Zu allmächtig, zu triumphal

Die Gefahr der Hegemonie Der Philosoph Eric J. Hobsbawn über die Illusion weltweiter Hegemonie, über Afghanistan und die Protektorate eines neuen Kolonialismus
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FRAGE: Sie haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die kapitalistische Wirtschaft die Welt einer Implosion oder Explosion entgegen treibe. Auch wenn Ihnen die Gefahr eines neuen Weltkrieges nicht gegeben scheine, so sagen Sie weiter, sei die Menschheit mit immensen Problemen konfrontiert - so auch dem Anwachsen des Fanatismus und Irrationalismus. Veranlassen Sie die aktuellen Ereignisse, diese Thesen zu ändern?

ERIC HOBSBAWN: Sie verändern nichts am Ansatz. Ein Weltkrieg, sagen wir in der traditionellen Form, scheint mir undenkbar, außer möglicherweise eines Tages zwischen den Vereinigten Staaten und China. Aber das ist nicht von heutiger Aktualität. Soweit es um große Territorialkriege geht, die man "mittlere" nennen könnte, so haben diese niemals auf