Rückkehr der Mythen

Im Gespräch Tom Segev, israelischer Historiker, über den Terror und den Verlust an Rationalität
Exklusiv für Abonnent:innen

Tom Segev beschreibt als Kolumnist des linksliberalen Blattes Haaretz des öfteren die vermehrt zu Tage tretenden inneren Brüche der israelischen Gesellschaft. Er gilt als Protagonist einer "neuen Geschichtsschreibung", die Tabus des jüdischen Staates in Frage stellt. So hat seine letzten Veröffentlichung zur britischen Mandatszeit in Israel heftige Debatten ausgelöst, weil Segev dort die These vertritt, die britische Besatzungsmacht sei in Wirklichkeit nicht von der jüdischen Untergrundbewegung, sondern von den Arabern vertrieben worden.

FREITAG: Ist nach Ihrem Eindruck der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern wirklich und endgültig gescheitert?
TOM SERGEV: Er ist zum Stillstand gekommen. Ich weißt nicht, ob er beendet ist, aber