Zahnräder statt Friedenstauben

Geschichte In ihren Anfängen setzten deutsche Pazifisten auf das, was heute Globalisierung heißt. Viele der damaligen Forderungen sind inzwischen Realität
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Man stelle sich einmal vor, einer der wichtigsten Vorkämpfer der deutschen Friedensbewegung, Alfred Hermann Fried, würde aus der Kaiserzeit in das Deutschland des 21. Jahrhunderts versetzt. Der Friedensnobelpreisträger von 1911 müsste sich wie in einem pazifistischen Paradies vorkommen. Die einstige Militärmacht lebt seit Jahrzehnten friedlich mit ihren Nachbarn zusammen, ist Mitglied eines europäischen Staatenbundes mit teilweise gemeinsamer Währung. Und seine Wirtschaft ist so eng mit der ganzen Welt verflochten, dass der „Exportweltmeister“ größtes Interesse daran haben muss, friedlich mit möglichst allen Staaten zu handeln. Frieds damalige Vision, die er „wissenschaftlichen“ oder „organisatorischen Pazifism