„Unsere Reformen waren plötzlich obsolet“

Modrow-Regierung Als Nach-Wende-Wirtschaftsministerin der DDR hatte Christa Luft große Pläne. Sie wurden in Bonn beendet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2020
DDR-Ministerpräsident Hans Modrow (l.) und seine Stellvertreterin Christa Luft, 1989
DDR-Ministerpräsident Hans Modrow (l.) und seine Stellvertreterin Christa Luft, 1989

Foto: Imago Images/photothek

Vier Tage nach dem Fall der Mauer wurde Hans Modrow zum vorletzten DDR-Ministerpräsidenten gewählt. Zur Wirtschaftsministerin ernannte er die Ökonomin und Rektorin der Hochschule für Ökonomie „Bruno Leuschner“, Christa Luft. Ihr fiel die Aufgabe zu, das umzusetzen, was Modrow in seiner Regierungserklärung so angekündigt hatte: „Nicht Planung ohne Markt, nicht Marktwirtschaft statt Planwirtschaft. Das Leben verweist uns auf ein sozialistisches Wirtschaftssystem, in dem Planung und Markt ... verbunden sind.“ Der folgende Text geht zurück auf einen Redebeitrag von Christa Luft, den sie im März 2019 im Rahmen eines Erzählsalons von Rohnstock Biografien gehalten hat.

„Als die Modrow-Regierung am 17. November 1989 ins