Verliererinnen eine Stimme geben

Im Gespräch Monika Knoche, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei, über die Frauenquote, alte grüne Konzepte und ihre zukünftige parlamentarische Arbeit
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FREITAG: Nach drei Jahren Pause sind Sie wieder im Bundestag, diesmal nicht mehr für die Grünen, sondern als Parteilose für die Linksfraktion. Hat sich die Frage von Parteimitgliedschaft für Sie erledigt?
MONIKA KNOCHE: Bevor ich mich für eine neue Partei exponiere, muss erst sichtbar werden, dass eine neue Idee in diesem Projekt aufscheint. Eine gesamtdeutsche Linke muss auch an die emanzipatorischen, aufklärerischen Traditionen anschließen, die es durchaus in der Nach-68er Bewegung gab, die aber durch die Grünen absorbiert und zum Teil in ihr Gegenteil verkehrt worden sind. Für mich wäre es beispielsweise undenkbar gewesen, in einer neuen Fraktion zu arbeiten, die die Frauenquote nicht realisiert. Die zurückliegende Fraktionskonstitu