Schatztruhe

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Da oben, unter der Zimmerdecke, stehen sie nun: ein bißchen wie beschwipst, mal nach links, mal nach rechts gelehnt, der eine Papiermantel arg zerfleddert, der andere noch jungfräulich weiß, um den Bauch die bunten Banderolen, die in den ersten Jahren blaß ausfielen, später selbstbewußt leuchteten, nach der Wende in ein dezentes Pastell übergingen. Knapp drei Meter Literatur, viele Jahrgänge sind nicht komplett, manche fehlen ganz. Nicht für 50 Jahre Sinn und Form stehen dort, aber für 40 sind es bestimmt, ein scheibchenweise sich vermehrender Lebensbegleiter.

Es war immer ein besonderes Gefühl, einen Band in den Händen zu halten. Auch wenn wir Leipziger Studenten, dem Zeitgeist der Fünfziger verpflichtet, das Elitäre ver