Sozialpolitik ist kein Restposten

REGIERUNGSKRISE Michael Müller, Bundestagsabgeordneter der SPD, zur künftigen Arbeit seiner Partei
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FREITAG: Für den politischen Beobachter hat das Arbeitgeberlager mit seiner »Revolution durch Verweigerung« einen beeindruckenden Erfolg erzielt. Der schwierigste Widersacher hat das Handtuch geworfen. Wer in der Regierung wird künftig noch wagen, eigene Akzente zu setzen, wenn sie nicht hundertprozentig mit den Wünschen des Kapitals übereinstimmen?

Michael Müller: Man darf Interessenpolitik nicht mit Wirtschaftspolitik verwechseln. Aus meiner Sicht, und ich habe keinen Anlaß, an ihr zu zweifeln, ist nicht zu bestreiten: Wenn oberste Ziele die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Wiederherstellung wirtschaftlicher Stabilität sind, dann müssen wir das im Zweifelsfall auch im Konflikt mit den wirtschaftlichen Interessenverbänden d