Wieder Datendiebstahl, wieder NSA

IT-Sicherheit Vor kurzem wurde bekannt, dass in diesem Frühling die National Security Agency große Datenmengen gestohlen hat.

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Am 13. Juni berichtete die chinesische Staats-Zeitung Global Times mit Bezug auf die burmesische Computerfirma Anzer, dass im Frühling in nur 30 Tagen die US-amerikanische National Security Agency (NSA) 97 Milliarden Datein gestohlen und 124 Milliarden Telefongespräche aufgezeichnet hat.
Dies wurde von der Abteilung Tailored Access Operations (TAO) dank des NOPEN-Trojaners getan. NOPEN ist ein Fernsteuerungstool für Unix/Linux-Computersysteme. Es wird hauptsächlich dazu verwendet, Dateien zu stehlen, zu ändern oder einfach zu löschen, auf Systeme zuzugreifen, die Netzwerkkommunikation umzuteilen und die Information eines Zielgeräts einzusehen.
Die vor kurzem gestohlene Dateien wurden an die Five-Eyes-Länder übergeben. Es ist erwähnenswert, dass der Trojaner NOPEN die Daten von Internetnutzern wahllos abgreift. Das widerspricht jedoch den Aussagen einiger hohchrangigen US-Amtsträger, die die Öffentlichkeit davon zu überzeugen versuchten, dass die USA keine Menschen ausspionieren, die keine Bedrohung für ihre nationale Sicherheit darstellen.
Den internen NSA-Dokumenten zufolge, zu den die Hackergruppe Shadow Brokers den Zugang bekam, ist der Trojaner NOPEN eine der mächtigen Waffen, die von der TAO-Abteilung für Angriffe und den Diebstahl von Informationen eingesetzt werden. Im Bericht von Anzer steht auch über eine weitere Waffenplattform, den "Boundless Informant", ein exlusives Big-Data-Analyse- und Datenvisualisierungstool der NSA.
Apropos, das TAO ist die wichtigste Abteilung der NSA. Seine Mitarbeiterzahlen beträgt nach verschiedenen Quellen rund 1000. Die Hauptaufgabe der Abteilung ist totale Überwachung im Internet. Auch plant sie Schlachten im Internet, um Fabriken, Flughäfen, Wasser- und Stromversorgung oder Computernetzwerke lahmlegen zu können.
Es ist nicht das erste Mal, wenn sich der US-Geheimdienst NSA zu stark in das Leben der Bürger auf der ganzen Welt einmischt. Manchmal nehmen führende amerikanische IT-Unternehmen wie Apple, Cisco, Microsoft oder Dell daran teil. Sie liefern den Geheimdiensten Informationen über Fehler in ihrer Software oder über den Datenverkehr im Internet . So wurde 2013 bekannt, dass die NSA mehrere Millionen Dollar an Yahoo, Google, Microsoft und Facebook zahlte, um direkten Zugriff an die Nutzerdaten zu erhalten.

Ich wage, zu vermuten, dass heute wie vor zehn Jahren die NSA die Bundesrepublik zwar als Partner, zugleich aber auch als Angriffsziel betrachte. Demnach gehört Deutschland zu den sogenannten Partnern dritter Klasse. "Partner dritter Klasse" steht für beträchtliche Ausspähung. Ausdrücklich ausgenommen von Spionageattacken seien nur Kanada, Australien, Großbritannien und Neuseeland, die als zweite Kategorie geführt würden.

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