Reise ohne Wiederkehr

Serbische Flüchtlinge Für viele ist Ungarn nur eine Durchgangsstation auf dem langen Marsch nach Westen
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Stojan Vujicic hat allen Grund, traurig zu sein. Der 70jährige serbische Schriftsteller, dessen langer Bart an Solschenizyn erinnert, lebt seit seiner Kindheit in Budapest. Er ist einer von 10.000 Mitgliedern der serbischen Minderheit in Ungarn - Enkel und Urenkel serbischer Flüchtlinge, die hier im 17. Jahrhundert Aufnahme fanden und als Gemeinschaft bis heute überlebt haben. Und mehr als nur das. Vujicic ist Vizepräsident des magyarischen PEN-Clubs und in Ungarn genauso gut bekannt wie in Serbien. Die größte serbische Wochenzeitung nannte ihn eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der serbischen Diaspora. Vujicic war immer stolz darauf sagen zu können, daß er zwei Vaterländer habe. Seitdem die Bomben fallen, verwandelt sich sein Reichtum