Trauerarbeit

IM KINO "Eureka" von Shinji Aoyama erzählt vom Einbruch des Terrors in den friedlichen Alltag
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Dieser Film gehört zu denen, die dem Zuschauer ihren eigenen Rhythmus auferlegen: Die Kamera bewegt sich nicht genau in dem Tempo, an das wir gewöhnt sind, ihre Fahrten und Schwenks nehmen, bei aller Zielstrebigkeit, nicht ganz den Verlauf, den wir erwartet hätten; die Anordnung von Räumen und Akteuren bricht sanft mit Sehgewohnheiten. Eine befremdliche Behutsamkeit waltet in den langen Plansequenzen, in denen Shinji Aoyama seinen Charakteren geduldig bei den alltäglichsten Verrichtung zuschaut. Die Langsamkeit, das Experiment mit filmischer Dauer ist in Eureka mehr als ein Kunstgriff. Über eine Spanne von fast vier Stunden versetzt der Film den Zuschauer in einen Sog, der dessen inneren Rhythmus allmählich mit dem der Leinwandfiguren synchronisiert. Im L