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Lebendige Organismen Zum Tod von Walter Höllerer
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Die Germanistik hat sich in der vergangenen Jahren radikal verändert. In dem Maße, in dem sie als akademische Disziplin an Bedeutung und Ansehen verloren hat, weil auch ihr Gegenstand, Sprache und Literatur, in der Gesellschaft kaum noch Beachtung erfahren, suchen ihre Repräsentanten, die Hochschullehrer, eine Öffentlichkeit außerhalb der Wissenschaftsinstitutionen, in Zeitungen, Zeitschriften, in Rundfunk und Fernsehen, bei Podiumsdiskussionen und kulturellen Events.

Das war nicht immer so. Noch vor wenigen Jahren war das Verhältnis der Universitätsgermanistik zu Formen der Popularisierung und der medialen Verwertung von Verachtung bestimmt. Die Zahl der Fußnoten und die Unverständlichkeit eines funktionslosen Fachjargons galten als Ausweis der