0,01 Prozent sehen."
"Es ist schlimm", sagt der DIA-Beamte. "Und ich will nicht sagen, dass es nicht zu schlimm ist. Aber ich kann nicht umhin zu betonen, dass wir den Krieg trotz des Lärms nicht klar sehen. Dort, wo es intensive Bodenkämpfe und ein Patt zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften gab, ist die Zerstörung fast vollständig. Aber was die tatsächlichen Schäden in Kiew oder anderen Städten außerhalb der Kampfzone und die Zahl der zivilen Opfer insgesamt angeht, widersprechen die Beweise der vorherrschenden Darstellung."
Auf die Frage, ob es sich bei Bucha und Kramatorsk um Kriegsverbrechen handelt, antwortete der Beamte, dass dies von den Gerichten zu entscheiden sei. "Ein großer Teil der lautstarken Empörung über Kriegsverbrechen dient dazu, das ukrainische Volk zu Empörung und Aufopferung zu motivieren und die erlahmende Öffentlichkeit in den USA dazu zu bewegen, sich weiter zu kümmern.
"Ich behaupte nicht, dass es keine Kriegsverbrechen gibt, aber nur weil es schreckliche Bilder gibt, heißt das nicht, dass es sie in jedem Fall gibt."
Man kann auch hier im dF Beiträge von Nutzern finden, die auf westliche Quellen verweisen, die ein anderes Bild zeichnen, als es die offizielle Propaganda tut. Schauen Sie einmal in die Artikel von Oberst Jacques Baud, ehemals Generalstabsmitglied, hier oder hier an.
* Allein, der Westen wollte es nicht abwenden, bei nüchterner Betrachtung kann man nur zu dem Schluß kommen, daß der Westen den Krieg wollte und Russland so lange provoziert hätte, bis Putin die Geduld verliert. Daß er irgendwann die Geduld verliert, dürfte jedem klar gewesen sein. *
Also ich bin ja hier, um zu lernen, weil ich seit Januar diese Welt nicht mehr verstehe, mit der ich womöglich noch eine Weile umgehen muss.
Aber o.g. These - immer gern genommen - ist eine verklärende Erzählung, da bin ich inzwischen fest. Der Konflikt um den Donbass lag vor der Tür und Selensky hat nicht umgesetzt, was er hätte umsetzen müssen, wohl wahr. Aber das hätten Macron und Scholz noch hinbekommen.
Aber da war dann der Herbst - Joe Biden und Boris Johnson waren schwach in den Umfragen, hatten zuhause genug zu tun, Macron war im Wahlkampf, Merkel war weg, Scholz ganz neu, Corona fesselte die EU , die Nato gefangen im Post-Trump-Chaos, die Ukraine war instabil.
Da war ein einmaliges Zeitfenster, da musste ein Mann der Tat handeln. Nicht den Donbass im Blick, sondern die Ukraine. Das ist mein Bild.
@C.Lupus
Die Wölfe/Schafe Metapher finde ich etwas unglücklich, weil zu dicht an Legitimierungsversuchen, die die Ungleichheit als „naturgegeben” verklären wollen. Man tut den Wölfen auch unrecht, denn die Reichen dürften sich durch den Vergleich geschmeichelt fühlen, sind sie doch zuallermeist ohne eigenes Zutun in ihre privilegierte Situation hinein geboren. Dass sie es verstehen historisch gewachsene strukturelle Gewalt für sich zu nutzen mag vieles sein, nur nicht ein Zeichen von Stärke. Tja und die „Schafe” sind einfach nur Menschen, die unter Zwang ausgebeutet werden. Dieser Reichtum existiert auch nicht einfach so, sondern durch das Ausbeuten von nicht von Natur aus Schwachen aber durch Anwendung von Gewalt zur Schwäche Verurteilten.
Dass es die Reichen verstehen, die historisch gewachsene strukturelle Gewalt für sich zu nutzen, ist durchaus auch ein Zeichen für Stärke, wenn man Stärke entsprechend definiert. Ob es ein Zeichen von gesellschaftlicher Intelligenz ist, steht auf einem anderen Blatt.
In diesem Sinne ist Unterwerfung auch nicht unbedingt ein Zeichen von Schwäche, sondern kann durchaus auch absichtsvoll geschehen, zum Beispiel um Energie zu sparen.
„Aber das hätten Macron und Scholz noch hinbekommen.“
Im Ernst? Nach vielen Jahren, in denen immer wieder beteuert wurde, daß der Minsker Friedensprozeß am Tag seiner Unterzeichnung gestorben war. Mit einer in diesen Jahren sich stetig unter offizieller Propaganda weiterverfeindenden Bevölkerung? Sie meinen, die aufputschende Hetze von Selensky wäre nur Show gewesen, um zum Frieden zu kommen und die Russen dabei zu größeren Zugeständnissen zu bewegen. Das halte ich für sehr naiv. Selensky wollte im Wissen, die USA auf seiner Seite zu haben, die zögerlichen Europäer auf eine kompromißlose Einheitsfront verpflichten. Und daß die Europäer einen wirklich unabhängigen Konflikteindämmungskurs wie beim Iranabkommen durchziehen würden, dafür gibt es keine Belege, da sprechen die EU-Ostländer dagegen, und hauptsächlich wird das in der Ukraine nicht gewollt. Also bitte nicht mit Wunschdenken argumentieren.
Der mehr als eine Woche vor der Invasion stark intensivierte Beschuß der Rebellengebiete muß nicht als Beginn einer Rückeroberung gedeutet werden, er kann auch als Provokation interpretiert werden, mit der Russland zu unüberlegten Handlungen veranlaßt oder demonstriert werden sollte, daß man den status quo nicht hinnehmen will. Ich glaube aber nicht, daß das eine entscheidende Rolle gespielt hat. Wenn man das Hauptziel unterstellt, daß die USA und die Nato (letztere nur im Prinzip, im Bewußtsein, das es unmittelbar nicht möglich ist) die Ukraine als Frontstaat aufbauen wollen und Putin genau dieses verhindern will, ist klar, daß die Zeit gegen ihn spielt, er sich schnell zum Krieg entschließen muß, um seine Position nicht zu schwächen. Das stützt Ihre Sicht vom kleinen Zeitfenster.
Das klingt alles schrecklich und zynisch, aber es ist nun mal keine friedliche Welt.
Jain. Ich bleibe bei der blöden Metapher, weil sie dennoch etwas richtiges aussagt, nicht über die Tiere, aber über den Menschen. Wenn man von dem Mensch als Schaf, (fälschlich) von seiner Schafsnatur spricht, meint man die selbstverschuldete Unmündigkeit. Es ist ja richtig, daß die Menschen in die strukturale Gewalt der Verhältnisse hineingeboren werden. Aber warum nehmen sie das so selbstverständlich hin? Warum lassen sie sich jetzt erzählen, daß man zig Millionen für Nachrüstung ausgeben muß?
Ein Zeichen von Intellignz wäre es, Putin zu einem Einlenken zu bewegen. Daß man nichts besseres erreichen konnte, als was jetzt geschieht, ist das Gegenteil von Intelligenz.
Danke für Ihre Antwort.
Eine Dame aus England, glaube ich bei einer Sitzung des Sicherheitsrates, hat verbal explizit angedeutet, dass ein Natokrieg gegen Russland sehr wahrscheinlich ist.
Natürlich kann Nato auch analysieren, wer Russen sind. Nebenbei gesagt, ich verstehe Reportagen auf Deutsch, Englisch, Russisch und Ukrainisch und kann auch sehr gut recherchieren in den betreffenden Ländern.
Nato kann natürlich analysieren, wer russische Soldaten sind.
Kürzlich wurde im russ. Fernsehen eine Krankenschwester gezeigt, die verletzte 2 russische Soldaten mit eigenem Körper von Schüssen deckte und schwehr verletzt wurde.
Ebenso gab es einen älteren Mann in Donbass, der 3 Kinder in mit sich von dem Beschuss von ukr. Waffe "Totschka U" beschützte und in ein Krankenhaus schwer verletzt kam. Für diesen Opa spielte es überhaupt keine Rolle, ob die Kinder Russen, Ukrainer waren oder eine andere Nationalität hatten. Er hat sie einfach mit händen gehalten und eigenen Rücken gestellt.
Übrigens gab es etwa 200 Beschüsse von Donbass mit "Totschka U", die verboten ist, im letzten Monat von Donbass.
Ich glaube auch, dass Sie da richtig liegen. Dennoch bleibt die nicht mehr zu beantwortende Frage, ob der Westen ein Angebot hätte vorlegen können, durch welches es nicht zu dieser schrecklichen Entwicklung gekommen wäre. Für so was sind eigentlich Diplomaten da, aber der Westen hatte sich schon im Vorfeld zu sehr auf die ukrainische Seite geschlagen, um noch ernsthaft vermitteln zu können (falls dazu überhaupt jemand bereit war).
Wer würde dem widersprechen wollen?
Kleiner Exkurs - Frage der Interessen (von Staaten) und deren Ausgleich
"Wie können wir unsere eigenen kognitiven und gefühlsmäßigen Beschränktheiten und Vorurteile erkennen? Warum reagieren wir so aggressiv, wenn unsere selbstverständlichsten Vorurteile in Frage gestellt werden? Wir sind so beschaffen, dass wir dazu neigen, unsere Gewohnheiten für Überzeugungen zu halten. Unser Geist produziert gleichsam instinktiv Meinungen. Ideologien sind gewissermaßen die kollektiven Vorurteile, die den Status quo als selbstverständlich erscheinen lassen.
Wie lassen sich nun die eigenen Interessen objektivieren? Wie gewinnen wir eine gemeinsame Kommunikationsbasis für ein demokratisches Gespräch, das sich an Argumenten orientiert?"
Antworten gibt Prof. Mausfeld himself.
Das finde ich sehr gelungen. Menschliche Bruder- und Schwesternschaft. Der Verfassungsauftrag des Sozialstaatsgebot (heute denknotwendig mit dem Klimaschutz, 20 a GG, vereint) "geronnen" zur immerwährenden tagtäglichen Aufgaben "aller staatlichen Gewalt", wozu auch wir Bürger in Verpflichtung stehen. Denn sie geht von uns aus, diese "Gewalt" sprich Macht.
Sie schweifen etwas vom Thema ab, wie für uns unvorstellbar die geschilderten Einzelschicksale auch sind.
Mich interessierte Ihr Eingangssatz:
"Eine Dame aus England, glaube ich bei einer Sitzung des Sicherheitsrates, hat verbal explizit angedeutet, dass ein Natokrieg gegen Russland sehr wahrscheinlich ist."
Recherchestark wie Sie sind: Wollen Sie diese Aussage belegen? Danke Ihnen.
Ich traue nämlich den Falken nicht bzw alles zu.
* Dennoch bleibt die nicht mehr zu beantwortende Frage, ob der Westen ein Angebot hätte vorlegen können*
Doch, im Westen hätte dieses Problem priorisiert werden müssen. Einerseits ist es in ihrer Brisanz wohl unterschätzt worden, andererseits hatte natürlich auch niemand mit einem Krieg rechnen können. Aber die Ausgangslage war komplex, durch das Minsk-Abkommen fühlte sich Selensky vom Westen bzw. von Steinmeier betrogen, Putin fühlte sich durch die ausbleibende Umsetzung ebenfalls vom Westen betrogen.
Da hat ein entscheidender Wille zur Klärung wohl auf allen Seiten gefehlt, insbesondere auch bei Hrn. Selensky. Das hätte Merkel nicht so liegen lassen dürfen.
* Aber das hätten Macron und Scholz noch hinbekommen.“
Ja, das glaube ich. Olaf Scholz hatte das Thema ernst genommen und hat Selensky auch entsrechend angesprochen. Aber da wollte Putin schon nichts mehr davon hören.
Mir fällt, soweit Ihr letzter Satz in Rede steht, die nämliche von Richard von Weizsäcker ein. In seiner bekannten Rede zeite er die Politker der "Machtversessenheit und Machtvergessenheit". Einmal an der Macht, vergaßen sie, "Schaden vom deutschen Volk zu wenden". Den sozialen demokratischen Rechtsstaat gerade für die Schwächsten im Lande fit zu machen, die Wirtschaft zu demokratisieren, gaben sich dem neoliberalen Irrsinn hin. Die VIELEN wandten sich ab. Sucht ihr Seelenheil im Privaten. Kämpften um ihren Alltag. Diese Spaltung sieht man bei uns, in Frankreich ebenso.
Da hält Kanzler Scholz in Rücksprache mit Finanzminister Lindner eine Rede im BT. Und kündigt aus dem Nichts das 100 Milliarden-Paket für die Bundeswehr an. Als ob diese Planung (unabhängig, ob so ein Gesetz den Weg erfolgreich über die notwendige Verfassungsänderung gehen wird) irgendeinen Einfluss auf diesen Krieg hätte.
Der einfache Bürger, so meine ich, sieht sich völlig überfordert.
Die Klimaschützer, die Sozialstaats-Kämpfer wissen gewiss eine bessere, die Zukunft sichernde Verwendung für diese riesige Summe.
Mein Eindruck ist: die Verhältnisse werden immer chaotischer. Wann kommt der Kanzler endlich mit der überfälligen (Churchill?)Rede an die Nation daher?
Sie sagen, dass Russlands Krieg in der Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Sicherlich kann man kein Krieg rechtfertigen.
In den letzten 30 Jahren gab es allerdings 23 Nao-Kriege. Gab es vor irgend einem von diesen Nato-Kriegen mehr Menschenopfer als in der Ukraine? Denn vor dem 24.02.2022 wurden mehr als 14 Tausend Menschen allein in Donbass von ukr. Armee, Asow und Aidar getötet. Die meissten davon - etnische Russen. Also gab es vor irgend einem von diesen Nato-Kriegen mehr Menschenopfer als in der Ukraine vor dem 24.02.2022?
Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich einen Nachweis habe.
Vorab aber zum selben Thema die Fakten aus Januar 2022, dass die USA einen Krieg gegen Russland wohl wollen?
Warum wollen USA und Nato einen Krieg gegen Russland?
Die World Socialist Web Site verurteilt die eskalierenden Provokationen der Vereinigten Staaten und der Nato gegen Russland. Ihr Ziel ist es, einen Vorwand für einen Krieg zu schaffen. Diese rücksichtslosen Aktionen drohen einen globalen Flächenbrand auszulösen, der zig Millionen Menschen das Leben kosten würde.
Die Regierung Biden gab bekannt, dass sie 8.500 Soldaten für den Einsatz in den Ländern Mittel- und Osteuropas an der Grenze zu Russland in Bereitschaft versetzt. Zuvor hatte die New York Times berichtet, dass die US-Regierung Pläne schmiedet, bis zu 50.000 Soldaten in die Region zu entsenden.
Der amerikanische Oberst Alexander Vindman, der an hochrangigen US-Gesprächen mit dem ukrainischen Regime beteiligt ist, erklärte: „Warum ist das für die amerikanische Öffentlichkeit wichtig? Es ist wichtig, weil wir kurz vor dem größten europäischen Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg stehen. Es wird eine massive Stationierung von Luftstreitkräften, Langstreckenartillerie, Marschflugkörpern und anderen Dingen kommen, wie wir sie seit mehr als 80 Jahren in der europäischen Landschaft nicht mehr erlebt haben. Es wird kein sauberes oder steriles Umfeld sein“
Wie schon bei den katastrophalen US-Interventionen im Irak und in Afghanistan ist auch der Weg zum Krieg mit Russland mit Lügen gepflastert.
Die jüngste Lüge ist die von der britischen Regierung fabrizierte Behauptung, Russland wolle in der Ukraine gewaltsam ein Marionettenregime installieren. Genau das taten die Regierungen Washingtons und Berlins und das Nato-Bündnis im Jahr 2014, als sie einen rechtsextremen Putsch unterstützten, der die Macht in Kiew übernahm.
Die größte Lüge von allen ist, dass die USA und die Nato sich für die Verteidigung der „Demokratie“ und gegen „ausländische Aggression“ stark machten. Die ukrainische Regierung und der ukrainische Staatsapparat sind durchsetzt mit paramilitärischen Neonazi-Kräften, die eine zentrale Rolle beim Putsch 2014 spielten. Dazu gehören die Swoboda-Partei, die das Europaparlament wegen ihrer „rassistischen, antisemitischen und fremdenfeindlichen Ansichten“ offiziell verurteilt hat, sowie die neonazistische Miliz Rechter Sektor und das Asow-Bataillon.
Was die Behauptungen der Regierung Biden angeht, sie verteidige die Unantastbarkeit der nationalen Souveränität der Ukraine gegen „ausländische Aggression“, so umfasst die Liste der Länder, in die die USA in den letzten 30 Jahren einmarschiert sind und/oder die sie bombardiert haben: Panama, Irak, Kuwait, Haiti, Somalia, Bosnien, Sudan, Afghanistan, Jugoslawien, Jemen, Irak, Pakistan, Libyen und Syrien.
Die USA behaupten, dass sie nicht direkt in einen militärischen Konflikt mit Russland eintreten werden. Dies ist eine Lüge. Die Vereinigten Staaten, die Waffen in die Ukraine liefern und amerikanische Militärberater in dem Land stationieren, sind – rechtlich und praktisch betrachtet – längst an feindlichen Handlungen gegen Russland beteiligt. (Die US Waffen kamen längst vor dem 24.02.2022 in die Ukraine, Anm. d. Verf.).
Ein Krieg mit Russland würde sich schnell zu einem globalen Flächenbrand ausweiten, in den unweigerlich auch China und damit alle Länder der Welt einbezogen würden. Durch die Provokationen der USA und der Nato ist die Gefahr eines Atomkriegs so groß wie nie zuvor seit dem Höhepunkt des Konflikts zwischen den USA und der Sowjetunion im Kalten Krieg.
https://www.wsws.org/de/articles/2022/01/26/pers-j26.html
Danke, dass Sie's mir nicht übel nehmen.
"... wenn man mal davon absieht, daß behütete Tiere etwas ihre Überlebensintelligenz verlieren (sage ich als Laie)."
Genau das sehe ich als entscheidenden Punkt. Domestizierte Tiere verlieren sicher nicht Intelligenz per se, auch wenn sie als etwas infantilisiert gelten, nur setzen sie diese eben entsprechend den durch den Menschen veränderten Lebensumständen anders ein, passen sich an. Die Fähigkeit, gegen unerwartete Gefahren selbstständig zu bestehen schwindet dadurch sicher. Sie sind auf die Obhut des Menschen angewiesen.
Ich hatte das Beispiel deshalb aufgegriffen, um in Ihrem Kontext zu betonen, dass der Staat imho bei dieser notwendigen Obhut für die Schwächeren - die eben auch nicht per se schwächer sind sondern in Folge der gesellschaftlichen Verhältnisse - völlig versagt.
"In diesem Sinne ist Unterwerfung auch nicht unbedingt ein Zeichen von Schwäche, sondern kann durchaus auch absichtsvoll geschehen, zum Beispiel um Energie zu sparen. "
oder um Nachteile zu vermeiden, welche die eigene Überlebensfähigkeit schmälern. M.E. kann Unterwerfung in bestimmten Situationen jedenfalls ein Zeichen von Intelligenz und Überlebensfähigkeit sein. In der Natur sichert sie vielfach das Überleben.
Jetzt ist meine Antwort weg. Ich versuch es noch einmal:
"Die Wölfe/Schafe Metapher finde ich etwas unglücklich, weil zu dicht an Legitimierungsversuchen, die die Ungleichheit als „naturgegeben” verklären wollen. "
Vielleicht ein Mißverständnis, oder nicht klar formuliert von mir. Ich wollte mit dem Aufgreifen des Beispiels gerade zum Ausdruck bringen, dass die Situation eben NICHT naturgegeben ist. Weder bei den Schafen, noch in den menschlichen Gesellschaften.
Deshalb bedarf es auch keiner völlig unnatürlichen Lösung (dass Wölfe Vegetarier werden), sondern "nur" der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung.
Beides ist Folge von gesellschaftlichem Handeln, im Falle der Schafe die Folge von Domestikation, welche die selbstständige Überlebensfähigkeit der Schafe erheblich schmälert, in Falle der Gesellschaft von krassen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen, welche so sehr auseinanderdriftende gesellschaftliche Schichten hervorgebracht haben bzw. dies jedenfalls födern.
In beiden Fällen wäre verantwortungsbewusstes Handeln, die Schwachen zu schützen bzw. die Fehlentwicklungen zu korrigieren. Hier versagt der Staat völlig - so wie ein Schafhalter versagt, der seine Schafe nicht schützt und nach Konflikten den Wölfen die "Schuld" gibt.
"Es ist ja richtig, daß die Menschen in die strukturale Gewalt der Verhältnisse hineingeboren werden. Aber warum nehmen sie das so selbstverständlich hin? Warum lassen sie sich jetzt erzählen, daß man zig Millionen für Nachrüstung ausgeben muß?"
Das ist wohl eine ganz entscheidende Frage - ließe sie sich einfach und klar beantworten, hätte mensch wohl den Schlüssel in der Hand für notwendige gesellschaftliche Veränderungen.
Wie oft habe ich mir diese Frage schon gestellt - weil ich immer wieder einfach nicht fassen kann, dass es so ist. Und dennoch fallen mir ad hoc natürlich (wie wohl jedem anderen Menschen auch) dutzende Antworten auf diese Frage ein.
Die Antwort scheint mir sehr komplex, auch individuell sehr unterschiedlich zu sein. Und so wie ich es sehe, wurden in den letzten beiden Jahren - jedenfalls in unserem Land - die Rahmenbedingungen weiter dahingehend verändert, dass ein breites Infragestellen solch lebensfeindliche Narrative und Frames noch unwahrscheinlicher werden wird.
Genau so!
..."Vielleicht ein Mißverständnis, oder nicht klar formuliert von mir. Ich wollte mit dem Aufgreifen des Beispiels gerade zum Ausdruck bringen, dass die Situation eben NICHT naturgegeben ist. Weder bei den Schafen, noch in den menschlichen Gesellschaften.
Deshalb bedarf es auch keiner völlig unnatürlichen Lösung (dass Wölfe Vegetarier werden), sondern "nur" der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung"...
Meine Fresse, what hier alles gelabert wird:
Es fehlt in der Argumentationskette nur noch der Bergamasker Hirtenhund um die Schafe zusammenzuhalten.
Bildung ohne Zensur würde der Argumentationskette schon völlig ausreichen. Auf welchem Universum wird hier eigentlich rumgelabert?
Alles jut.
"Meine Fresse, what hier alles gelabert wird: ... Bildung ohne Zensur würde der Argumentationskette schon völlig ausreichen. Auf welchem Universum wird hier eigentlich rumgelabert?"
Danke Biene, dass Sie das Niveau heben und sich gegen Zensur stark machen ;-))