Sehr geehrte Damen und Herren,
zur derzeitigen Gasversorgung habe ich einige Fragen an Sie.
Erstens) In den letzten Tagen wurde als Erfolgsmeldung verkündet, wie sehr die deutschen Gasspeicher schon gefüllt sind. Die Füllstände entsprechen denen der vergangenen Jahre.
Demnach besteht also kaum oder nur in sehr geringfügigem Maß ein Mangel. Die Belieferung hat also trotz aller Schwierigkeiten kaum anders wie in den Vorjahren funktioniert.
Wie sind unter diesen Umständen die ungeheuren Preissteigerungen beim Gas für Verbraucher zu rechtfertigen?
Zweitens) Wer kassiert hier ab? Zu welchen Preisen liefert Russland Gas an Deutschland, wie setzt sich die Differenz (Zwischenhändler) zwischen diesem Lieferpreis und dem Endabgabepreis zusammen? Ich bitte um genaue Zahlen für ein aktuelles konkretes Beispiel.
Drittens) Zur Gasumlage. Die Gasumlage geht an gewinnorientierte Unternehmen, die aufgrund der aktuellen Situation in Schwierigkeiten geraten sind. Es ist davon auszugehen, dass sie nach Überwindung der Krise auch wieder schwarze Zahlen schreiben und Gewinne machen.
Warum sollen die Verbraucher dafür aufkommen, wenn diese Unternehmen rote Zahlen schreiben?
Nachvollziehbar wäre es noch, wenn die Gasumlage seitens der Verbraucher als Kredit gegeben wird und die zukünftigen Gewinne als erstes dafür hergenommen werden, die Gasumlage an die Verbraucher zurückzuzahlen, bevor wieder Gewinne / Dividenden an die Eigentümer ausgezahlt werden.
So wie die Regelung jetzt kommt – à fonds perdu für die Verbraucher – ist sie ein Musterbeispiel für „Gewinne privatisieren – Verluste sozialisieren“.
Warum hat die Bundesregierung das so unsozial geregelt?
Ich möchte meinen Anteil der Gasumlage auf jeden Fall zurückerstattet bekommen, wenn die Gasanbieter wieder Gewinne machen.
Diesen Brief habe ich unter https://www.freitag.de/autoren/dklose/drei-fragen-zur-gasversorgung-an-das-bundeswirtschaftsministerium/ veröffentlicht und werde Ihre geschätzte Antwort später dort ergänzen.
Mit freundlichen Grüßen
Was ist Ihre Meinung?
Kommentare einblendenDiskutieren Sie mit.