Tragödie am Aralsee

Vorspiel In seinem Roman "Der sterbende See" verarbeitet der kasachische Schriftsteller Abdishamil Nurpeissow das Schicksal seines Volkes
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Einst liefen die Boote der Schiffer Tag und Nacht mit ihren Trawlern aus, um frischen Fang mit ihren Netzen im Aralsee einzuholen. Der See galt als Anlaufpunkt für Kurgäste, und Ferienlager beherbergten unzählige Kinder. Der Autor und kasachische Pen-Prädident Abdishamil Nurpeissow, geboren am Aralsee, stammt aus einer Fischerfamilie. Doch seit den sechziger Jahren schwindet der See unaufhörlich. Meter um Meter sinkt der Wasserspiegel, legt Fischerboote auf trockenen Grund. Heute sind vom einst viertgrößten See der Welt nur noch zwei kleine Salzlachen übrig. Die beiden Zuflüsse Amudaria und Syrdaria liefern an ihrem Lauf Wasser für Baumwollplantagen und speisen ihn nicht mehr.

Nurpeissow beeindruckt durch seine lebendigen und authentischen R