Unverdiente Intimität

FOTOGRAFIE Richard Avedon, der erste Preisträger des "Berlin Photography Prize", über die Eigentümlichkeit seines Berufs
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Sein Freund und Rivale Irving Penn hat ihn einmal den zuverlässigsten Seismographen der amerikanischen Nachkriegsgesellschaft genannt. Seit sechs Jahrzehnten arbeitet er in fast allen fotografischen Disziplinen, hat die Modefotografie revolutioniert und Ikonen der Porträtfotografie geschaffen, hat in den Sechzigern die Bürgerrechtsbewegung dokumentiert und Reportagen über psychiatrische Anstalten gemacht. Nur Stilleben und Landschaften haben Richard Avedon bisher nicht inspiriert: "Mit einem Baum kann ich nicht reden." Als er vergangenen Freitag als erster Preisträger den Berlin Photography Prize entgegen nahm, brachte er Fotos aus zwei seiner wichtigsten Zyklen mit, die Teil der Dauerausstellung des Deutschen Centrums für Photographie werden sollen: Portr