Wer hat, dem wird gegeben

Geld Bei der Bologna-Reform ­wurden die sozial Schwachen vergessen. Die neuen Stipendien ändern daran nichts
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Man muss sich nur das Papier ansehen, mit dem alles angefangen hat, um das Problem zu verstehen. Gut fünf Seiten ist die Bologna-Erklärung lang, mit der die europäischen Regierungen 1999 die Hochschulreformen starteten. Von „arbeitsmarktbezogener Qualifizierung“ und „Wettbewerbsfähigkeit“ ist da die Rede. Soziale Fragen spielen keine Rolle, Begriffe wie Chancengleichheit oder soziale Durchlässigkeit fehlen in dem Text, der zur vielleicht größten Umwälzung im deutschen Hochschulsystem führte.

Was solche politischen Prioritäten bedeuten, zeigt sich jetzt, elf Jahre später, nachdem große Teile der Reform-Agenda Realität geworden sind: Das deutsche Uni-System ist weit davon entfernt, Chancengleichheit zu er